Neues Herstellungsverfahren von Kunststoff-Metall-Verbunden wird in erster industrieller Anwendung erprobt
Ein neues innovatives Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Metall-Verbunden wird jetzt erstmals in einer industriellen Anwendung erprobt. Zusammen mit dem Kunststoff-Compound-Hersteller AKRO-PLASTIC GmbH hat die Plasmatreat GmbH ein Verfahren für hybride Spritzgussbauteile entwickelt, das eine signifikante Verbesserung der Verbundhaftung bei Kunststoff-Metall-Hybridbauteilen ermöglicht und in Serienanlagen integriert werden kann.
Im Rahmen eines Pilotprojekts wird dieses innovative Verfahren – die Plasma-SealTight®-Technologie – jetzt erstmals von der Schmersal Gruppe angewendet, die damit ihre Sicherheitszuhaltung AZM300 produziert. Bei dieser Sicherheitszuhaltung ist in dem Betätiger aus Kunststoff ein Bügel aus Metall integriert, der in das Drehkreuz der Zuhaltung einrastet und so dafür sorgt, dass eine Schutztür sicher geschlossen wird.
Um aus den ungleichen Materialien Kunststoff und Metall eine Verbindung mit hoher Qualität und Belastbarkeit herzustellen, ist im Fügeprozess ein sicherer Stoffschluss entscheidend. In einem Kunststoff-Metall-Verbund stellen Grenzflächen ohne spezielle Abdichtung eine konstante Angriffsfläche für das Eindringen von Wasser, Luft oder anderen Medien dar. Einen völlig neuen Ansatz für einen medienresistenten und besonders haftungsstarken Hybridverbund bietet das von Plasmatreat und AKRO-PLASTIC entwickelte Plasma-Versiegelungsverfahren Plasma-SealTight®.
Die Zusammensetzung einer im Atmosphärendruck erzeugten plasmapolymeren Versiegelungsschicht, die Rezeptur des Kunststoff-Compounds und die Prozessparameter wurden bei der neuen Industrielösung so aufeinander abgestimmt, dass ein langzeitstabiler, mediendichter Verbund des Bauteils entsteht.
Die Vorteile des neuen Verfahrens: Eine höhere Produktqualität kann ebenso erzielt werden, wie ein sicherer, reproduzierbarer und wirtschaftlich effizienter Produktionsprozess – und dies im Einklang mit der Umwelt. Denn dank der Plasma-SealTight®-Technologie kann auf den Einsatz von kostenintensiven und umweltschädlichen Chemikalien auf den Metalloberflächen verzichtet werden. Diese werden in vielen Fällen eingesetzt, um eine stoffschlüssige Verbindung mit Hilfe von lösungsmittelhaltigen Haftvermittlern zu erzielen.
Bei dem AZM300 handelt es sich um eine innovative Sicherheitszuhaltung, die inzwischen in vielen Industriezweigen eingesetzt wird. Zu den Merkmalen des AZM300 gehört das neuartige, patentierte Wirkprinzip mit Drehwelle und Drehkreuz.
Es bietet den Vorteil, dass die Schutztür beim Schließen in die Endlage gezogen und nahezu spielfrei zugehalten wird. Dabei dient die Sicherheitszuhaltung als Türanschlag, was den Einsatz eines separaten Türanschlags unnötig macht. Zur sicheren Identifizierung des Betätigers kommt ein RFID-Sensor zum Einsatz, der drei verschiedene Stufen der Codierung und damit auch des Manipulationsschutzes ermöglicht.
Wenn sich das neue Verfahren nach Beendigung einer Testphase im Rahmen des Pilotprojektes bewährt, plant Schmersal, die neue Methode sowohl bei bestehenden als auch neuen Produkte einzusetzen, um diese noch effizienter produzieren zu können.
Quelle: Schmersal Gruppe