Plastics Value Chain fordert sofortige Maßnahmen

Bild: Petcore Europe

Mit einem dringenden Appell an die Politik hat die europäische Kunststoff-Wertschöpfungskette vor den Folgen der anhaltenden Branchenkrise gewarnt. In einer gemeinsamen Stellungnahme präsentieren führende Verbände sechs strategische Empfehlungen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und drohende Werksschließungen abzuwenden.

Auslöser für den Vorstoß sind ein starker Produktionsrückgang und zunehmende Wettbewerbsnachteile gegenüber globalen Märkten. So sank die Kunststoffproduktion in Europa 2023 um 8,3 Prozent, während der weltweite Marktanteil seit 2006 von 22 auf 12 Prozent geschrumpft ist. Bereits jetzt seien fast eine Million Tonnen Recyclingkapazität durch Stilllegungen verloren gegangen.

Sechs Forderungen an die EU-Politik

Die Verbände fordern ein entschlossenes Gegensteuern: Dringend notwendig seien robuste Maßnahmen gegen Billigimporte, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in Recycling-Infrastruktur, gezielte steuerliche Anreize sowie ein fairer Zugang zu bezahlbarer Energie. Hinzu kommen Forderungen nach klaren Regeln in der erweiterten Produzentenverantwortung (EPR), die Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz belohnen sollen, sowie einheitlicher Vollzug von EU-Vorgaben in allen Mitgliedstaaten.

Ohne ein rasches Handeln drohten, so die Unterzeichner, weitere Betriebsschließungen, Arbeitsplatzverluste und der Verlust jahrzehntelanger Investitionen in Innovation und Kreislaufwirtschaft. Damit sei nicht nur die Zukunft der Industrie, sondern auch das Erreichen der europäischen Klima- und Kreislaufwirtschaftsziele gefährdet.

Breite Allianz der Unterstützer

Unter den Mitunterzeichnern finden sich zahlreiche europäische Dachverbände wie Plastics Europe, Plastics Recyclers Europe, EuRIC, FEAD, CEFLEX oder VinylPlus. Unterstützt wird die Initiative zudem von nationalen Organisationen wie bvse (Deutschland), TecPart, der Swedish Recycling Industries oder dem ungarischen Kunststoffverband MMSZ.

Quelle: Petcore Europe