Hersteller von Förderanlagen planen und konstruieren immer häufiger komplette, kundenspezifische Anlagen für ihre Kunden. Die Dorner GmbH aus Jülich hat eine Förderlösung über zwei Etagen für den Online-Schallplattenversand deejay.de realisiert.
Die gute alte Schallplatte lebt. Gerade DJs schwören nach wie vor auf Vinylscheiben, um ihre tanzbaren Sounds zu mixen. Der Vertrieb der klingenden Kunststoffprodukte geht natürlich weitgehend über das Internet vonstatten. Um schnell liefern zu können, ist eine gute Lagerlogistik unverzichtbar. Die Dorner GmbH aus Jülich unterstützte den Onlinehändler „deejay.de“ kürzlich bei der Optimierung seiner Intralogistik.
Viele Kunden von Dorner wünschen sich mittlerweile über die reine Herstellung hinaus die Realisierung spezifischer Förderlösungen. So war es auch bei deejay.de aus der Nähe von Hof. Angefragt wurde eine personalsparende Komplettlösung. Im Leistungsumfang sollte nicht nur die Lieferung eines Förderbandmoduls enthalten sein, sondern die Planung der spezifischen Förderlösung und die Integration in die bestehende Produktionsumgebung.
Lager und Versand über zwei Etagen verbunden
Das Besondere am Auftrag von deejay.de war, dass sich Lager und Versand auf zwei Etagen befinden. Für den Anbieter für Tonträger und Musikzubehör konstruierte und baute Dorner eine Anlage, die weitgehend aus Standardkomponenten des eigenen Produktprogramms bestand. Lediglich die Ständer und Befestigungseinheiten wurden angepasst.
Nachdem die Anlage rasch nach der Auftragserteilung eingerichtet und in Betrieb genommen werden konnte, hat sich bei deejay.de nun ein funktionierender Workflow über zwei Stockwerke hinweg etabliert. Gelagert werden die Schallplatten in der ersten Etage. Dort kommissionieren Lageristen bestellte Ware in Kunststoffboxen und stellen diese auf ein Standardförderband mit Haftgurt.
Sensoren erkennen, dass eine Box aufgestellt wurde, und setzen das Band in Gang. Im nächsten Schritt gelangt die Box auf ein Steigförderband, das ebenfalls mit einem Haftgurt versehen ist. Es befördert die Kiste eine Etage tiefer in die Versandabteilung. Das Steigförderband kann mit Lasten bis zu fünf Kilogramm beladen werden.
Leere Boxen werden über Steigförderband geleitet
Die Schallplatten werden nun versandfertig gemacht. Die fertigen Pakete übergeben die Versandmitarbeiterinnen und -mitarbeiter dann auf ein Kunststoffmodulband. Auch an diesem Punkt mussten die Dorner-Fachleute auf die besonderen räumlichen Gegebenheiten reagieren. Das Förderband weist eine Zwanzig-Grad-Kurve auf. Anschließend wird das Fördergut auf eine nicht angetriebene Rollenbahn übergeben und auf Stau gefahren.
Die schließlich entleerten Kunststoffboxen müssen nun noch an den Ausgangspunkt zurücktransportiert werden. Dazu werden sie auf eine parallel unterhalb verlaufende Förderstrecke gesetzt. Auch diese Anlage wird durch einen Sensor in Betrieb gesetzt. Auch auf dem Rückweg werden die Boxen auf ein Kunststoffmodulband mit Kurve übergeben. Zurück in die erste Etage werden die Boxen mithilfe eines Steigförderbandes mit Haftgurt geführt. Nach einer weiteren Übergabe auf eine nicht angetriebene Rollenbahn wird wieder auf Stau gefördert.