Etiketten sind ein wichtiger Bestandteil von Verpackungen der Pharma- und Healthcare-Industrie. Sie werden sowohl auf Primärverpackungen wie Flaschen, Blistern, Spritzen und Vials als auch auf Sekundärverpackungen wie Faltschachteln genutzt. Je nach Anwendung müssen sie ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen – sei es die Beständigkeit gegen bestimmte äußere Einflüsse, die Unterbringung großer Informationsmengen oder der Schutz gegen Manipulation. Um seine Kunden bei der Auswahl und der Verarbeitung von Etiketten umfassend zu begleiten, setzte und setzt Faller Packaging in Schopfheim einiges in Bewegung.
Produktkennzeichnungen, Warnungen, Haltbarkeitsdaten und Dosierungsanweisungen – auf Haftetiketten finden Ärzte, Apotheker und Patienten die wichtigsten Informationen zum Medikament. Bei frei verkäuflichen Produkten sind sie Teil der Marketingstrategie, steigern die Attraktivität am Point of Sale und somit die Verkaufszahlen. Ausgestattet mit Chargennummern und serialisierten Codes unterstützen sie Hersteller dabei, ihre Produktionsprozesse transparent und rückverfolgbar zu machen und sich vor Produktfälschungen zu schützen. Um für diese und viele weitere Aufgaben bestens ausgerüstet zu sein, entwickelt Faller Packaging Etiketten in einer Vielzahl von Varianten.
Etiketten – mehr als „Aufkleber”
Faller Packaging bietet ein umfangreiches Sortiment an Haftetiketten für alle erdenklichen Einsatzzwecke. Produktausstattungsetiketten etwa vervollständigen unterschiedliche Primär- und Sekundärverpackungen mit allgemeinen Informationen. In Handel und Logistik finden sie außerdem als Auszeichnungsetikett Verwendung. Verschlussetiketten hingegen haben die Aufgabe, einen sicheren Erstöffnungsschutz der Produkte zu garantieren, auf denen sie angebracht sind. Dieser Schutz ist in der EU seit 2019 für verschreibungspflichtige Pharmaprodukte gesetzlich vorgeschrieben.
Dokumentationsetiketten verfügen über Teiletiketten, die sich einfach abtrennen oder ablösen und beispielsweise in eine Patientenakte oder einen Impfausweis einkleben lassen. Sie tragen damit zu einer lückenlosen Dokumentation bei und halten die entscheidenden Informationen bereit. Für runde Gebinde wie Flaschen oder Vials sind Wickeletiketten eine praktische Lösung, während mit Hanger-Etiketten Transfusions-, Infusions- und Injektionsflaschen direkt aufgehängt werden können.
Geht es darum, längere Texte und große Informationsmengen unterzubringen, sind mehrlagige Etiketten oder Multipage-Etiketten eine gute Wahl. Hierbei verzichtet Faller Packaging auf die sonst übliche Folienlaminierung. Die Multipage-Etiketten bestehen ausschließlich aus Papier und sind bedenkenlos recycelbar – damit tragen sie dazu bei, Medikamentenverpackungen umweltfreundlicher zu gestalten. Die Multipage-Haftetiketten sind mit zwei bis 32 Seiten verfügbar und stellen eine Kombination aus Etikett und Packungsbeilage dar. Sie sind in zwei Varianten erhältlich: als Booklet-Etikett in Broschürenform und als gefaltetes Leaflet-Etikett.
Spezielle temperaturbeständige Etiketten, die für den Einsatz bei extrem niedrigen Temperaturen geeignet sind, hat der Verpackungsspezialist ebenfalls im Portfolio. Die Labels sorgen dafür, dass wichtige Informationen und deren Lesbarkeit am Produkt während Lagerung und Transport gewahrt bleiben. Obermaterial und Klebstoff sind so ausgelegt, dass sie auch bei extremer Kälte eingesetzt werden können (von -196 bis 120 Grad Celsius). Die Labels sind daher für die Kennzeichnung von COVID-19-Impfstoffen und keimfreien Medikamenten, aber auch für zahlreiche andere Anwendungen, zum Beispiel in der Kryotechnik, ideal.
Die Kunden haben bei allen Produkten die Wahl aus zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Etiketten können zum Beispiel permanent haftend, ablösbar oder wiederverschließbar ausgeführt und mit Perforationen, abtrennbaren Seiten sowie verschiedenen Öffnungsvarianten ausgestattet sein. Faller Packaging versieht sie nach Bedarf auch mit Braille (Blindenschrift), sichtbaren und unsichtbaren Sicherheitsmerkmalen oder einem seriellen Code gemäß Richtlinie 2011/62/EU.
Den Kunden von Anfang an begleiten
Faller Packaging ist Spezialist für Sekundärpackmittel und bietet Faltschachteln, Packungsbeilagen und Haftetiketten aus einer Hand. Für Entwicklung, Produktion und Vertrieb der Haftetiketten ist der Faller-Standort im südbadischen Schopfheim zuständig. Dort ist derzeit viel in Bewegung: Faller Packaging investiert in die Zukunft und wird mit neuer Organisation und neuen Verantwortlichkeiten die Kundenorientierung weiter in Richtung Service intensivieren, um mit dem Kunden zu wachsen.
“Durch die große Variantenvielfalt, die Fertigungstiefe und die gültigen Anforderungen der Pharmabranche gehören Haftetiketten mit zu den anspruchsvollsten Produkten im Hause Faller Packaging. Wir bündeln in Schopfheim das komplette Know-how in Sachen Labels. Wir richten unsere Organisation neu aus, um in Zukunft individueller auf jeden einzelnen Kunden eingehen zu können, so entwickeln wir uns vom Lieferanten zum Partner für unserer Kunden.“
Matthias Schmieder, Director Business Unit Labels bei Faller Packaging am Standort Schopfheim
Zusammen mit Tim Santo, Head of Business & Customer Centricity, verantwortet Schmieder seit Herbst 2021 die Neuaufstellung in Schopfheim. Das Zauberwort heißt dabei „Customer Centricity“. Damit stellt Faller die Bedürfnisse und Anforderungen seiner Kunden in den Mittelpunkt und begleitet diese entlang der gesamten Customer Journey – von der ersten Beratung über die Analyse bis zur Einlagerung im Regal. Schon im Frühstadium prüfen die Faller-Experten, welche Bedürfnisse und spezifischen Anforderungen der Kunde hat und entwickeln gemeinsam mit diesem Lösungen für bestehende und künftige Aufgaben, Herausforderungen und Prozesse. „Der direkte Kundennutzen steht dabei immer im Vordergrund“, erklärt Santo. „Bei der Kundenbetreuung folgen wir deshalb drei Grundsätzen – easy business, peace of mind und seamless integration. Unsere Kunden können sich also auf einfache Geschäftsprozesse verlassen und darauf vertrauen, dass alles reibungslos läuft und sich einfach in bestehende Strukturen einfügt.“ Wie das konkret aussieht, zeigt folgendes Beispiel:
Ein großer Pharmakunde wird konzernseitig global umstrukturiert. Aufgrund der Marktunsicherheiten und der deutlich dynamischeren Rahmenbedingungen – Kostenstrukturen, Pricing, Lieferzeiten und behördliche Vorgaben – ändern sich auch die Forecasts bezüglich der benötigten Mengen und damit die Planungssicherheiten bei gleichbleibenden und teils gestiegenen Kundenbedürfnissen. „Hier setzt unser Partnerkonzept an“, sagt Santo. Gemeinsam mit dem Kunden analysiert Faller die geänderten Bedürfnisse in enger Abstimmung mit allen Fachabteilungen und Spezialisten intern wie extern. Anschließend passt Faller Packaging Organisation und Workflows an und optimiert Schnittstellen. Beispielsweise werden Lagerlogistik und Anlagenpark an die vom Kunden benötigten Chargengrößen und Konfektionierungen angepasst. „So ermöglichen wir optimierte Verarbeitungsschritte beim Kunden, bieten ihm eine maßgeschneiderte Digital Supply Chain und werden als lösungsorientierter Partner wahrgenommen“, fasst Santo zusammen.
Die einwandfreie und störungsfreie Lauffähigkeit beim Kunden im Abpackprozess ist ebenso ein wesentlicher Aspekt für die Entwicklungen am Faller-Standort Schopfheim. Dies gilt beim Standard-Etikett ebenfalls wie bei technisch sehr anspruchsvollen Anwendungen oder auch für Etiketten mit Sicherheitsmerkmalen und Serialisierung.
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