Der Packaging Valley Makeathon ging in diesem Jahr in seine fünfte Runde. 45 Studierende, Technikbegeisterte und Expertinnen und Experten aus Unternehmen des Packaging Valley entwickelten kreative Lösungen für eine digitalisierte und nachhaltige Zukunft der Branche. Im Mittelpunkt stand der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Maschinenbau.
Dezentral, an den vier Standorten Rommelag Digital GmbH (Karlsruhe), Murrelektronik GmbH (Kirchheim unter Teck), Syntegon Technology GmbH (Crailsheim) und Bosch Rexroth AG (Ulm) kamen interdisziplinäre Teams aus jungen Talenten, Hochschulen, Unternehmen und Technologiepartnern aus dem Verpackungsmaschinenbau zusammenzusammen, um gemeinsam innerhalb von 48 Stunden an praxisnahen KI-Use-Cases zu arbeiten und Ideen zum Leben zu erwecken.
Ziel war es, das Potenzial innovativer Technologien für den Maschinen- und Anlagenbau greifbar zu machen und neue Perspektiven für eine digitalisierte und nachhaltige Zukunft zu eröffnen. An den vier Standorten entstanden in kürzester Zeit funktionsfähige Prototypen und Konzeptideen zu hochaktuellen Themen – KI gestützte Automatisierung, Robotik, Predictive Maintenance, Sprach-Interfaces – wurden erarbeitet. Die Ergebnisse machen deutlich, wie KI im Bereich der Automatisierung und im Maschinenbau gezielt eigesetzt werden kann, um Prozesse zu optimieren und nachhaltige Mehrwerte zu schaffen.
Die Herausforderungen im Überblick:
- Rommelag Digital GmbH arbeitete hauptsächlich mit Zeitreihendaten der Rommelag Pharma Platform, um Anomalien in Produktionsprozessen aufzudecken und Vorhersagemodelle zu entwickeln. Unabhängig davon beleuchteten die Studierenden Möglichkeiten zum Downsampling von Datensätzen und verglichen die Vorhersagequalität.
- Murrelektronik GmbH forderte die Teams heraus, ein KI-basiertes Gadget zu entwickeln, das bestehende Maschinen durch Sprachsteuerung digital aufwertet und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine vereinfacht. Als Testanlage stand ein 3D gedruckter Roboter zur Verfügung, der von einer Murr-SPS (Vario-X) gesteuert wurde. Neben der Konzeptionierung und der prototypischen Implementierung des Gadgets musste die Zelle des Roboters aufgebaut und das Roboterprogramm angepasst werden.
- Syntegon Technology GmbH forderte technisches Fingerspitzengefühl und Kreativität mit einer Robotik-Challenge im Bereich Sterilabfüllung, bei der Kamerasysteme, Sensorik und KI kombiniert wurden, um automatisierte Prozesse sicherer und effizienter zu gestalten.
- Bosch Rexroth AG stellte den Teilnehmenden die Aufgabe, Ansätze für KI-gestütztes Engineering im Bereich flexibler Materialflusssysteme zu entwickeln. Der Fokus lag auf dem Planarsystem ctrlX Flow6D und der Untersuchung, inwiefern Large Language Models dessen Programmierung und Steuerung optimieren können.
Interdisziplinärer Austausch und Nachwuchsförderung
Der Packaging Valley Makeathon bietet Studierenden die Möglichkeit, über den Vorlesungssaal hinweg zusammenzuarbeiten, modernste Technologien auszuprobieren und Einblicke in reale industrielle Herausforderungen zu gewinnen. Gleichzeitig nutzen Unternehmen das Format, um Inspiration für eigene Innovationsprozesse zu gewinnen, Fachkräfte kennenzulernen und Netzwerke zu erweitern.
„Die hohe Interdisziplinarität zeigte einmal mehr: Durch das Zusammenspiel von Ingenieurswissen, Softwarekompetenz und Branchenexpertise entstehen Lösungen mit echtem Potenzial für den Verpackungsmaschinenbau. Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema mehr, sondern Realität – und der Makeathon beweist, dass junge Talente mittendrin sind und die Zukunft aktiv mitgestalten. Mit dem Makeathon stärkt das Packaging Valley nicht nur die Innovationskraft der Branche, sondern fördert gezielt den Nachwuchs und dessen Innovationsgeist.“
Etienne Graf, Packaging Valley Germany e. V., Projektmanager des Makeathon
Quelle: Packaging Valley Germany


