Leichte Preisrückgänge bei flexiblen Verpackungsmaterialien

(Bild: Flexible Packaging Europe)

Die Märkte für flexible Verpackungsmaterialien verzeichneten im dritten Quartal 2025 leichte Preisrückgänge über alle Substrate hinweg. Das teilte der Branchenverband Flexible Packaging Europe (FPE) mit.

Besonders deutlich fielen die Preise bei Aluminiumfolie sowie bei BOPA-, BOPP- und BOPET-Folien. Während einseitig gestrichenes Papier (60 g/m²) stabil blieb, setzten HDPE und LDPE die im ersten Halbjahr beobachteten Schwächetendenzen fort.

„Die Preise für BOPET-Folien sind im dritten Quartal leicht um fünf Cent pro Kilogramm gesunken. Der Preisrückgang wurde vor allem durch Importe ausgelöst, während europäische Produzenten ihre Preise weitgehend stabil hielten. BOPP-Folien verbilligten sich aufgrund gesunkener Rohstoffkosten um acht Cent pro Kilogramm, und BOPA-Folien fielen im gleichen Zeitraum um 10 Cent – unter anderem wegen der niedrigeren Kosten für PA6-Granulat. Aluminiumfolie verzeichnete einen Preisrückgang von 17 Cent, wovon rund zehn Cent auf sinkende Verarbeitungskosten entfallen. Papierpreise blieben unverändert. Kurzfaserzellstoff verbilligte sich um 166 Euro pro Tonne, vor allem infolge höherer Lagerbestände.“

Alexander Tkachenko von Wood Mackenzie

Auch der Polyethylenmarkt stand unter Druck. Kaushik Mitra von Chemical Market Analytics by Opis, einem Dow Jones Unternehmen, erklärte: „Die Märkte waren in diesem Quartal zwar weniger volatil, die Stimmung jedoch schwächer. Juli und August sind traditionell die ruhigsten Monate des Jahres, doch der Nachfragerückgang fiel diesmal stärker aus als üblich. Die sonst übliche Erholung im September blieb bislang aus, da die Absatzmärkte unter der makroökonomischen Abschwächung und verstärkten Importen aus China leiden, die die lokale Nachfrage dämpfen.

Die wichtigste Entwicklung in diesem Quartal betrifft den Handelsbereich: Die EU und die USA haben endlich das Handelsabkommen unterzeichnet. Besonders beachtet wird dabei eine mögliche EU-Regelung, die US- Polyethylenexporte in die EU zollfrei stellen könnte. Zwar liegt die endgültige Liste der betroffenen Warencodes noch nicht vor, doch der weite Anwendungsrahmen lässt solche Szenarien offen. Sollte der Zoll tatsächlich entfallen, könnten US-PE-Harze den europäischen Markt überschwemmen und die ohnehin angeschlagene Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktion weiter schwächen“

(Grafik: Flexible Packaging Europe)

Insgesamt bleibt die Lage auf den Märkten für flexible Verpackungen herausfordernd. Die Energiepreise für Strom und Gas sind weiterhin hoch und volatil, Europas Industrie wird zunehmend importabhängig, und das Nachfragewachstum schwächt sich ab, da viele Konsumgüterkategorien hinter den Erwartungen zurückbleiben.

„Die Rohstoffmärkte waren im dritten Quartal von flächendeckenden Preisrückgängen geprägt. Das verschafft den Verarbeitern kurzfristig etwas Entlastung, doch die Nachfrage in wichtigen Verbrauchermärkten bleibt schwach. Hinzu kommen Unsicherheiten im geopolitischen und handelspolitischen Umfeld – insbesondere die Diskussion um mögliche Zollbefreiungen für US-Polyethylen. Für die zweite Jahreshälfte 2025 erwarten wir daher weiterhin herausfordernde Marktbedingungen, auch wenn die Branche auf eine Stabilisierung und einen leichten Aufschwung im privaten Konsum hofft, der die Nachfrage nach flexiblen Verpackungen stützen könnte.“

Guido Aufdemkamp, Geschäftsführer von Flexible Packaging Europe (FPE)

Quelle: Flexible Packaging Europe