Ressourcenschonende Alternativen: Biobasierte Permanent-Tragetaschen, Biotüten und Bioabfallbeutel

Kompetenz in Biofolien.
Kompetenz in Biofolien.

Mit einer 2015 verabschiedeten EU-Richtlinie soll der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch erdölbasierter Tüten bis Ende 2025 auf unter 40 Stück sinken. Der deutsche Einzelhandel hat bereits 2016 darauf reagiert. Eine ressourcenschonende Alternative bietet z. B. die Permanent-Tragetasche der Victorgroup GmbH.

Seit Juli 2016 gilt eine freiwillige Selbstverpflichtung, die zwischen dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Bundesumweltministerium vereinbart wurde. Zu den Unterzeichnern zählen große Ketten wie C&A oder H&M, aber auch der kleine Händler um die Ecke. Zwischen fünf und 25 Cent erheben die Einzelhändler auf eine Plastiktragetasche. Anders sieht es auf dem Wochenmarkt oder beim Gemüsehändler aus. Hier sind Plastiktüten bislang noch weitverbreitet. Damit wird deutlich, dass längst nicht alle Händler und Kunden auf den Komfort von Tragetüten verzichten können oder wollen.

Um den Verbrauch erdölbasierter Plastiktüten zu senken, bietet der Markt inzwischen diverse Alternativen an. Besonders ressourcenschonend sind die Permanent-Tragetasche, die Biotüte sowie der Bioabfallbeutel der Victorgroup. Sie werden jeweils mit einem hohen Anteil nachwachsender Rohstoffe produziert, sind biologisch abbaubar und liefern überdies einen praktischen Zusatznutzen. Bereits 2008 brachte das Unternehmen aus Frechen bei Köln die erste Schlaufentragetasche aus biologisch abbaubaren Kunststoffen auf den deutschen Markt, die 2014 durch die biobasierte Permanent-Tragetasche ergänzt wurde. An verschiedenen Produktionsstandorten sind deutschlandweit über 100 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 125 Millionen Euro Umsatz werden jährlich erwirtschaftet.

Die Permanent-Tragetasche

„Öko“ und Lifestyle sind schon längst kein Widerspruch mehr: Als Alternative zur klassischen PE-Plastiktüte setzen Einzelhändler zunehmend auf stabile, lange verwendbare Taschen. Wenn diese dann auch noch gut aussehen, treffen sie den Nerv der umwelt- und modebewussten Verbraucher.

Attraktive Features und Designoptionen machen die Permanent-Tragetasche, die schon heute zu über 95 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, zur angesagten „Öko-Fashion-Bag“.

Attraktive Features und Designoptionen machen die Permanent-Tragetasche, die schon heute zu über 95 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, zur angesagten „Öko-Fashion-Bag“.

Die Permanent-Tragetasche besteht nicht nur aus einem hohen Anteil nachwachsender Rohstoffe, sondern ist auch vollständig biologisch abbaubar und kompostierbar. „Mit unserer Permanent-Tragetasche liefern wir Einzelhändlern und Verbrauchern eine besonders ressourcenschonende Lösung, die beste Voraussetzungen hat, zum Kultobjekt zu werden“, erklärt Ursula Weck, Geschäftsführerin der Victorgroup. Diese Permanent-Tragetasche besteht aus einem Biokunststoff, der auf Basis von Tapiokastärke aus der Maniokwurzel hergestellt wird. Dieser fast vollständig biobasierte Kunststoff macht die Tasche so strapazierfähig wie eine herkömmliche Permanent-Tragetasche aus Polyethylen. Die Tasche kann bei größerer Verschmutzung sogar in der Waschmaschine gewaschen werden. Sie ist gemäß Norm EN 13432 zertifiziert und mit dem Kompostierbarkeitslogo „Keimling“ gekennzeichnet.

Kompostierbarkeitslogo Keimling

Kompostierbarkeitslogo Keimling

Beim Abbau „bioabbaubarer“ beziehungsweise „kompostierbarer“ Kunststoffe erfolgt keine Anreicherung von Mikrokunststoffen, es entstehen ausschließlich CO2, H2O und Biomasse. Der vollständige biologische Abbau ist für diese Produkte wissenschaftlich belegt. Er findet bei allen kompostierbaren Materialien gleichermaßen statt, unabhängig davon ob sie fossil- oder biobasiert sind. Im deutschsprachigen Raum ist für kompostierbare Kunststoffprodukte das herstellerunabhängige Zertifizierungssystem des „Keimling“ etabliert
Analog zu anderen Tragetaschen aus Biokunststoff kann die Permanent-Tragetasche in einer industriellen Kompostierungsanlage für häusliche Bioabfälle in zehn bis zwölf Wochen vollständig abgebaut werden. Mit schwermetallfreien Farben bedruckt, die auf Soja- oder Wasserbasis produziert werden, erfüllt sie alle Anforderungen.

Die Biotüte

Die Biotüte des Unternehmens ist mittlerweile schon ein Klassiker. Mit jeder Entwicklungsstufe des Materials erhöht sich der Prozentsatz an nachwachsenden Rohstoffen. Derzeit liegt der Bioanteil bei bis zu 60 Prozent, in absehbarer Zeit soll die Biotüte zu annähernd 100 Prozent aus nach- wachsenden Rohstoffen bestehen. Zusammen mit führenden Materiallieferanten wie der BASF in Deutschland ist die Victorgroup Treiber der Innovation Biotüte und legte den Grundstein für ihre Marktreife.

Der Klassiker: Die Bio-Tüte der Victorgroup auf Basis von Maisstärke gibt es bereits seit 2008. Sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch robuster als herkömmliche PE-Tüten.

Der Klassiker: Die Bio-Tüte der Victorgroup auf Basis von Maisstärke gibt es bereits seit 2008. Sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch robuster als herkömmliche PE-Tüten.

Das Unternehmen benötigte eine vergleichsweise kurze Entwicklungszeit von knapp vier Jahren, bis es die optimale Materialmischung gefunden hatte und 2008 die erste Tasche auf den Markt brachte. Die Biotüte wird aus dem von der BASF entwickelten Rohstoff Ecovio® hergestellt. Dieser wiederum setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem erdölbasierten Kunststoff Ecoflex® und dem biobasierten Kunststoff Polylactid (PLA), der aus Maisstärke gewonnen wird. Das Zusammenspiel von Ecoflex und PLA gewährleistet unter anderem, dass die Biotüte deutlich reißfester und strapazierfähiger ist als eine herkömmliche Plastiktüte. Dadurch hält sie natürlich auch länger und kann häufiger benutzt werden. Bereits 2011 wurde die VICTORGROUP für die Entwicklung und Produktion der Biotüte mit dem Zukunftspreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet.

Die Bioabfallbeutel

Seit Januar 2015 verlangt der deutsche Gesetzgeber die getrennte Sammlung von Bioabfall. Bereits seit 2013 ist es in Deutschland gestattet, Bioabfalltüten, die vollständig biologisch abbaubar sind sowie überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, zusammen mit dem Bioabfall in der Biotonne zu entsorgen. Genaueres regeln die lokalen Abfallordnungen.

Saubere Entsorgung: Der Bioabfallbeutel für die hygienischen Sammlung organischer Abfälle besteht bereits bis zu 60 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen.

Saubere Entsorgung: Der Bioabfallbeutel für die hygienischen Sammlung organischer Abfälle besteht bereits bis zu 60 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen.

Mit dem kompostierbaren Bioabfallbeutel bietet die Victorgroup hierfür einen hygienischen und nachhaltigen Alltagshelfer an. Wie die Biotüte wird der Abfallbeutel aus einem überwiegend biobasierten Biokunststoff hergestellt. Biokunststofffolien müssen gemäß Norm EN 13432 binnen 180 Tagen vollständig kompostiert sein. Wie bei der Biotüte, geschieht dies aufgrund der rasanten technischen Weiterentwicklung in der Praxis jedoch sehr viel schneller.

Ursula Weck

Ursula Weck

„Das große Interesse des Gesetzgebers, des Einzelhandels und der Verbraucher, umweltfreundliche Lösungen zu finden, erlaubt es uns, weiter in die Entwicklung biobasierter Kunststoffe zu investieren und zusätzliche nachhaltige Tragetaschenlösungen auf den Markt zu bringen“, betont Ursula Weck, Geschäftsführerin der Victorgroup.

Auch langfristig wird der Einzelhandel nicht ganz auf die Ausgabe von Tüten verzichten können. Permanent-Tragetaschen mit steigendem Bioanteil liefern hier eine Lösung, die doppelt umweltfreundlich ist: zum einen durch den langen Gebrauch, zum anderen durch das ressourcenschonende, biologisch abbaubare Material.