Industrie und Markenhersteller setzen große Hoffnungen auf PEF – allerdings konkurrieren die verwendeten Rohstoffe mit dem Nahrungsanbau. Das niederländische Unternehmen Avantium arbeitet an einer Möglichkeit, PEF aus Pflanzenresten herzustellen. Eine Studie des nova-Instituts bescheinigt dem neuen bio-basierten Polymer einen niedrigen CO2-Abdruck.
Was bringt PEF?
Industrie und Markenartikel setzen große Hoffnungen auf PEF. Durch seine hohen Barriereeigenschaften ist es vor allem für den Bereich Lebensmittel und Getränke interessant. PEF steht für Polyethylenfuranoat und wird zu hundert Prozent aus pflanzlichen Rohstoffen produziert.
Das Ergebnis der Studie
Das nova-Institut hat nun eine von unabhängigen Experten begutachtete Lebenszyklusanalyse (LCA) der PEF-Anwendungen von Avantium durchgeführt.
Die Studie zeigt eine erhebliche Verringerung von Treibhausgasemissionen durch die Verwendung von 100 % erneuerbarem Kohlenstoff in PEF anstelle von fossilem Kohlenstoff in PET für die Herstellung von 250- und 500-ml-Flaschen.

PEF hat überlegene Eigenschaften im Vergleich zu PET
Avantium hat die sogenannte YXY-Technologie entwickelt, die pflanzliche Zucker in ein vollständig recycelbares Polymer umwandelt. Der Hauptbaustein von PEF, FDCA (2,5-Furandicarbonsäure), kann aus Zuckern (Fruktose), z. B. aus Weizen, Mais und Zuckerrüben, hergestellt werden. FDCA wird mit pflanzenbasiertem Monoethylenglykol (MEG) polymerisiert. Heraus kommt ein 100 % pflanzenbasiertes PEF-Polymer.
Wenn die Technologie voll entwickelt ist, kann PEF auch aus Zellulose und damit aus land- und forstwirtschaftlichen Abfallströmen hergestellt werden. Das derzeitige Verfahren von Avantium basiert auf Stärke aus europäischem Weizen.
PEF hat im Vergleich zu PET verbesserte Barriere-Eigenschaften, es ist mechanisch und chemisch recycelbar und kann auch im Rahmen des etablierten PET-Recyclings mitrecycelt werden.

PEF eignet sich auch für Mehrschichtflaschen
Neben reinen PEF-Flaschen kann PEF auch für mehrschichtige Verpackungen verwendet werden.
In der LCA wurden auch 250-ml-Mehrschichtflaschen aus PET und PEF mit einem PEF-Anteil von 10 % untersucht und mit PET/PA-Referenzflaschen verglichen. Diese hatten einen üblichen Anteil von 7 % PA (Polyamid). Die Analyse ergab, dass der Ersatz der PA-Schicht durch PEF zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen um etwa 37 % führt, was hauptsächlich auf die Recyclingfähigkeit des PET/PEF-Systems gegenüber der Nicht- Recyclingfähigkeit des PA-haltigen Systems zurückzuführen ist. Dieser Materialersatz würde auch zu einer erheblichen Verringerung des Bedarfs an endlichen Ressourcen beitragen (-37 % an fossilen Brennstoffen und -52 % an Mineralien und Metallen).

PEF Markt wird sich weiter kommerzialisieren
Nach Ansicht der Forscher ist zu erwarten, dass die Kommerzialisierung und das Wachstum des PEF-Marktes zu erheblichen wirtschaftlichen, technologischen und ökologischen Optimierungen in der gesamten Wertschöpfungskette führen. Der Impact der pflanzlichen Rohstoffe könnte durch eine Umstellung etwa auf Biomasse der zweiten Generation weiter verringert werden.
Avantium testet dies gerade. Eine Aktualisierung der LCA ist anschließend geplant.
Quelle: nova Institut

Weitere Meldungen Green Packaging

Österreichische Post baut ihr Post Loop-Angebot aus
Die Österreichische Post AG erweitert ihr Sortiment an wiederverwendbaren Verpackungen für den Online-Handel um das Post Loop-Flaschenpaket und das Post Loop-Frischepaket.

CosmeticBusiness in München mit Jubiläumsausgabe
In drei Messehallen präsentieren 429 Aussteller und vertretene Unternehmen aus 29 Ländern Neuheiten und Trends entlang der Wertschöpfungskette.

Dehoga NRW fordert landesweites Verbot kommunaler Verpackungssteuern
Die Abgrenzung, welche Verpackung zu welchem Zweck rechtlich unter die Steuer fallen darf und welche nicht, führe in der Praxis zu „komplexen, unpraktischen und damit auch justiziablen“ Handlungsanweisungen.

Verpackungspolstermaschine sorgt für nachhaltige Materialkreisläufe
Die Verpackungspolstermaschine von CP Cushion Pack verwandelt Wellpappeabfälle in ein vielseitig einsetzbares und wertschützendes Packmittel.

Norske Skog startet Containerboard-Produktion in Golbey
400 Millionen Euro floßen in die größte Investition der Unternehmensgeschichte.

Recyclingfähiger Mono-PP-Deckel von Etimex versiegelt Becher sicher
ArtaPlast nutzt eine recyclingfähige Mono-PP-Lösung für Deckelverpackungen von Etimex, die ohne eine zusätzliche Aluplatine oder mehrschichtige Verbundfolien auskommt.