Ausgezeichnete Verpackungen (8): Metallverpackungen

„Prestige Bottle": Die neuen schlanken Aluminiumflaschen erhielten in diesem Jahr den iF Design Award.

Prämien für herausragende Leistungen erhielt die Metallverpackungsbranche 2017 beim Deutschen Verpackungswettbewerb. Außerdem wurden Preise im Rahmen des weltweiten Wettbewerbs iF Design, beim Innovation Award für Aerosolverpackungen der British AMA, beim Logistics Award für Transportbehälter, der Alufoil Trophy sowie beim FINAT-Preis für Etiketten auf Metallbasis erzielt.

Metallverpackungen haben eine lange Geschichte: Bereits 1240 wurden im damaligen Böhmen Dosen aus Weißblech produziert. Auch heute ist der größere Teil der Metallverpackungen aus Weißblech. Dazu zählen Dosen, Kannen, Fässer, Hobbocks und andere Packmittel, aber auch Packhilfsmittel wie Verschlüsse. Zur selben Werkstoffgruppe gehören einige Großbehältertypen, von denen die Edelstahlbehälter, die in der Lebensmittelindustrie, der Pharmabranche oder auch für Gefahrgut eingesetzt werden, besonders hochwertig sind und häufig Auszeichnungen erhalten.

Der Envirotainer RKN-e1 wurde 2012 mit dem Logistics Award ausgezeichnet

Envirotainer RKN-e1, ausgezeichnet 2012 mit dem Logistics Award
Einreicher: Envirotainer Väsby (Schweden)
Verwender: Logistikanbieter, Fluglinien, Pharmahersteller

Aluminium, der zweite Packstoff dieser Gruppe, wird zu Getränke- und Konservendosen sowie zu Folien verarbeitet, die einzeln als Einwickler, aber auch in Form einer Sperrschicht in Verbundmaterialien zur Verlängerung der Haltbarkeit des Inhalts beitragen.

Packmittel und -hilfsmittel aus Metall werden zu einem großen Teil aus Weißblech, einem dünnen, kalt gewalzten und mit Zinn beschichteten Stahlblech hergestellt, oder sie bestehen aus Aluminium, das ebenfalls beschichtet oder lackiert zum Einsatz gelangt. An der gesamten Verpackungsherstellung ist Metall gemäß Gemeinschaftsausschuss Deutscher Verpackungshersteller (GADV) mit mehr als 16 Prozent beteiligt, wovon auf Weißblech über neun Prozent und auf Aluminium fast sieben Prozent entfallen.

Metallverpackungen sind vielseitig

Diese Packstoffe sind vielseitig einsetzbar, gut formbar, dicht, leicht, stabil und recycelbar. Besonders die weltweite Initiative SAVE FOOD hat verdeutlicht, wie gerade Metallverpackungen dazu beitragen, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Die Vorteile des Packmittels Metall, die vor allem in der lang anhaltenden Konservierungsmöglichkeit des Inhalts infolge der absoluten Barrierewirkung gegenüber Sauerstoff, Licht und anderen Umwelteinflüssen, aber auch in der präzisen Abfülltechnik und in der durch die Robustheit der Verpackung besonders verlustarmen Logistik bestehen, spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Ausschlaggebend für die Verwendung von Metallverpackungen sind auch deren gute Verarbeitungseigenschaften. Besonders Aluminium lässt sich leicht durch Umformen bearbeiten und eignet sich zur Herstellung von Folien bis zu wenigen Mikrometern Dicke, die in Verbunden eine besonders gute Barrierewirkung erzielen. Dem gleichen Ziel dient auch das Bedampfen von Kunststofffolien mit einer dünnen Aluminiumschicht.

Ein weiterer großer Vorteil von Metallverpackungen sind deren gute Recyclingeigenschaften. Weißblechverpackungen erreichen dadurch, dass sie magnetisch sind und sich so vollautomatisch aussortieren lassen, in Deutschland Recyclingraten von über 93 Prozent. Damit werden hohe Energie- und CO2-Einsparungen erreicht. Auch durch die stoffliche Verwertung von Aluminiumverpackungen sind Recyclingraten von nahezu 88 Prozent zu verzeichnen.

 

„Prestige Bottle“ der Marke Pepsi Cola

„Prestige Bottle“ für Pepsi Cola
Einreicher, Verwender: PepsiCo (New York, USA)
Designbüro: PepsiCo Design & Innovation (New York, USA), Karim Rashid

Werbe- und designstarke Metallverpackungen

Die neuen schlanken Aluminiumflaschen in drei unterschiedlichen Farben mit dem Namen „Prestige Bottle“ für die Marke Pepsi Cola begeisterten die Fachwelt und erhielten den iF DESIGN AWARD 2017. Angelehnt an die Form der bisherigen Glasflaschen, vermitteln die neuen Verpackungen den Eindruck von Hochwertigkeit und Moderne.

Der Deutsche Verpackungspreis 2017 wurde für eine ebenfalls hochwertig anmutende Aluminiumdose vergeben, bei der durch neue technologische Prozessschritte bei Nutzung bestehender Anlagen ein Teil der Außenseite der Dose nach innen geklappt wird. Dadurch entsteht sowohl eine doppelte Dosenwandung als auch eine exzellente bedruck- und gestaltbare Innenseite.

Doppelwanddose Einreicher, Gestalter, Entwickler, Hersteller: LINHARDT GmbH & Co.KG

Doppelwanddose
Einreicher, Gestalter, Entwickler, Hersteller: LINHARDT GmbH & Co.KG

Auch Packhilfsmittel können Auszeichnungen erhalten, wie der Easy-open-Twist-Verschluss „Orbit“ 2012 beim DVP bewies. Eine innovative Öffnungstechnik revolutionierte das alte Verschlusskonzept für Glasverpackungskonserven. Bei herkömmlichen Twist-off-Verschlüssen sind große Öffnungskräfte erforderlich, die den Zugang zum Produkt insbesondere für ältere Menschen erschweren. Durch die konstruktive Trennung der Verschraubung vom Dichtelement wird das hohe Öffnungsmoment halbiert und die Konsumentenfreundlichkeit verbessert.

Easy-open-Twist-Verschluss „Orbit“

Easy Open Twist Closure Orbit
Einreicher: Timo Klingbeil
Gestalter, Hersteller: CROWN Closures Europe

Fortschritte in der modernen Druck- und Lackiertechnik wurden auf der diesjährigen METPACK, der Leitmesse für Metallverpackungen, die in Essen stattfindet, mit dem Innovation Award in Silber prämiert. Diese Auszeichnung erhielt der Stuttgarter Hersteller KBA-MetalPrint, Anbieter von Druck- und Lackierlinien, für seine Entwicklung CS MetalCan – einer neuen Druckwerkgeneration für Getränkedosen mit Kurzfarbwerktechnologie.

Silver Award für KBA-MetalPrint

Silver Award für KBA-MetalPrint
Einreicher, Verwender: KBA-MetalPrint GmbH Stuttgart

Die CS MetalCan, ausgestattet mit zehn Kurzfarbwerken für den indirekten Hochdruck, ist eine weitere Ergänzung im Angebot drucktechnischer Lösungen für Metallverpackungen. Sie ermöglicht einen verkürzten Dekorwechsel durch den gesteigerten Automatisierungsgrad der Anlage.