Die aktuelle Blitzumfrage des Fachverbands Faltschachtel Industrie e.V. (FFI) zeigt, dass sich die Kommunikation in der Lieferkette im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten verbessert hat. Das reiche allerdings noch nicht aus, um den Bedürfnissen aller entlang der Lieferkette gerecht zu werden.
In seiner neuen FFI Blitzumfrage gaben zwar knapp 90 Prozent der teilnehmenden 40 Faltschachtelhersteller an, dass sich die Kommunikation in der Lieferkette gegenüber Vor-Corona-Zeiten deutlich verbessert hätte.
“Dabei ist gerade bei den Kunden aus Markenartikel-Industrie und Handel ein grundsätzliches Umdenken erforderlich. Karton-Faltschachteln werden immer beliebter. So wie momentan vermuten wir auch für Post-Corona-Zeiten eine steigende Nachfrage nach recyclingfähigen und nachhaltigen Faltschachteln. Was wir daher brauchen, sind Planungssicherheit und Berechenbarkeit.“
Andreas Helbig, FFI Vorstandssprecher
Situation bleibt angespannt
Die FFI Umfrage wurde nach der letzten Blitzumfrage im Herbst 2021 in der ersten Februarwoche zur Bewertung der Lage zum Jahresanfang durchgeführt wurde. Nach der neuen Umfrage gaben nur 12,5 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sich im Bestandskunden-Geschäft die aktuellen Lieferzeiten für Frischfaserkarton im Vergleich zum Oktober 2021 nicht verändert hätten. Demgegenüber meldeten 77,5 Prozent der Faltschachtelhersteller Verlängerungen zwischen vier bis 16 Wochen. Das gleiche Bild zeigt sich auf der Recyclingkarton-Seite.
Ihre Entsprechung findet die Versorgungslage in der Entwicklung der Bezugspreise. So berichtet das Gros der Umfrage-Teilnehmer unabhängig von der Faserart von mindestens zweistelligen prozentualen Preiserhöhungen. Die Preissprünge lagen seit der letzten FFI Blitzumfrage für Recyclingkarton bei bis zu 25 Prozent, in Einzelfällen bei über 30 Prozent. Bei Frischfaserkarton beliefen sich die Preiserhöhungen seitdem auf bis zu 25 Prozent. Realisiert wurden die Erhöhungen in mehreren Schritten, von denen weitere angekündigt sind.
Stabile Nachfrage
Mehrere Ursachen für die sich seit Monaten zuspitzende Entwicklung der Supply Chain werden ausgemacht. Corona und die staatlichen wie selbst auferlegten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten weitreichende Auswirkungen auf die Verpflegungs- und Versorgungs-Gewohnheiten der Verbraucher. Auch wenn es zu Volatilitäten in einzelnen Faltschachtel-Segmenten kam, hat die deutsche und europäische Faltschachtel-Industrie im Saldo eine größere Nachfrage nach Verkaufsverpackungen aus Karton zu verzeichnen.
Dass sich dieser Nachfrage-Zuwachs auch in Post-Coronazeiten als stabil zeigen könnte, vermuten nicht wenige Marktbeobachter. Sie verweisen auf die möglichen Substitutions-Effekte hin zu recyclingfähigen Faltschachteln und anderen faserbasierten Verpackungen, die aus der natürlichen, nachwachsenden und zertifiziert nachhaltigen Rohstoffquelle Holz oder aus im Kreislauf geführten Altpapier stammen. Diese Entwicklungen und Trends sind mit einer unter Voll-Last fahrenden und in ihren Kapazitäten zurückgehenden Versorgungsseite gepaart.
Quelle: FFI