Deutsche Verbraucher sind bereit, am meisten für Produkte in nachhaltigen Verpackungen auszugeben. Das hat eine Umfrage in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien im Auftrag von Pro Carton ergeben.
Das Engagement deutscher Verbraucher für einen nachhaltigen Lebensstil ist offensichtlich: Während 1 von 10 deutschen Verbrauchern bereit ist, 10 bis 20 Prozent mehr für ein Produkt auszugeben, das die Umwelt weniger belastet, würden zwei Prozent sogar 20 Prozent oder mehr ausgeben – die höchsten Werte in ganz Europa. Ein Viertel (25 %) würde 5 bis 10 Prozent mehr ausgeben und 34 Prozent können sich vorstellen, bis zu fünf Prozent mehr zu bezahlen.
Die im Auftrag von Pro Carton, der Europäischen Vereinigung der Karton- und Faltschachtelindustrie, durchgeführte Untersuchung befragte über 5000 europäische Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien über ihre Einstellungen zur Umwelt und ihre Wahrnehmung von Verpackungen sowie zu damit zusammenhängenden Themen wie die Abholzung der Wälder, Verkehr und andere globale Probleme wie der Krieg in der Ukraine, Covid-19 und die Wirtschaftskrise.
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein wichtiger Faktor bei den Kaufentscheidungen der Verbraucher. Unter den fünf größten Herausforderungen, die von deutschen Verbrauchern genannt wurden, rangiert der Klimawandel (63 %) nach Krieg (74 %) an zweiter Stelle, gefolgt von Lebenshaltungskosten (60 %), Armut (51 %) und Plastik im Meer (48 %). Lebenshaltungskosten werden von Verbrauchern in ganz Europa als vorrangiges Problem empfunden, und die vergleichsweise größeren Kriegssorgen der deutschen Verbraucher sind mit ziemlicher Sicherheit auf die Nähe zum aktuellen Konflikt zurückzuführen.
Die Studie ergab auch, dass deutsche Verbraucher zunehmend besorgt sind über das Ausmaß von Plastikmüll in den Ozeanen (Anstieg um 64 %), während mehr als die Hälfte (58 %) sich mehr Sorgen über die Auswirkungen von Plastikverpackungen machen. Mehr als drei Viertel (77 %) der Befragten sind der Meinung, dass die Lebenshaltungskosten, der Krieg in der Ukraine und die Folgen der Pandemie einer stärkeren Orientierung auf einen nachhaltigeren Lebensstil im Wege stehen.
Eindämmung des Klimawandels
Mit Blick auf Möglichkeiten, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, gibt mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten an, die Anzahl ihrer in Plastik verpackten Produkte zu reduzieren, während 47 Prozent mehr Abfall recyceln. Europaweit geben sogar 60 Prozent der Befragten an, dass sie mehr recyceln als noch vor zwei Jahren. Diese Diskrepanz zu Deutschland lässt sich wahrscheinlich dadurch erklären, dass Deutschland bereits ohnehin seit geraumer Zeit einen Vorsprung beim Recycling hat, den seine europäischen Nachbarn nun aufholen. Dies lässt sich daran ablesen, dass der Anteil der deutschen Verbraucher, die angeben, dass sie genauso viel recyceln wie vor zwei Jahren, am höchsten ist (43 %), was die Beständigkeit der Einstellung zum Recycling zeigt.
Die Studie untersuchte auch den Wandel in der Wahrnehmung von Verpackungen unter deutschen Verbrauchern. Mehr als die Hälfte (52 %) gibt an, dass die Umweltauswirkungen von Produktverpackungen für sie in den letzten 12 Monaten wichtiger geworden sind. 40 Prozent haben aufgrund von Bedenken hinsichtlich verwendeter Verpackungen die Marke oder das Produkt gewechselt, wobei nicht wiederverwertbare Verpackungen und unnötige Verpackungen zu den wichtigsten Gründen gehören.
Vor die Wahl zwischen zwei verschiedenen Verpackungsformaten gestellt, bekräftigen die Verbraucher ihre Bevorzugung von Kartonverpackungen ein weiteres Mal. Die Präferenz der Deutschen für dieses ökonomisch und ökologisch sinnvolle Verpackungsmedium stieg von 82 Prozent im Jahr 2019 auf 89 Prozent in der Studie 2022.
“Die Erkenntnisse unserer neuesten Verbraucherumfrage zeigen uns, dass Verbraucher bereit sind, ihren Teil beizutragen, aber sie erwarten auch, dass Marken und Hersteller entsprechend handeln. Nicht weniger als 92 Prozent der deutschen Verbraucher glauben, dass Unternehmen und Markeninhaber mehr für die Umwelt tun können.“
Winfried Mühling, Direktor für Marketing & Kommunikation von Pro Carton
Quelle: Pro Carton
Pro Carton - Weitere Meldungen
Pro Carton Young Designers Award: Jetzt noch abstimmen
Noch eine Woche Zeit für die Abstimmung über den Pro Carton Young Designers Award. Die Plattform für junge Designtalente, die ihr Können unter Beweis stellen wollen, geht in die letzte Runde: Am 23. August 2024 endet die öffentliche Abstimmung.
Faltschachteln als gelebte Nachhaltigkeit
Der Fachverband Faltschachtel-Industrie wird sich gemeinsam mit Pro Carton und zum ersten Mal mit 4evergreen auf einem Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Die Faltschachtel: Gelebte Nachhaltigkeit“ präsentieren.
Öffentliche Abstimmung eröffnet
Die öffentliche Abstimmung für den European Carton Excellence Award und die Pro Carton Student Awards ist bis 23. August möglich.
Vertrauen in Sammel- und Recyclingsysteme für Papier und Karton hoch
Die Ergebnisse einer neuen Umfrage zur Verbraucherwahrnehmung von Verpackungen zeigen, dass das Vertrauen in das deutsche Sammel- und Recyclingsystem für Papier-und Kartonverpackungen neue Höchststände erreicht. Mit 87 Prozent ist dieses Vertrauen aktuell höher als bei Glasverpackungen (84%).
Krieg und Klimawandel beschäftigen Verbraucher
Eine europäische Studie von Pro Carton hat die Verbraucherwahrnehmung von Verpackungen und Themen, die Menschen bewegen, untersucht.
Anmeldung für Pro Carton Young Designers Award 2024 offen
Der Pro Carton Young Designers Award zeichnet junge Designer aus und bietet eine Plattform. Die Teilnahme für 2024 ist nun möglich.