Am heutigen Donnerstag ist Erdüberlastungstag: Das bedeutet, in diesem Jahr hat die Weltbevölkerung bereits so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie die Erde in einem Jahr erneuern kann. Effektive Lösungen zum Ressourcen- und Klimaschutz werden daher immer dringlicher. Einen Beitrag können richtige Abfalltrennung und das Recycling von Verpackungen leisten, das zeigt eine aktuelle Studie.
Um die Umwelt zu entlasten, sollten Verbraucher unbedingt leere Glas- und Leichtverpackungen sowie Papier, Pappe und Karton getrennt von anderen Abfällen entsorgen. Doch welchen Nutzen bringt ihr Engagement? Diese Frage beantwortet eine aktuelle Studie des Öko-Instituts: So wurden in Deutschland 2020 durch das Recycling gebrauchter Verpackungen rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe erzeugt – eine wichtige Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte.
“Sowohl die Qualität als auch die Menge der durch Verpackungsrecycling wiedergewonnenen Rohstoffe nehmen weiter zu. Je besser wir unsere Abfälle trennen, desto mehr Wertstoffe können wir im Kreislauf halten. So schonen wir effektiv unsere Ressourcen.“
Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“
Die Grundregel für die richtige Abfalltrennung ist einfach – der Aufwand gering: Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien wie Getränkekartons gehören in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Papier, Pappe und Karton kommen in die Altpapiertonne. Glasflaschen und Glasbehälter werden, nach Farben sortiert, in Altglascontainer eingeworfen.
Erdüberlastungstag – eine Mahnung
Die Studie des Öko-Instituts zeigt zudem: Abfalltrennung und Recycling schonen nicht nur Ressourcen, sondern reduzieren auch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und leisten damit einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz. Denn durch die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Das ist so viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen.
Jedes Jahr berechnet die internationale Nachhaltigkeitsorganisation Global Footprint Network das Datum des Erdüberlastungstags („Earth Overshoot Day“) und erinnert damit daran, wie wichtig Lösungen zum Schutz biologischer Ressourcen für unsere Erde sind. Derzeit entnimmt die Menschheit der Erde 74 Prozent mehr biologische Ressourcen, als innerhalb eines Jahres von der Natur regeneriert werden können – als stünden uns 1,74 Erden zur Verfügung und nicht nur eine.
Auch BDE weiter für Transformation der Wirtschaft
Auch der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft plädiert für einen klaren Kurs in Richtung Kreislaufwirtschaft. Nach Ansicht des Verbandes sei eine konsequente Transformation zur Circular Economy das richtige Mittel, weil sie konsequent auf CO2-Reduzierung setzt.
“Der diesjährige Erdüberlastungstag fällt in eine Zeit, in der weltweit viele Länder vor dramatischen Herausforderungen stehen. Dennoch dürfen gravierende Ereignisse wie der Ukraine-Krieg oder die Energieverknappung nicht zu einer Kursänderung in der Wirtschaftspolitik führen. Auch wenn die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen immer weiter steigt und die Folgen der Überforderung der Erde immer deutlicher zu spüren sind, wäre es ein Fehler, so weiterzumachen wie bisher. Wir brauchen Maßnahmen, die die Umweltbelastungen minimieren. Wir müssen weltweit Ressourcen gebrauchen und dürfen sie nicht verbrauchen.”
Peter Kurth, BDE-Präsident
Kurth weiter: „Erdentlastung bedeutet insbesondere eine Reduzierung der CO2-Emissionen. Die Kreislaufwirtschaft kann das Problem der Erdüberlastung allein nicht lösen, aber sie kann einen nachhaltigen Beitrag zur dringend nötigen Entlastung unseres Planeten leisten. Wenn wir die gewonnenen Materialien konsequent im Kreislauf halten und wiederverwenden, schaffen wir nicht nur eine Kreislaufwirtschaft, die diesen Namen auch verdient, sondern haben auch ein effektives Instrument zur Reduzierung der CO2-Emissionen.“
Dem BDE-Präsidenten zufolge greifen die Effekte der Kreislaufwirtschaft bereits teilweise, hätten jedoch ihre volle Wirkung noch nicht entfaltet. Bei der Reduzierung der CO2-Emissionen werde es daher auf die Circular Economy entscheidend ankommen. Deshalb müsse die Politik in Berlin und Brüssel sinnvolle Rahmenbedingungen dafür schaffen.
Quellen: Initiative “Mülltrennung wirkt” / BDE
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