Vier Branchengrößen haben sich in der Initiative „Design4Circularity“ zusammengefunden, um Entwicklungen im Bereich kreislauffähiger Kunststoffverpackungen für Kosmetikprodukte voranzutreiben. Clariant, Siegwerk, Borealis und Beiersdorf möchten damit auch andere Akteure in der Branche bewegen, recyclinggerechte Gestaltungsprinzipien umzusetzen.
Ziel der branchenübergreifenden Kooperation seien “echte Kreislaufverpackungen”, die in jedem Entwicklungsschritt durch ein umfassendes Lebenszyklus-Denken geprägt sind, um einen neuen industriellen Standard zu schaffen. Kreislaufverpackungen unterstützen die Reduzierung der Kunststoffabfälle, verbrauchen weniger neues Kunststoffmaterial und sind mit weniger negativen Klimafolgen verbunden – kritische Herausforderungen für das Wohl unseres Planeten.
Richard Haldimann, Chief Technology & Sustainability Officer, Clariant, sagt: “Möglich wurde diese Zusammenarbeit, weil sich alle Beteiligten mit unternehmensweiten Programmen und einem ganzheitlichen Verständnis für die damit verbundenen Systeme dem Ziel der Kreislaufwirtschaft verpflichtet haben. Zirkularität setzt einen kompletten Wandel im Design von Produktverpackungen und bei den Verpackungsrohstoffen voraus. Dabei sind die Recycelbarkeit und die Nutzdauer der Verpackungen zu berücksichtigen.”
Materialien für gleiche Anwendung wiedergewinnbar
Die Aufgabe bestand darin, eine Verpackungslösung zu entwickeln, die einen saubereren Materialkreislauf für Qualitätsanwendungen ermöglicht, einschließlich hochwertiger Optik und unverwechselbarer Formen, wie sie die Verbraucher von Kosmetikverpackungen und ‑marken erwarten.
Um all diese Faktoren zu berücksichtigen, konzentriert sich die Innovation auf eine farblose Polyolefinflasche mit 100% PCR-Anteil und einer bedruckten, entfärbbaren Schrumpfbanderole rund um den gesamten Flaschenkörper. Alle Materialien sind nach Angaben der Initiative technisch komplett recycelbar, können wiedergewonnen und für die gleiche hochwertige Anwendung wiederverwendet werden.
Stefan Rüster, Verpackungsexperte bei Beiersdorf, führt fort: “Wir verfolgen eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsagenda, einschließlich der Vision komplett zirkulärer Ressourcen. Die Design4Circularity-Verpackungslösung ist richtungsweisend für künftige Kosmetikanwendungen. Dank der intensiven Anstrengungen und der Innovationskraft aller beteiligten Partner ist es uns gelungen, die hohen Designanforderungen einer Kosmetikverpackung mit voller Zirkularität zu vereinen. Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg und hoffen, dass dies unsere Kollegen in der Branche zur Nachahmung motiviert.”
Quelle: Clariant
Weitere Meldungen zum Thema Kunststoff
Einwegkunststofffonds: Registrierung bis Ende des Jahres
Die Frist zur Registrierung zum Einwegkunststofffonds neigt sich dem Ende zu. Bis zum 31. Dezember 2024 müssen sich Hersteller registrieren.
Mehrfach effizient mit Spritzprägen
Bei der Herstellung dünnwandiger IML-Becher kommt der elektrische Allrounder 720 A von Arburg im Spritzpräge-Verfahren zum Einsatz.
Längere Haltbarkeit mit 11-Schicht-Folie
Mit der allflex E präsentiert allvac eine 11-Schicht-Hochbarrierefolie, die empfindliche Lebensmittel schützt und deren Haltbarkeit verlängert.
Zukunftsfähiges Verpackungskonzept für Schinkenaufschnitt
Bell Deutschland setzt jetzt im Rahmen eines Pilotprojektes die Peel PET floatable von Südpack ein und konzentriert sich zunächst auf das Verpacken von Schwarzwälder Schinken in Scheiben.
Sulzer liefert Technologie für PLA-Anlage von Emirates Biotech
Emirates Biotech hat Sulzer als Technologielieferant für ihre geplante Polymilchsäure (PLA)-Produktionsanlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgewählt.
Plastics Europe Deutschland mit neuer Leitung
Zum 1. Januar 2025 übernimmt Dr. Christine Bunte die Leitung von Plastics Europe Deutschland e. V., dem Verband der Kunststofferzeuger, als Nachfolgerin von Ingemar Bühler.