HPE warnt vor Folgen der EU-Entwaldungsverordnung

Bild: HPE

Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. hat in einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer vor massiven Belastungen durch die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) gewarnt. Der Verband fordert einen sofortigen Stopp der Regelung, bis eine praxisgerechte Umsetzung gefunden ist, die Waldschutz und betriebliche Realität in Einklang bringe.

HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner kritisierte, die Verordnung sei von „exorbitanter Praxisfremdheit“ geprägt und zwinge Unternehmen zu kostenintensiven Anpassungen, ohne einen praktischen Mehrwert zu schaffen. Besonders bemängelt der Verband die fehlende „Null-Risiko-Kategorie“ für Länder wie Deutschland, in denen keine Entwaldungsgefahr bestehe. Eine solche Einstufung würde laut HPE die Bürokratie erheblich reduzieren.

Kritik an Referenznummern-System

Ein zentraler Kritikpunkt ist die geplante Pflicht zur Sammlung und Weitergabe von Referenznummern. Diese Vorgabe sei für mittelständische Betriebe kaum umsetzbar, da sie teure vollautomatisierte Datenerfassungen und eine logistisch unpraktische Kommissionierung nach Referenznummern erfordere. Bereits bestehende Systeme wie die international etablierte ISPM15-Nummer würden ignoriert.

Kirschner warnte, die zusätzlichen Verwaltungspflichten führten nicht nur zu Mehrkosten, sondern verschärften auch den Fachkräftemangel, da Betriebe neues Verwaltungspersonal einstellen müssten. Statt Doppelstrukturen aufzubauen, fordert der HPE, die ISPM15-Nummern als anerkanntes Rückverfolgbarkeitssystem in der EUDR zu integrieren.

Holzpackmittel als Klimaschutz-Beitrag

Holzpackmittel seien reparierbar, mehrfach verwendbar und am Ende ihrer Nutzung recycel- oder energetisch verwertbar. Damit wirkten sie als „mobile Kohlenstoffspeicher“ und trügen zur Erreichung der europäischen Klimaziele bei. Überzogene Bürokratielasten gefährdeten nach Ansicht des Verbandes jedoch genau diese klimafreundlichen Produkte.

„Statt praxisferne Belastungen aufzubauen, sollte die Politik die Holzpackmittelindustrie als Partner in der Erreichung der europäischen Klimaziele stärken“, so Kirschner abschließend.

Quelle: HPE