Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser und Kreislaufwirtschaft e. V. und der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. wollen mit der Veröffentlichung ihres Leitfadens einen Impuls zur nachhaltigen Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Glasverpackungen setzen.
Der Leitfaden zum Design für gutes Recycling im Glas bietet praktische, designorientierte Empfehlungen für Hersteller, Marken, Lieferanten und Designagenturen, mit dem übergeordneten Ziel, die Qualität und den Anteil von recyclingfähigem Glas zu maximieren. Dies sei vor allem im Hinblick auf die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen – wie etwa der Umsetzung des Green Deals und der geplanten Nachhaltigkeitseinstufungen im Rahmen der Lizenzierung – von entscheidender Bedeutung, heißt es.
Gleichzeitig steht die Glasrecyclingbranche vor erheblichen Herausforderungen. Trotz kontinuierlicher Investitionen in moderne Technik zur effizienten Entfernung von Störstoffen, beeinflussen Restmengen an Verunreinigungen die Qualität und Menge des recycelten Glases, das in den Herstellungsprozess zurückgeführt werden kann.
„Unser Leitfaden verdeutlicht wie entscheidend es ist, schwer zu recycelnde Verpackungsbestandteile bereits bei der Produktentwicklung zu vermeiden. Durch die Umsetzung gezielter Empfehlungen in enger Zusammenarbeit der Akteure der Wertschöpfungskette können wir die Recyclingquoten im Glas signifikant erhöhen und die nachhaltige Kreislaufwirtschaft stärken.“
Dr. Andreas Bruckschen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDE
Zu den zentralen Empfehlungen des Leitfadens gehören die Reduzierung von Verpackungselementen, wie etwa durch kleinflächige und leicht zu entfernende Etikettierungen, sowie die Vermeidung von Aluminiumanrollfolien und schwer ablösenden Kunststoffetiketten mit wasserfesten Klebstoffsystemen. Darüber hinaus sollten Dekorationen, die vollständig intransparent sind und somit von der Sortiertechnik nicht erkannt werden können, wie Lackierungen und Beschichtungen, vermieden werden.
„Besonders problematisch sind mit der Glasverpackung fest verbundene elektronische Bauteile wie LED-Illuminatoren oder RFID-Chips. Leuchtkörper und Batterien/Akkus können in Glasrecyclinganlagen nicht zu hundert Prozent gesichert aussortiert und einer geordneten Verwertung zugeführt werden. Sie stellen ein erhebliches Brandrisiko dar.“
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse
Besonders gut recyclebar hingegen sind Glasverpackungen mit einer möglichst geringen Anzahl und Menge von zusätzlichen Designelementen. Die Glasform sollte darauf abzielen, vollständig und gut entleerende Behältnisse zu schaffen und Verschlusssysteme zu verwenden, die sich im Recyclingprozess vollständig vom Glasbehältnis trennen lassen.
Der Leitfaden ist ab sofort auf der Website von BDE und bvse verfügbar und steht kostenlos zum Download bereit.
Quelle: BDE