Zum ersten Mal stellt die Kuhne Anlagenbau GmbH ihre Lösungen für die Lebensmittelindustrie auf der K 2022 vor. Mit der Blasfolientechnologie Triple-Bubble lassen sich dickenreduzierte Tiefziehfolien herstellen und dabei Kosten und Material einsparen.
Ohne Kompromisse bei den Gebrauchseigenschaften sind die simultan biaxial verstreckter Tiefziehfolien im Triple-Bubble-Verfahren mit 80 bis 120 µm nur etwa halb so dick wie die klassischen, in dieser Anwendung eingesetzten Gießfolien. Maximal ist ein Tiefziehverhältnis von 1:10 erreichbar. Dies bedeutet eine Verringerung des Materialverbrauchs und damit der zugeordneten Treibhausgasemissionen um rund 50 Prozent.
Dank optimierter Kühlraten ermöglichen die Großanlagen Durchsätze bis zu 2.000 kg/h bzw. Jahresproduktionen bis zu mehr als 15.000 t/a. Ihre Produktivität und Rentabilität können damit die von Gießfolienanlagen erreichen oder sogar übertreffen. In der Weiterverarbeitung verringert sich darüber hinaus die Lagerhaltung, und der deutlich geringere Energieverbrauch beim Tiefziehen ermöglicht eine weitere Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks bei zugleich guter Maschinengängigkeit. Für den Hersteller und Inverkehrbringer senken die dickenreduzierten Folien die im Rahmen der Extended Producer Responsibility (EPR, erweiterte Herstellerverantwortung) anfallenden Gebühren, und sie unterstützen die Erfüllung der von der Branche formulierten CEFLEX Nachhaltigkeitsrichtlinien (Circular Economy for Flexible Packaging).
Längere Haltbarkeit für Lebensmittel
Haltbarkeitsverlängernde Vakuumverpackungen für den Transport und die Lagerung großer Schinken-, Fleisch- oder Käsestücke gehören zu den typischen Anwendungen solcher mehrschichtigen Folien. Sie basieren meist auf PA, EVOH und PE und verbinden hohe Transparenz mit guter Eignung zum Tiefziehen und hoher Durchstoßfestigkeit.
Die jetzt bei Kuhne Anlagenbau erreichte Perfektionierung des im eigenen Hause bereits 1996 entwickelten Triple-Bubble-Verfahrens gibt dem Verarbeiter nunmehr Zugriff auf die Kombination aus geringen Foliendicken mit den hohen, nur mit Großmaschinen erreichbaren Durchsätzen. Die für Gießfolien traditionell geltenden wirtschaftlichen Vorteile gegenüber Blasfolien sind damit in diesem Bereich Vergangenheit.
Große Materialauswahl
Namensgebend für die Triple-Bubble-Technologie zur Herstellung biaxial verstreckter Blasfolien ist die serielle Anordnung von drei Blasen. In der ersten wird die Folie per Water-Quench-Technologie mit kaltem Wasser schnell abgekühlt. Diesen Prozess hat Kuhne für die Großanlagen weiter optimiert und so die effizienzsteigernden erhöhten Kühlraten ermöglicht. Sie verhindern Kristallisationsvorgänge wirkungsvoll als Voraussetzung für ein gleichmäßiges Verstrecken in der folgenden, zweiten Stufe. Die dabei erreichte hohe Orientierung auf molekularer Ebene verbessert die mechanischen und Barriereeigenschaften der Folien. Die thermische Relaxation in der dritten Blase dient zur Einstellung des angestrebten Tiefziehverhaltens.
Aktuell ermöglichen Triple-Bubble-Anlagen von Kuhne die Herstellung von Folien mit bis zu 17 Schichten bei Breiten bis zu 3.000 mm doppelflach (6.000 mm Folienbreite) und bei einer Produktionsleistung bis über 2.000 kg/h. Die Systeme eignen sich zur Verarbeitung aller üblichen Kunststoffe wie PE, PP, PET, PA, EVOH, COC, EVA, EMA, Ionomere usw. Eine maximale Dickenreduzierung erlauben dabei – je nach Gewicht der verpackten Ware – auch Tiefzieh-Rezepturen, die weit unter 10 Prozent PA und EVOH enthalten und ohne Probleme und mit guter Performance gefahren werden können. Darüber hinaus sind auch Monomaterial-Lösungen auf der Basis von PET, PA, Polyolefinen und weiteren Polymeren möglich.
„Eine Zusammenarbeit mit unserem Hause bedeutet für Kunden erheblich mehr als die anforderungs- und termingerechte Lieferung und Montage der Triple-Bubble-Großanlage. Unser Service umfasst darüber hinaus auch die anwendungsspezifisch abgestimmte Folienrezeptur sowie die zugehörigen Prozessparameter. Wie unsere Erfahrungen zeigen, kann der Verarbeiter – damit ausgestattet – die kommerzielle Produktion ohne langwierige Optimierung unmittelbar starten.“
Jürgen Schiffmann, CEO bei Kuhne
Quelle: Kuhne Anlagenbau GmbH
Kuhne Anlagenbau GmbH auf der K 2022: Halle 17, Stand A41
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