Im Jahr 2021 ist der Einsatz von rPET bei PET-Getränkeflaschen von 34,4 auf 44,8 Prozent gestiegen. Auch wenn die Nachfrage nach PET-Flaschen insgesamt zurückgegangen ist, erreichen Getränkeflaschen mit Pfand eine hohe Recyclingquote.
Innerhalb von nur zwei Jahren – zwischen 2019 und 2021 – stieg der durchschnittliche Anteil an rPET in Deutschland um mehr als 10 Prozent. Laut der Studie „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2021“ der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) lag die rPET-Quote im Jahr 2021 bei 44,8 Prozent, Tendenz weiter steigend. Die Recyclingquote von PET-Getränkeflaschen (mit und ohne Pfand) lag im Jahr 2021 durchschnittlich bei 94,8 Prozent und damit weiterhin auf sehr hohem Niveau.
„Die hohen rPET- und Recyclingquoten sind ein Beleg für die Effizienz des deutschen Pfandsystems für Getränkeflaschen“, erklärt Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK). „Wir sehen europaweit großes Potenzial und hoffen, dass mehr europäische Staaten ebenfalls zukunftsnah Pfandsysteme etablieren.“ Denn bepfandete PET-Getränkeflaschen wurden in Deutschland 2021 sogar zu über 97 Prozent recycelt. Aufgrund des großen Erfolgs ist zu erwarten, dass Pfandsysteme für Getränkeflaschen bald in der ganzen Europäischen Union zur Pflicht gemacht werden.
Recyceltes PET wurde im Jahr 2021 in Deutschland zu 44,8 Prozent für die Herstellung von Getränkeflaschen verwendet, eine Steigerung um 7 Prozent im Vergleich zu 2019. „Dieser Anstieg zeigt, dass die Getränkeindustrie zunehmend auf geschlossene Kreisläufe im Sinne der Nachhaltigkeit setzt“, erklärt Dr. Isabell Schmidt.
Positiv zu bewerten sei auch der Trend zu immer leichteren PET-Flaschen. Die Studie belegt, dass der Materialverbrauch in der Produktion und damit auch der Ressourceneinsatz deutlich reduziert wurden. Das geringere Gewicht führte zu Materialeinsparungen von 4,5 Prozent. Aber auch Nachfragerückgänge und die Substitution durch Glasflaschen führten zu einer Abnahme der PET-Mengen. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 17 Milliarden PET-Getränkeflaschen oder 446 Kilotonnen verbraucht, annähernd 5 Prozent weniger als im Jahr 2019. „Dabei können Konsument*innen in Deutschland mit gutem Gewissen zu PET-Getränkeflaschen greifen. Sie werden besonders energieeffizient transportiert und recycelt und landen wegen des Pfands nicht in der Umwelt“, so Isabell Schmidt.
Steigende Nachfrage nach rPET
Die Getränkebranche rechnet damit, dass der Einsatz von rPET in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Zum einen wollen die Hersteller und Inverkehrbringer von PET-Getränkeflaschen ihre selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen. Zum anderen müssen die gesetzlichen Vorgaben der Europäischen Union eingehalten werden, die ab 2025 in ganz Europa einen durchschnittlichen rPET-Anteil von 25 Prozent in Einweg-Getränkeflaschenvorschreiben.
Recyceltes PET ist dabei nicht nur beim Wiedereinsatz für Getränkeflaschen beliebt, auch die Folienindustrie fragt den Wertstoff stark nach, um daraus zum Beispiel Lebensmittelverpackungen herzustellen. 26,8 Prozent des 2021 recycelten PET entfielen auf diesen Bereich. Weitere Anwendungsfelder sind die Herstellung von Fasern sowie Reinigungsmittelflaschen, Kunststoffbändern oder Spritzgussanwendungen. Die Nachfrage nach rPET überstieg 2021 sogar die Verfügbarkeit in Deutschland, sodass Hersteller zusätzliches rPET aus dem Ausland importieren mussten. „Längst ist ein großer Wettbewerb um den Sekundärrohstoff entbrannt, der sich auch in den Preisen widerspiegelt. So ist aus Getränkeflaschen recyceltes PET seit vielen Jahren teurer als Neuware“, konstatiert Schmidt.
Die GVM untersucht im Auftrag des Forum PET seit 2013 alle zwei Jahre den PET-Wertstoffkreislauf und veröffentlicht die Ergebnisse in einer Studie. Die aktuelle Studie bezieht sich auf Daten aus dem Jahr 2021. Die GVM betrachtete alle für PET-Flaschen relevanten Getränkesegmente im bepfandeten und unbepfandeten Bereich. Untersucht wurden sowohl Einweg- als auch Mehrwegflaschen.
Weitere Meldungen zu Getränken
Mehrlagenetikett für Getränke
Sappi und Jungdruck haben ein Mehrlagenetikett für Getränkeflaschen entwickelt. Die Lösung bietet Getränkeherstellern eine erweiterte Fläche für Marketing.
Neuer Leergutautomat mit Glas- und Kistenrücknahme
Tomra hat auf der BrauBeviale den ersten Multi-Feed-Leergutautomat mit Glas- und Kistenrücknahme vorgestellt. Der neue Automat nimmt damit alle auf dem Markt befindlichen Gebinde zurück.
KHS erweitert Kompetenz im Flaschenhandling
Die KHS Gruppe erweitert ihre Kompetenz beim Handling von PET- und Glasflaschen mit der Mehrheitsbeteiligung an der Tyrolon-Schulnig GmbH.
Ferrum und KHS übernehmen H. F. Meyer
Ferrum Packaging, Hersteller von Dosenverschließern für die Getränkeindustrie, übernimmt zusammen mit KHS zum 1. Januar 2025 die Firma H. F. Meyer Maschinenbau.
dvi auf der BrauBeviale
Das Deutsche Verpackungsinstitut zeigt auf der BrauBeviale ein vielfältiges Programm. Im Fokus stehen nachhaltige Verpackungslösungen.
Neue Fachmesse für Flüssignahrungsmittel und Getränke
Eine Vereinbarung zwischen der Unione Italiana Vini und Ipack Ima ebnet den Weg für Bevertech, eine Fachmesse für die Flüssignahrungsmittel- und Getränkeindustrie.