Versandverpackungen gehören in den vielen Fällen zu der Art von Verpackung, die kein besonders langes Leben haben. Um das zu ändern, Ressourcen zu schonen und Emissionen zu vermeiden, suchen Händler nachhaltigere Lösungen. Ein mögliches Konzept sind dabei Mehrwegverpackungen. Das junge Unternehmen Hey Circle bietet eine solche Mehrweg-Versandverpackungslösung an.
Seit dem Frühjahr 2022 sind die Mehrwegverpackungen von Hey Circle im Umlauf. Zuvor arbeitete Gründerin Doris Diebold mit ihrem Team an dem Design und Konzept. Besonders wichtig war die Frage des Materials, denn die Boxen sollen auch hier besonders nachhaltig sein. Am Ende ist es eine Mischung geworden: Die Boxen und Versandtaschen bestehen zu über 95 Prozent aus PP und der Rest aus PE. Damit kann die Versandverpackung am Ende ihres ersten Lebenszykluses über zwei etablierte Materialströme recycelt werden.
Langfristig sollen aus dem gewonnen Rezyklat wieder neue Versandverpackungen hergestellt werden und ein hoher Rezyklatanteil in den Verpackungen erreicht werden. Die patentierten Boxen sind leicht, robust und schmutzabweisend. Für den CO2-Fußabdruck außerdem wichtig war es, dass sie platzsparend faltbar und recyclingfähig sind.
Damit Mehrwegverpackungen eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen sind, müssen sie mehrfach im Umlauf sein. Für Hey Circle bedeutet das, dass die Versandverpackung sich gegen einen normalen Karton behaupten muss. Bei 40 Umläufen lassen sich mit einer Mehrwegversandbox des Unternehmens 40 Prozent der CO2-Emissionen eines Einwegkartons vermeiden und das trotz des Rückversands der leeren Boxen und Taschen. Die Verpackungen sind patentiert und durch ClimatePartner als klimaneutral ausgezeichnet.
Netzwerk aus Partnern für die einfache Retoure
Unternehmen können die Mehrweg-Versandboxen mieten und ihre Waren darin verschicken. Sowohl die Tasche als auch die Box gibt es in unterschiedlichen Größen. Das Unternehmen kann dann entscheiden, ob es die Versandverpackung selbst finanziert oder auf die Endverbraucher umlegt. Teil des Mehrwegversandsystems ist ein nachgelagertes Pfandsystem: Wird eine Verpackungen von den Verbrauchern nicht zurückgeschickt, wird sie in Rechnung gestellt. So soll eine hohe Rücksendequote erreicht werden.
Und auch beim Thema Rückversand hat Hey Circle weitere Entwicklungen für die Zukunft geplant. Das Unternehmen möchte ein Retourennetzwerk aufbauen, so dass die Verpackungen beispielsweise in Drogerien, Supermärkten und Apotheken zusätzlich zum Paketdienstleister abgegeben werden können. Das schafft zusätzliche convenience für Verbraucher, soll die Kosten für die Rücksendung reduzieren und den Markt vergrößern. Denn das Hauptziel von Hey Circle ist es die Mehrwegverpackungen zum Standard für den Versand zu machen.
Das Konzept kommt gut an. Das Unternehmen war mit seiner Mehrweglösung unter den Nominierten für dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis und den Sonderpreis Verpackung.