Verpackungsprüfinstitutionen 6: Institut für Verpackungstechnik des VVL

Das Institut für Verpackungstechnik (IfV) im Verein zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik (VVL) e. V. wurde 1985 gegründet, um insbesondere in Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen durch praxisorientierte Forschung, Entwicklung und Prüfung von Verpackungen im Themenfeld der Logistik nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Seitdem beschäftigt sich das IfV neben der Durchführung von FE-Projekten mit der Prüfung der Praxistauglichkeit von Verpackungslösungen und deren Optimierung. Dabei liegt der Fokus vor allem auf Verpackungen, die im Rahmen von Transport-, Umschlag- und Lagerprozessen verwendet werden, um sowohl die Handhabbarkeit der verpackten Produkte zu verbessern als auch deren Schutz zu gewährleisten. Neben standardisierten Prüfverfahren sowie anerkannten branchen- oder unternehmensspezifischen Methoden werden in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber auch dessen Besonderheiten berücksichtigende Prüfverfahren entwickelt und angewendet.

Praxisrelevante Verpackungsprüfungen im PackLab®

Im IfV-Prüflabor PackLab® stehen für den Nachweis der Praxistauglichkeit von Verpackungen vielfältige Prüfeinrichtungen zur Verfügung. Neben der Universalprüfmaschine mit 10 kN Zug bzw. Druckkraft für Materialien und kleinere Verpackungen, dient die elektromechanische Stauchdruckpresse mit 200 kN Druckkraft vor allem der Prüfung der Stapel bei Blocklagerung oder der Palettenzertifizierung, lässt aber mit ihrem Vorschub von 0,2 bis 500 mm/min auch andere Prüfungen zu. Zur Simulation der Stoßempfindlichkeit von Gütern bei Fallvorgängen sowie zur Ermittlung der Stoßabsorption von Verpackungspolstern steht ein Schock-Testsystem zur Verfügung. Stöße bzw. Beschleunigungen werden mit dreidimensional messenden Beschleunigungssensoren aufgezeichnet, um Hinweise auf die Qualität der Verpackung zu geben. Am häufigsten werden auf dieser Anlage Versandverpackungen zur Qualifizierung für einen sicheren Transport nach den Richtlinien/ Vorgaben der KEP-Dienstleister wie UPS oder DHL geprüft.

Die Möglichkeit der Simulation von Schwingungs- und Stoßbelastungen hat eine große Praxisrelevanz für die Nachbildung von Transportbelastungen aller Verkehrsträger. Schwingversuche lassen Rückschlüsse auf die Stabilität eines Stapels, die Wirksamkeit der LE-Sicherung oder auch die Haltbarkeit von Schraub- und Lötverbindungen während des Transports zu. In Ergänzung zu einem Schwingtisch in der Klimakammer – und das ist nach Aussage des IfV einzigartig – steht ein weiterer, elektrodynamischer Schwingtisch für harmonische und stochastische Schwingungen mit einem Frequenzspektrum von 5 bis 2.000 Hz zur Verfügung, der auch horizontale Schwingungs- und Stoßanregungen ermöglicht. Zur Abbildung von Kurvenfahrten und Bremsvorgängen des LKW sowie Rangierstößen bei der Bahn verfügt PackLab® auch über eine Horizontal-Stoßprüfanlage („Schiefe Ebene“), die Analysen zur Auswirkung der Stoßbelastungen auf Produkt, Verpackung und LE-Sicherung zulässt.

Horizontal Stoßprüfanlage

Horizontal Stoßprüfanlage

Nutzen aus der Verpackungsprüfung

Von Anfang an waren die verallgemeinerungsfähigen Erkenntnisse aus der Prüfung und anderen Arbeiten des IfV Ausgangspunkt für Publikationen oder flossen in Normen- und Richtlinienprojekte, wie des Fachausschusses 308.1 Verpackungslogistik der VDI-Gesellschaft für Produktion und Logistik ein. Neben der Durchführung, Analyse und Dokumentation von Verpackungsprüfungen bietet das IfV auch Beratungen zu kundeninternen Verpackungsprozessen, -strukturen und -mengen, zur Optimierung bestehender und Entwicklung neuer Verpackungssysteme an. Außer für Verpackungsprüfungen im Industrieauftrag werden die Prüfanlagen des PackLab® für öffentlich geförderte Forschungen genutzt, wobei die Inhalte von der Verpackungs- und Ladungsträger-Entwicklung über die Optimierung von AutoID-Elementen bis hin zur Prüfung von LE- und Ladungs-Sicherungsmitteln reichen. So wurden erstmals die Klimaeinflüsse auf die Qualität von Antirutschmatten sowie auf die Leistung von Transpondern untersucht.

Kontakt:

Institut für Verpackungstechnik des VVL e. V.
Giselherstr. 34
44319 Dortmund

Jörg Loges
Telefon: +49 (0)231 560779 81
E-Mail: j.loges@vvl-ev.de
www.vvl-ev.de