Effizient, flexibel, nachhaltig: Verpackungstrends für Backwaren

Für frische Backwaren bietet Weber Baker Bags aus Papier mit Sichtfenster aus Folie, Recyclingfolie oder Pergamin. (Bild: Weber Verpackungen)

Vom recycelbaren Papierbeutel bis zur KI-gesteuerten Verpackungsmaschine: Die Backwarenbranche setzt auf smarte Lösungen, um ökologische Anforderungen, Automatisierung und Produktvielfalt in Einklang zu bringen.

Die Verpackungstechnik für Backwaren entwickelt sich rasant weiter. Angesichts steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel und hoher Energiepreise stehen besonders ökologische und automatisierte Verpackungslösungen im Fokus. Ob für Brot, Gebäck oder Kuchen – gefragt sind Systeme, die hygienisch, ressourcenschonend und wirtschaftlich zugleich arbeiten.

Materialinnovation trifft Produktschutz

Viele Unternehmen setzen auf recycelbare, kompostierbare oder biobasierte Materialien. Ein Beispiel ist der „Baker Bag“ von Weber Verpackungen, ein Papierbeutel für Selbstbedienungstheken mit Sichtfenstern aus Recyclingfolie oder Pergamin. Letzteres lässt sich komplett über das Altpapier entsorgen. Trotz Nachhaltigkeitsanspruch bleibt der Produktschutz zentral – besonders bei Automatenbeuteln, wo Barrierefunktionen für längere Haltbarkeit sorgen. Diese werden teils durch Kunststoff- oder Polymerbeschichtungen realisiert, deren Anteil aber geringer ist als bei klassischen Folienverpackungen.

Automatisierung für empfindliche Produkte

Parallel schreitet die Automatisierung voran: Roboter und KI ermöglichen das präzise Handling empfindlicher Backwaren. Kamerasysteme analysieren Form und Qualität in Echtzeit, reduzieren Ausschuss und erleichtern das Umrüsten bei kleinen Losgrößen. So kombinieren Systeme wie der Cobot „tog.519“ von Gerhard Schubert Bilderkennung mit flexibler Robotertechnik – bis zu 90 Takte pro Minute sind möglich.

Der Cobot für Pick-and-Place-Anwendungen, tog.519, vereint KI und Robotik zu einer flexiblen Komplettlösung.
(Bild: Gerhard Schubert GmbH)

Digitalisierung im Mittelstand angekommen

Auch mittelständische Betriebe profitieren zunehmend von smarten Lösungen: KI-Plattformen wie „VisionAI“ erkennen Abweichungen, passen Parameter automatisch an und ermöglichen vorausschauende Wartung. Neue Maschinenkonzepte wie von Syntegon oder Fuji Packaging zeigen zudem, wie sich platzsparende, flexible Systeme mit nachhaltigen Materialien kombinieren lassen.

Beispielhafte Kooperationen und Highspeed-Lösungen

Der französische Hersteller Nutrition & Santé hat etwa nach der interpack 2023 eine modulare Verpackungslinie von Schubert eingeführt, die 13 Gebäcksorten verarbeitet. Für die Hochleistungsverpackung setzt JTM Foods in den USA auf Anlagen von Sacmi, die heißsiegelfähige Papierfolien mit bis zu 200 Takten pro Minute verarbeiten. Individuell gedruckte Formschultern sorgen für hohe Prozesssicherheit bei flexiblen Formaten.

Multivac

Die Vakuumanwendung zum Kühlen von Backwaren integriert den Abkühlprozess in eine Tiefziehverpackungsmaschine. (Bild: Multivac)

Multivac zeigt mit dem „Cooling@Packing“-System eine Prozessintegration der besonderen Art: Die vakuumbasierte Kühlung erfolgt direkt in der Verpackungsmaschine und senkt die Produkttemperatur innerhalb von Sekunden – das spart Energie, Platz und senkt das Kontaminationsrisiko.

 

Hinweis:
Dieser Artikel entstand auf Basis eines Fachartikels, den das packaging journal zur freien Verfügung für interessierte Medien im Auftrag der interpack 2026 erstellt hat. Den Originalartikel finden Sie hier. Mehr zu intelligenten Verpackungslösungen für die Backwarenindustrie erfahren Sie live auf der interpack 2026 vom 7. bis 13. Mai in Düsseldorf.