Trotz schwieriger Rahmenbedingungen meldet Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2021 eine gute Auftragslage. Kunden bestellten rund ein Drittel mehr Maschinen und Servicelösungen als im Vorjahr. Auftragseingang und Umsatz waren damit besser als der Branchendurchschnitt. Die Prognose für 2022 wird durch aktuelle Unsicherheiten erschwert.
Der Koenig & Bauer-Konzern hat sich im Geschäftsjahr 2021 trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen wie Lieferengpässen und damit einhergehenden Material- und Energiepreissteigerungen sowie der anhaltenden Covid-19-Pandemie deutlich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Zu diesem Ergebnis hat nach Angaben des Unternehmens neben dem Effizienzprogramm P24x maßgeblich das Produkt- und Lösungsportfolio beigetragen, denn Koenig & Bauer beherrscht alle industriellen Druckverfahren auf nahezu allen Substraten – auch auf Wellpappe – und liefert Software, Anlagen und Service für komplette Druck- und Weiterverarbeitungsprozesse.
Adressiert wird vor allem der strukturell wachsende Markt für Verpackungen, der sich nicht nur pandemieresistent zeigt, sondern Wachstumschancen aufweist, z.B. durch das wachsende E-Commerce-Geschäft oder die steigende Nachfrage nach haushaltsüblichen Lebensmittelverpackungen.
Deutliche Verbesserung gegenüber Vorjahr erreicht
Ende Dezember 2021 konnte Koenig & Bauer mit 806,8 Millionen Euro einen – auch im Vergleich zu den Vorjahren – hohen Auftragsbestand verzeichnen, denn die Kunden haben in Summe 32,4 Prozent mehr Maschinen und Servicelösungen bestellt als im Vorjahr. Der Umsatz stieg in Summe um 8,5 Prozent auf 1.115,8 Millionen Euro an. Damit konnte Koenig & Bauer den Branchendurchschnitt für den Auftragseingang und Umsatz im Fachzweig Druckereimaschinen jeweils übertreffen. Dies gilt auch insbesondere für das vierte Quartal, das im Branchendurchschnitt aufgrund des angespannten Beschaffungsumfelds vergleichsweise schwach ausgefallen ist.
“2021 war für Koenig & Bauer zugleich ein positives aber auch herausforderndes Jahr – gemeinsam haben wir es aber geschafft, unsere Jahresprognose beim Umsatz zu erreichen und die EBIT-Prognose zu übertreffen. Bei aller gebotenen Wachsamkeit unter den weiterhin sehr unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werten wir dies als Zeichen dafür, dass wir in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet haben und die Fokussierung auf Wachstumsmärkte, wie den konventionellen und digitalen Verpackungsdruck, sich auszahlt.“ Dr. Andreas Pleßke, Vorstandssprecher von Koenig & Bauer
Im Segment Digital & Webfed konnten fünf Maschinen aus der Corrucut-Serie erfolgreich vermarktet werden. Die Maschinen sind für die Herstellung von rotativ gestanzten Boxen aus Wellpappe mit hoher Flexo-Postprint-Qualität konzipiert. Ein weiterer Durchbruch wurde im vierten Quartal mit dem Verkauf von zwei Hochleistungsdigitaldruckmaschinen für den Verpackungsmarkt erzielt. Mit der RotaJET können die verschiedensten Substrate, vom Dünndruckpapier bis zum Vollkarton, digital bedruckt werden. Damit ist die Vielseitigkeit der RotaJET, die bisher vor allem im Dekorbereich erfolgreich etabliert war, nun auch im Verpackungsmarkt angekommen.
Weitere Fortschritte im Digitaldruckbereich konnten im Segment Sheetfed mit der Weltpremiere der VariJET 106 von Koenig & Bauer Durst Mitte Oktober erzielen. Sie kombiniert den Digitaldruck mit bewährten Modulen der Rapida-Plattform und wurde speziell für automatisierte, effiziente, lebensmittelkonforme Drucksysteme entwickelt und bietet kürzeste Rüstzeiten, Variantenvielfalt sowie Individualisierung und ermöglicht den effizienten Druck von Kleinauflagen.
Aktuelle Unsicherheiten erschweren die Prognose für 2022
Auch das Jahr 2022 wird vom Wandel geprägt sein. Sei es im Hinblick auf die noch nicht abschätzbaren Folgen durch den Krieg in der Ukraine und der infolge erlassenen Sanktionen gegen Russland und Belarus, das nicht absehbare Ende der Covid-19-Pandemie sowie ein anhaltendes herausforderndes Beschaffungsumfeld. Daher geht Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2022 beim operativen Konzernumsatz und bei der operativen EBIT-Marge von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Konzernabschlusses ist eine verlässliche Abschätzung des Ausmaßes der genannten Risiken aufgrund der damit verbundenen hohen Unsicherheiten weiterhin nicht möglich, um eine konkrete Aussage zur künftigen Entwicklung für das Jahr 2022 vorzunehmen.
Quelle: Koenig & Bauer
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