Die Cobotnutzung nimmt in Deutschland an Fahrt auf. Jetzt bietet der Automatisierungsspezialist Bayer Cobots für den Bereich der Palettierung im Rahmen eines Mietmodells an. Vermietet wird „Klaus“, ein hochspezialisierter Cobot, der auf einem Basismodell des Roboterherstellers Yaskawa aufgesetzt wurde.

Damit besetzt das Unternehmen eine Nische im Markt für Automatisierungstechnik – denn Angebote dieser Art sind derzeit noch rar. Vermietet wird Cobot „Klaus“, der standardmäßig mit einem Saug- bzw. Backengreifer ausgerüstet ist und auf den Einsatz kostspieliger Druckluft verzichten kann. 

„Viele Unternehmen, die eigentlich einen großen Unterstützungsbedarf in der Palettierung haben, zögern derzeit noch mit dem Einsatz von Cobots. Grund dafür sind sicherheitstechnische Bedenken, die sich jedoch beim Live-Einsatz vor Ort zumeist als unbegründet herausstellen. Diese Bedenken wollen wir mit der Möglichkeit, einen Cobot zu mieten, ausräumen – und damit potenziellen Anwendern die Chance geben, das große Potenzial, das in der Thematik liegt, in Zukunft zu nutzen.”

Uwe Kranz, Geschäftsführer bei Bayer

Das Mietmodell bezeichnet Kranz zugleich als einen wichtigen strategischen Schritt zur Neukundengewinnung. Denn wer einmal vom Cobot überzeugt ist, entscheidet sich häufig auch für eine dauerhafte Nutzung. 

Miet-Cobot erstmals bei Unilever Heilbronn im Einsatz

Seinen ersten Einsatz hatte Miet-Cobot „Klaus“ am Unilever Standort Heilbronn, wo Produkte für die Marke Knorr hergestellt werden. Dort hatte im April 2023 eine kurzfristige Umstrukturierung die Wartung einer der großen, automatisiert betriebenen Palettierstationen mit sich gebracht. Die Folge: für die Dauer von einer Woche mussten die fertigen Gebinde manuell palettiert werden. Während man in der Vergangenheit in solchen Fällen auf eine andere Lösung setzte, entschied sich Unilever heuer zum ersten Mal für den Einsatz von Cobots. Den Ausschlag dafür gab die Möglichkeit, zwei Cobots für den benötigten Zeitraum anzumieten.

Dazu Unilever Projektingenieur Thomas Bittner: „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns bereits wiederholt mit der Frage beschäftigt, ob sich der Einsatz von Cobots bei uns rechnet. Weil der monetäre Aufwand dafür jedoch nicht unerheblich ist, haben wir lange gezögert.“

Der Einsatz der Cobots in der Palettierung im Unilever Werk Heilbronn lief sogar so erfolgreich ab, dass derzeit darüber nachgedacht wird, die beiden Anlagen, die derzeit noch ohne Zentralpalettierung auskommen müssen, dauerhaft mit eigenen Cobots auszustatten.

Das Cobot-Mietmodell von Bayer sieht den Cobot-Einsatz alternativ im Einschicht-, Zweischicht- oder Dreischichtbetrieb vor. Praktisch: Sollte sich der Mieter nach Ablauf des Mietverhältnisses zum Kauf des Mietobjekts entschließen, wird ein zuvor vereinbarter Prozentsatz des bis dahin gezahlten Mietzinses auf den Kaufpreis angerechnet.

Quelle: Bayer

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