Fraunhofer Umsicht testet Tool zur Bewertung von Verpackungen

Die Recyclingfähigkeit von Verpackungen ist immer wichtiger. Fraunhofer Umsicht hat das Bewertungstool von Recy (Bild: FabrikaSimf/Shutterstock)

Die Recyda GmbH entwickelte ein webbasiertes Tool, um die Rezyklierbarkeit von Verpackungen jeglichen Materials länderspezifisch zu bewerten. Fraunhofer Umsicht testete das Tool auf seine Nutzerfreundlichkeit und die Anwendbarkeit der gesetzlichen Regeln und Vorgaben. Das Ergebnis: Das Tool ist einfach zu bedienen, die Regeln des Mindeststandard der Zentralen Stelle Verpackungsregister (MstSZSVr) kommen stringent zur Anwendung, und Verpackungen können in ihren Einzelkomponenten genau analysiert werden.

Verpackungen sind komplex: eine Umverpackung aus Karton, Einzelteile zusätzlich in PET-Folie verpackt, ein wasserlösliches Label oder vielleicht eine Klebefolie. Um die Rezyklierbarkeit alltäglicher Verpackungen zu bewerten, müssen Verpackungsart, -komponenten und -materialien berücksichtigt werden. Zudem sind umfangreiche Kenntnisse über (multi-)nationale Vorgaben notwendig. Die Recyda GmbH hat ein flexibles Bewertungstool entwickelt, welches verschiedene Vorgaben (»Regelwerke«) der Recyclingfähigkeit modellieren kann.

Nutzerfreundlichkeit ist zentral

Fraunhofer Umsicht hat die digitale Umsetzung der Vorgaben des MstSZSVr als eines der in Recyda abgebildeten Regelwerke geprüft. Das Ergebnis: Recyda ist ein nutzerfreundliches Bewertungstool, das die Rezyklierbarkeit von Verpackungen analysiert. Es kann auch als Hilfestellung herangezogen werden, um zukünftige Verpackungen so zu gestalten, dass sie auf Recyclingfähigkeit optimiert sind.

„Recyda ist es gelungen, eine umfassende Datenbankstruktur zu entwickeln, die alle notwendigen Parameter zur Bewertung von Verpackungen enthält. Insbesondere die leichte Bedienbarkeit und die umfassende Analysemöglichkeit sind sehr gelungen.”

Dr. Stephan Kabasci, Projektentwicklung Bereich Produkte des Fraunhofer Umsicht

Klarheit über Recyclingfähigkeit mit webbasiertem Tool

Das webbasierte Tool zeichnet sich durch einen klar strukturierten Aufbau aus, der es neuen Anwendern nach einer halb- bis einstündigen Einarbeitungszeit ermöglicht, eigene Verpackungsprojekte einzupflegen und ihre Recyclingfähigkeit digital zu bewerten. Unterschieden nach Verpackungsart, Verpackungskomponenten und Verpackungsmaterialien können Anwendende ihre Verpackung in wenigen Prozessschritten — dargestellt in einzelnen Eingabemasken — bewerten.

Blick in das von Fraunhofer Umsicht geprüfte webbasierte Bewertungstool für Verpackungen von Recyda.
Blick in das von Fraunhofer Umsicht geprüfte webbasierte Bewertungstool für Verpackungen von Recyda. (Bild: Recyda GmbH)

Innerhalb der Masken vereinfachen vordefinierte Verpackungsarten die Eingabe; neben der Art werden auch Gewicht und Volumen der Verpackung abgefragt ebenso wie Fragen zu Farbe und Ablösbarkeit der Verpackungskomponenten. Das Ergebnis wird — je nach verwendetem Regelwerk — skaliert in Prozent bzw. farbig dargestellt und mit Hinweisen zur Einordnung im Vergleich zu den jeweiligen (trans)nationalen Regelungen versehen. Fraunhofer Umsicht testete das Tool anhand verschiedener Musterverpackungen.

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Tools vorgesehen

Das Recyda Tool wird stetig weiterentwickelt und mit neuesten Daten zu länderspezifischen Recyclingvorgaben aktualisiert. Fraunhofer Umsicht empfiehlt als weitere Ergänzung, zusätzlich ein Glossar zu den Begrifflichkeiten des MstSZSVr zur Verfügung zu stellen und regelmäßig zu aktualisieren, damit auch Fachfremde das Tool nutzen können. Zudem halten die Forschenden es für sinnvoll, Handlungsempfehlungen für unterschiedliche Entsorgungsmöglichkeiten oder Trennbarkeiten zu erstellen.

Quelle: Fraunhofer Umsicht

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