Das Tabakunternehmen JTI Schweiz wollte beim Klebstoffauftragen für Verpackungen weniger Energie verbrauchen und wandte sich für ein neues Klebstoff-Auftragssystem an Robatech. Ziel war es 30 Prozent Energie einzusparen – am Ende konnte sogar eine noch größere Reduzierung erreicht werden.
Adrian Vonesch, Leiter Maintenance & Re- pair bei JTI Schweiz in Dagmersellen, betritt den Besprechungsraum. Das neue Schmelzgerät Vision S steht bereits auf dem Tisch. Auf dem Vorführwagen liegt der Heizschlauch Performa. Mehr als 30 Prozent Energie soll das neue Klebstoff-Auftragssystem beim Schmelzen, Fördern und Auftragen von Schmelzklebstoff einsparen, so Martin Berli, Area Sales Manager von Robatech Schweiz. Auch das Engineering von JTI ist bei der Produktvorstellung dabei, denn der internationale Tabakkonzern Japan Tobacco International (JTI) verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Umweltschonende Produktion und Energieeffizienz sind wichtig.
Am Standort in Dagmersellen produziert JTI Schweiz für Marken wie Camel oder Winston 47 Millionen Zigaretten pro Tag. An sechs Verpackungslinien werden im Zwei- Schicht-Betrieb je 50 Zigarettenstangen in einen Transportkarton verpackt. Zur Verklebung der unteren und oberen Kartondeckel setzt JTI Schmelzgeräte, Heizschläuche und Auftragsköpfe eines bekannten Herstellers ein.
Feldtest zur Energiereduzierung
Für JTI Schweiz stellt sich nach der Produktpräsentation die Frage, ob sich in einem kleinen Aggregat wie dem Klebstoff-Auftragssystem tatsächlich ein Energie-Einsparpotenzial von 30 Prozent und mehr verbergen kann.
“Rein physikalisch werden zum Aufschmelzen von 1 kg Klebstoffgranualt ca. 0.1 kWh benötigt. Das ist immer die gleiche Menge Energie. Die Einsparung muss also über das Design des Schmelzgerätes, des Heizschlauches und des Auftragskopfs erzielt werden.”
Adrian Vonesch
Das JTI Maintenance-Team entschliesst sich, einen Feldtest durchzuführen. Das Management gibt grünes Licht, denn selbst erhobene Zahlen liefern die besten Argumente für erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte.
14-tägige Testphase
Im Februar 2022 sind die Rahmenbedingungen definiert. Ein separater Stromzähler ist an der Testlinie installiert. 14 Tage lang protokollieren JTI Mitarbeitende den aktuellen Klebstoff- und Energieverbrauch des bestehenden Auftragssystems im Horizontalkartonierer. Danach nutzt Robatech ein eintägiges Wartungsfenster und installiert das kostenlose Testsystem: ein Schmelzgerät Vision S, zwei Performa Heizschläuche und zwei AX Diamond Spritzköpfe für den Raupenauftrag. Noch am selben Tag geht das neue Auftragssystem in Betrieb. Wieder wird 14 Tage lang protokolliert.
“Das alte System blieb noch parallel standby installiert. Das war für JTI eine Art Lebensversicherung. Ich habe aber gewusst, dass das Risiko eines Produktionsausfalls gering war. Unsere Klebstoff-Auftragssysteme haben eine Verfügbarkeit von über 99 Prozent. JTI Schweiz hat bereits seit September 2021 drei Robatech Systeme zur Palettenstabilisierung in Betrieb. Die laufen reibungslos.”
Martin Berli, Robatech
Erwartungen werden übertroffen
Im Juli 2022 baut JTI das alte Stand-by-System ab. Das Robatech-System läuft perfekt an der ehemaligen Testlinie.
“Wir hatten mit einer Energieeinsparung von 33 Prozent gerechnet, denn wir wissen, dass Robatech mit Zahlen vorsichtig umgeht. Dass wir am Ende des Tests 48 Prozent weniger Stromverbrauch im Vergleich zum System des anderen Herstellers messen würden, hat alle überrascht.»
Adrian Vonesch, JTI
Für Robatech ist klar, dass Vision und Performa mehr Energieeffizienz in den industriellen Klebstoffauftrag bringen. “Mit neuartigen Isolationstechniken konnte unser Entwicklungsteam die Wärmeabstrahlung des Schmelztanks und Heizschlauchs deutlich reduzieren”, so Martin Berli. “Performa ist aussen nicht mehr so heiss, wie andere Schläuche, die man wirklich nicht lange anfassen kann. Ausserdem ist Performa an den Anschlussstellen vollisoliert und wir passen die Schlauchlänge optimal an die Gegebenheiten vor Ort an. Damit verringern wir unnötige Wärmeverluste.”
Dass Robatech sich bei der Entwicklung der neuen Systemkomponenten Gedanken um eine vereinfachte Wartung und Bedienung gemacht hat, spürt auch das Team von Adrian Vonesch. Sechs Mechaniker und sechs Elektriker unterhalten in Dagmersellen die Anlagen der Lagerlogistik, Tabakaufbereitung und der Produktion.
“Das ist viel Arbeit, die sich auf wenige Leute verteilt. Wir sind darauf angewiesen, dass die Geräte eine hohe Verfügbarkeit haben und Reparaturen schnell ausgeführt werden. Robatech ist nur einen Anruf entfernt. Das macht die Firma für uns attraktiv.”
Adrian Vonesch
Mitarbeitenden mit neuem System zufrieden
Attraktiv finden die jungen Mitarbeitenden von Adrian Vonesch vor allem das Schmelzgerät Vision. Gemäss Adrian Vonesch ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor: “Vision ist modern und interessant. Die Mitarbeiter haben Spass mit dem Gerät zu arbeiten. Die Anordnung der wartungsrelevanten Teile ist durchdacht und die Funktionen sind klar. Wir brauchten nicht einmal eine Schulung, nur eine kurze Einweisung.”
Dass seit dem Feldtest für die Verklebung der Kartons an der ehemaligen Testlinie 24 Prozent weniger Schmelzklebstoff benötigt wird, erwähnt Martin Berli von Robatech ganz nebenbei. “Das ist lediglich eine Frage der optimalen Einstellparameter. Die kennt unser Serviceteam und kann sie für jedes Klebstoff-Auftragssystem einstellen.” Das Testresultat hat alle Erwartungen übertroffen und zeigt: Auch in kleinen Aggregaten wie dem Klebstoff-Auftragssystem kann sich ein grosses Einsparpotenzial verbergen.
Quelle: Robatech
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