Kein Druckverfahren allein kann die vielfältigen Anforderungen der Markenartikelindustrie an die Etikettenproduktion abdecken. Deshalb ist es von Vorteil, wenn ein Unternehmen mit selbst entwickelten Digital-, Flexo- und All-in-One-Technologien den Etikettenherstellern alle Optionen offenlassen kann, diese Kundenwünsche mit Lösungen aus einer Hand abzudecken.
Bobst ist über High-End-Maschinen für die Herstellung von Faltschachteln, Verpackungen aus Wellpappe und flexiblen Verpackungen hinaus heute mit seinen Technologien auch ein führender Anbieter von Lösungen für die Etikettenproduktion. Das Unternehmen unterhält in Florenz (Italien) sogar ein auf den Etikettenmarkt spezialisiertes Kompetenzzentrum, wo die Experten ihr gesamtes OneLabel-Portfolio vorstellen. Dieses umfasst verschiedene eigenentwickelte Digitaldruck- und Flexodruckmaschinen. Das Highlight des OneLabel-Portfolios sind jedoch modulare All-in-One-/All-Inline-Maschinen, die in besonderer Weise konventionelle und digitale Druck- und Weiterverarbeitungstechnik kombinieren. Damit ermöglichen sie in der Etikettenherstellung eine bislang nicht erreichte Flexibilität.
„Etiketten-, Verpackungs- und Markenartikelhersteller aus aller Welt kommen zu uns, um die neuesten Anforderungen an die Etikettenherstellung zu diskutieren. Da wir mit unseren Lösungen hier das gesamte Spektrum abdecken können, favorisieren unsere Experten keine bestimmte Produktionstechnik. Vielmehr können Interessenten in unserem Kompetenzzentrum alle infrage kommenden Produktionsverfahren vergleichen und unter realen Produktionsbedingungen testen, welche Technik für ihre Anforderungen am besten geeignet ist“, erklärt Matteo Cardinotti, General Manager of Narrow & Mid Web Printing & Converting bei Bobst.
Die gesamten Aktivitäten der Bobst Group orientieren sich an ihrer „Industrievision“, die das Ziel verfolgt, in der Verpackungsproduktion eine neue Zukunft zu formen. Im Zentrum stehen dabei Digitalisierung, Automatisierung, Konnektivität und Nachhaltigkeit. Auch im OneLabel-Competence-Center stehen diese Themen im Mittelpunkt. So betrachten die Experten mit ihren Besuchern im Rahmen eines holistischen Ansatzes das Gesamtbild, wie sich die Etikettenproduktion optimieren lässt. Denn es geht dabei schon lange nicht mehr nur um den „reinen“ Produktionsprozess.
„Unsere Kunden suchen nach Möglichkeiten, vollständig digitalisierte End-to-End-Workflows zu realisieren, in denen produktionsrelevante Informationen automatisch zwischen allen Prozessbeteiligten fließen: von den PDF-Dateien bis zur Logistik. Gemeinsam gelingt dann der Umstieg auf eine effiziente, flexible, sichere und ressourcenschonende Produktion im Sinne von Industrie 4.0, die ihnen im Markt kürzeste Reaktionszeiten erlaubt“, betont Cardinotti.
Digitaldruck in der Etikettenproduktion
Analysten zufolge werden bereits mehr als 30 Prozent aller Etiketten digital gedruckt. Insbesondere der Inkjet-Druck wird in diesem Markt weiter wachsen. Er hat sich inzwischen bei etlichen Anwendungen etabliert: Beispiele hierfür sind kleinere bis mittelgroße Etikettenauflagen für Schnellläuferprodukte sowie individualisierte und personalisierte Etiketten. Auch bei kleineren Etikettenauflagen, die mit Sonderfarben, hohem Dateninhalt oder aus teuren Bedruckstoffen hergestellt werden, kommt zunehmend der Digitaldruck zum Einsatz.
Bobst bedient diesen Markt mit den Digitaldruckmaschinen der Mouvent-Familie, die außergewöhnliche Druckqualität mit schnellen Produktionswechseln, Flexibilität bei den bedruckbaren Materialien, einfacher Bedienbarkeit und günstigen Gesamtbetriebskosten kombinieren. Diese Maschinen warten mit einer einzigartigen Inkjet-Technologie auf, die die Tintenversorgung, die Elektronik und die Mechanik in unmittelbarer Nähe der Druckköpfe integriert. Das erlaubt im Druck hohe Qualität und Genauigkeit sowie die volle Prozesskontrolle.
Mit den Mouvent-Digitaldruckmaschinen bietet Bobst optimale Lösungen für den Einstieg in die digitale Produktion kleinster bis großer Etikettenauflagen. Mit der LB702-UV lassen sich bei Druckgeschwindigkeiten bis 100 Meter pro Minute und minimaler Makulatur mit nur einem Bediener pro Monat bis zu 200.000 Quadratmeter Etiketten herstellen. Bei einer maximalen Druckbreite von 340 Millimetern bedruckt sie eine Vielzahl von Materialien mit bis zu sechs Farben und mit Weiß mit 70 Prozent Deckkraft. Die Maschine verarbeitet Rollen mit Durchmessern von bis zu 1.000 Millimetern.
All-in-One-/All-Inline-Maschinen schließen die Lücke
Ungeachtet des Wachstums beim Digitaldruck bleibt der Flexodruck für viele Etikettenanwendungen auch heute die erste Wahl: Neben weiteren Pluspunkten zeichnet er sich durch eine besondere Flexibilität aus, da sich mit dieser Technologie eine breite Palette unterschiedlicher Materialien in hoher Qualität bedrucken lässt. Mit der Master DM5 hat Bobst eine All-in-One-/All-Inline-Maschine entwickelt, in der konventionelle und digitale Technik eine effiziente Symbiose bilden. Sie ist das Flaggschiff des OneLabel-Portfolios. „Die Master DM5 arbeitet mit neuester Technologie, die einschließlich der digitalen Druckeinheit zu 100 Prozent von Bobst entwickelt wurde. Das ermöglicht eine einzigartig tiefe Integration zu einem Inline-Prozess, der mit seinem hohen Automatisierungsgrad kurze Rüstzeiten, höchste Verfügbarkeit und eine optimale Wiederholbarkeit garantiert, noch dazu bei wettbewerbsfähigen Gesamtbetriebskosten“, hebt Cardinotti hervor.
So lassen sich mit dieser Maschine Auflagen von kleinen bis hin zu Stückzahlen um eine Million Etiketten rentabel produzieren. Bei Geschwindigkeiten bis zu 100 Meter pro Minute bedruckt und veredelt die Maschine eine Vielzahl unterschiedlicher Materialen und stanzt die Etiketten aus. Dank der digitalen Automatisierung aller Module erlaubt die Master DM5 Auftragswechsel „on the fly“, also ohne Anhalten des Druckprozesses. Ein weiterer Vorteil des hohen Automatisierungsgrads der kompakt konstruierten Maschine: Sie kann von nur einer Person bedient werden. Die Resonanz der Anwender ist durchgehend positiv.
„Die Master DM5 druckt mit ihrer hohen nativen Auflösung von 1.200 x 1.200 dpi sowie den Farben CMYK-OV und Weiß mit 70 Prozent Deckkraft außergewöhnlich scharfe Bilder, lebendige Farben, feinste Linien und glatteste Verläufe und deckt dabei einen sehr breiten Farbraum ab. Diese Lösung schließt mit der kosteneffizienten Produktion hoher Auflagen bei höchster Druckqualität und einfacher Bedienbarkeit die Lücke zwischen der digitalen Tonertechnik und dem herkömmlichen Flexodruck„, fasst Cardinotti das Potenzial zusammen.
Die modular aufgebaute Maschine ist flexibel für individuelle Anforderungen konfigurierbar und nachträglich um verschiedene Module wie zum Beispiel ein Delam/Relam-Modul für die Herstellung mehrlagiger Etiketten erweiterbar.
Digitalisierung im Fokus
Mit der DigiFlexo-Automatisierungstechnik von Bobst lassen sich die Rüstzeiten und die Makulatur bei der Master DM5 weiter minimieren. Dabei werden in jedem Flexodruckwerk Kameras angebracht. Das ermöglicht die digitale Steuerung des Registers und der Druckbeistellung während des Einrichtens und der Produktion. Eine weitere Option ist die Ink-on-Demand-Technologie (IoD) von Bobst. Sie erspart Kunden das Arbeiten mit Farbwannen und Rakel. Stattdessen verbleibt in den Flexodruckwerken lediglich eine minimale Farbmenge, was bei Produktionswechseln deutliche Farbeinsparungen garantiert.
Wie weit Bobst die Digitalisierung des Flexoprozesses in der Verpackungsherstellung inzwischen vorangetrieben hat, zeigen einmal mehr die Hochleistungsdruckmaschinen Master M5 und M6 des OneLabel-Portfolios. Über DigiFlexo und IoD hinaus lassen sie sich unter anderem mit der oneECG-Technik für den Druck mit festem Farbsatz und dem Inline-Farbsystem DigiColor mit „geschlossenem Regelkreis“ von Bobst ausstatten. Mit ihren Automatisierungsfunktionen wie unter anderem Excelprint für automatische Auftragswechsel für eine unterbrechungsfreie Produktion, Print Tutor für automatische Registereinstellungen und -steuerung sowie Print Tutor Plus für eine vollständig servogesteuerte Druckanpassung bieten sie zudem eine überzeugende Produktivität.
„Mit dem OneLabel-Portfolio bietet Bobst seinen Kunden Migrationsmöglichkeiten vom Einstieg in den digitalen Etikettendruck bis hin zur Hochleistungsproduktion großer Etikettenaufträge inklusive Veredelung und Weiterverarbeitung“, fasst Cardinotti zusammen.
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