Ein neuer Bericht von Eunomia im Auftrag des International Aluminium Institute zeigt: Aluminiumdosen werden weltweit deutlich häufiger gesammelt und recycelt als PET- und Glasflaschen. Die Studie deckt dabei über 80 Prozent des globalen Marktes für Getränkeverpackungen ab und liefert aktualisierte Recyclingraten für das Jahr 2025.
Der Bericht „Global Beverage Recycling Dataset“ aktualisiert eine Vorgängerstudie aus dem Jahr 2017 und berechnet für drei Getränkeverpackungsformate – Aluminiumdosen, PET- und Glasflaschen – jeweils die Quote „Collected for Recycling“ (erfasste Mengen, die an Aufbereiter gehen) und die eigentliche Recyclingquote auf Basis der Outputmengen aus dem letzten Prozessschritt.
Laut den vorgestellten Ergebnissen erreichen Aluminiumdosen eine globale Sammelquote von 75,6 Prozent und eine Recyclingquote von 74,8 Prozent. PET-Flaschen kommen auf 61,3 Prozent Sammlung und 47,0 Prozent Recycling, Glasflaschen auf 44,5 beziehungsweise 41,9 Prozent. Damit schneiden Aluminiumdosen im globalen Vergleich deutlich besser ab als die beiden anderen Getränkeverpackungen, heißt es.
Hohe Verluste bei PET zwischen Sammlung und Recycling
Besonders auffällig sei die Lücke zwischen Sammlung und tatsächlichem Recycling bei PET-Flaschen. Die Studie weist für PET einen globalen Verlust von 23,4 Prozent zwischen „Collected for Recycling“ und recycelter Menge aus, während die Verluste bei Glas bei 5,8 Prozent und bei Aluminium – bezogen auf Sortierverluste – bei rund einem Prozent liegen.
Als Ursache nennt Eunomia Verluste in Sortier- und Aufbereitungsprozessen, die insbesondere bei Kunststoffflaschen ins Gewicht fallen. Es werde deutlich, dass bei PET je nach Sammelsystem relativ hohe pauschale Verlustquoten von 19 Prozent (getrennte Sammlung) beziehungsweise 29 Prozent (Mischsammlung über MRFs) angesetzt wurden. Diese Annahmen basieren auf früheren Studien, Interviews mit Verarbeitern und Stoffstromanalysen und gelten als nicht länderspezifisch, sondern global pauschaliert.
Methodik mit Fokus auf großen Märkten
Für die Berechnung der globalen Quoten wurden 35 Länder und Regionen ausgewählt, die je nach Material zwischen rund 84 und über 90 Prozent des weltweiten „Put on Market“ (POM) – also der in Verkehr gebrachten Mengen – abdecken. Dazu gehören unter anderem China, die USA, Europa, Japan, Brasilien, Mexiko sowie große Märkte in Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten. Die Auswahl erfolgte auf Basis von POM-Daten, die unter anderem von Reloop bereitgestellt wurden.
Wo nur Sammelquoten vorlagen, hat Eunomia Verlustraten zwischen Sammlung und Recycling modelliert und so Recyclingquoten abgeleitet. Die Verluste wurden abhängig vom vorherrschenden Sammelsystem (getrennte Sammlung, Pfandsysteme, Mischsammlung, informelle Sammlung) angesetzt. Für Länder ohne verwertbare Daten griff die Studie ergänzend auf regionale Durchschnittswerte zurück.
Datenlage häufig schwach – insbesondere außerhalb Europas und Nordamerikas
Es zeige sich jedoch, dass die Datenqualität vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern vielfach als „rot“ bewertet wurde – etwa weil Quellen älter als fünf Jahre sind, Definitionen unklar bleiben oder Angaben aus schwer nachprüfbaren Studien stammen. Nur ein kleiner Teil der Länder weise „grüne“ Datensätze auf, vor allem Japan, Südkorea, Teile Europas sowie einzelne Märkte wie Australien oder Kanada.
Trotz dieser Unsicherheiten kommt Eunomia in der Zusammenfassung zu dem Schluss, dass die Kernaussagen robust bleiben: Aluminiumdosen erreichen im globalen Vergleich die höchsten Sammel- und Recyclingquoten, PET-Flaschen weisen die größten Verluste entlang der Wertschöpfungskette auf, und das Schließen von Datenlücken über regionale Mittelwerte ändert wenig an den globalen Resultaten.
Quelle: Eunomia



