Tomra: Vom Pfandpionier zum Hightechanbieter

Dank Multi-Feed-Funktion können Kunden ihr gesamtes Leergut (Flaschen, Dosen, Glasflaschen) auf einmal in den Tomra R2 einwerfen. (Bild: Tomra)

Als 1972 in Norwegen der erste Leergutrücknahmeautomat von Tomra entstand, ahnte kaum jemand, dass diese Innovation Jahrzehnte später den weltweiten Standard für Pfandsysteme prägen würde. Heute ist Tomra mit über 87.000 installierten Systemen in mehr als 60 Ländern der Global Player in Sachen Leergutrücknahme – mit cloudbasierten Tools, digitalen Features und energiesparenden Funktionen.  

„Über unsere Rücknahmeautomaten werden heute jährlich 48 Milliarden Getränkebehälter weltweit gesammelt, sortiert und dem Recycling zugeführt. Allein in Deutschland haben wir aktuell mehr als 31.000 Automaten installiert“, erläutert Thomas Løstegård, Geschäftsführer bei Tomra Collection. Die deutsche Tochter wurde 1985 gegründet und sitzt heute in Langenfeld.

Das 40-jährige Jubiläum in diesem Jahr ist für Tomra auch eine Gelegenheit, um die nächste Generation seiner Technologien vorzustellen. Dabei wird deutlich: Leergutrücknahme ist längst kein rein logistischer Prozess mehr, sondern entwickelt sich zu einem entscheidenden Faktor für Nachhaltigkeit, Kundenerlebnis und Mitarbeiterentlastung im Handel. Die Zukunftsfähigkeit von Handelsunternehmen hängt zunehmend von ihrem ökologischen Fußabdruck ab.

(Bild: Tomra)

„Alle großen deutschen Einzelhändler haben sich verpflichtet, ihre Emissionen zu reduzieren. Da der Großteil der Emissionen in der Wertschöpfungskette entsteht, können Einzelhändler ihre Ziele aber nicht ohne ihre Lieferanten erreichen. Bei Lidl und Kaufland entstehen beispielsweise 99 Prozent der Emissionen bei den Lieferanten.“

Christina Ek, Head of Sustainability bei Tomra

Tomra setzt daher auf Ökobilanzen (Life Cycle Assessments), um die Umweltauswirkungen seiner Geräte über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu bewerten. Christina Ek: „Wir wissen heute mehr über unsere Produkte und deren Auswirkungen über den gesamten Lebenszyklus als je zuvor.“ Auf Basis dieser Analysen fließen ökologische Kriterien direkt in die Produktentwicklung ein: kompaktere Transportlösungen, der Einsatz recycelter Materialien oder Energiesparmodi wie der Ruhemodus beim Tomra R2.

Leergutrücknahme muss sexy sein

Tomra hat die Rücknahmetechnologie stark geprägt, zuletzt mit den aktuellen Lösungen RollPac und R2. Dass es dabei nicht nur um Maschinen geht, weiß Josef Mühlenbein, Edeka-Inhaber aus Kassel, aus erster Hand. In seinem Markt sorgt der neue Tomra R2 beispielsweise im August dieses Jahres bereits für 150 Prozent mehr Leergutrücknahme als im Vorjahresmonat. Dank Multi-Feed-Funktion können Kunden ihr gesamtes Leergut auf einmal einwerfen, denn der R2 nimmt Flaschen, Dosen und sogar Glasflaschen ohne Vorsortierung in einem Schwung zurück. Der Automat zählt und sortiert das Leergut automatisch und druckt den Pfandbon. Ein beleuchteter Touchscreen führt die Kunden intuitiv durch den Prozess, die Wartezeiten sinken damit deutlich.

Für Josef Mühlenbein ist klar: „Leergutrücknahme muss sexy sein. Das heißt: kein Anstehen, kein Lärm, kein Schmutz.“ Die neue Gerätegeneration erfülle genau diese Erwartungen. Kunden schätzen die Geschwindigkeit und Einfachheit, Mitarbeiter profitieren von weniger Aufwand und mehr Sauberkeit. Für den Handel bedeutet das nicht nur zufriedene Kunden, sondern auch höhere Umsätze: 93 Prozent der Konsumenten geben laut einer Studie ihr Pfandgeld direkt wieder im Markt aus.

Moderne Leergutrücknahme: Der neue Tomra T100 mit digitaler Pfandauszahlung und intelligenter Benutzerführung ist für einen papierlosen Betrieb vorbereitet. (Bild: Jannik Hammes Fotografie)

Auch der Rewe-Markt Dreschmann & Ludwig in Langenfeld hat sich für einen Tomra R2 entschieden. Zudem kommt dort mit dem brandneuen Tomra T100 die nächste Generation Single-Feed-Automaten in dem Markt zum Einsatz. Dreschmann & Ludwig war einer der ersten acht Standorte in Deutschland, die den T100 eingeführt haben, inzwischen sind bereits mehr als 30 Geräte installiert. Mit digitaler Pfandauszahlung und intelligenter Benutzerführung verbindet er Funktionalität mit Nachhaltigkeit, denn das Modell ist für einen papierlosen Betrieb vorbereitet und eine Dimmfunktion am Display unterstützt den energiesparenden Einsatz. Im Langenfelder Rewe-Markt arbeiten gleich zwei T100 neben dem R2, jeweils mit einer vertikalen Kompaktierlösung RollPac im Hintergrund.

(Bild: Tomra)

„Mit dem T100 gehen wir konsequent den nächsten Schritt zur Modernisierung der Leergutrücknahme-Lösungen für den Handel und verbinden intelligentes Design mit durchdachter Technologie.“

Thomas Løstegård, Geschäftsführer bei Tomra Collection

Vertikale Kompaktierung als Game-Changer

Bereits im letzten Jahr brachte Tomra das RollPac als erstes System für die Nutzung vorhandener Rollbehälter-Infrastruktur des Handels auf den Markt. Es benötigt weniger Stellfläche und schafft so Platz im Lager, beispielsweise für die Rücknahme von Mehrweg. Das System schafft zudem rund 30 Prozent mehr Sammelvolumen und nutzt bestehende Rollbehälter-Infrastrukturen. Der Wechsel der Behälter dauert nur wenige Minuten und kann von jedem Mitarbeiter erledigt werden – ein spürbarer Gewinn für die Zufriedenheit im Team.

Die Zukunft der Leergutrücknahme

Die Rücknahme von Leergut entwickelt sich zum strategischen Erfolgsfaktor im Einzelhandel. Systeme wie der R2 und der T100 zeigen bereits, wie Technologie Kundenerlebnisse verbessert und Nachhaltigkeit praktisch umsetzt. Tomra positioniert sich damit auch als Gestalter der Ressourcennutzung von morgen.