Im oberösterreichischen Ennshafen soll 2024 eine neue hochmoderne Sortieranlage für Leichtverpackungen an den Start gehen. Anfang März erfolgte nun der Spatenstich für die Anlage, die eine jährliche Sortierkapazität von 100.000 Tonnen haben soll.
Im oberösterreichischen Ennshafen errichten die Altstoff Recycling Austria AG (ARA), die Bernegger GmbH und Der Grüne Punkt Holding GmbH & Co. KG eine Hightech-Sortieranlage für Leichtverpackungen. Die Anlage ist dreimal größer als bestehende Anlagen in Österreich. Die neue Sortieranlage kann 50 Prozent der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen abdecken. Die grenzübergreifende Recycling-Partnerschaft von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt ist somit ein wichtiger Schritt für die europäische Kreislaufwirtschaft und ein Meilenstein für das Kunststoff-Recycling in Österreich.
“Wirtschaft und Umwelt unter einen Hut zu bringen bringt auch viele Chancen. Österreichs Wirtschaft und Industrie stecken voller Innovationskraft, vor allem wenn es um die Entwicklung von grünen Technologien geht. Diese Kreislaufwirtschaft bringt zukunftssichere Arbeitsplätze für die Menschen in der Region und stärkt Österreichs Wirtschafts- und Innovationsstandort gleichermaßen. Das ist ein Gewinn für Umwelt und Klima sowie Wertschöpfung, vor allem für die Menschen in der Region.“
Werner Kogler, Vizekanzler
Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft errichten die ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt eine Sortieranlage für Leichtverpackungen aus Kunststoff und Metall. Mit dem Spatenstich am 3. März 2023 beginnen die Bauarbeiten der Hightech-Sortieranlage. Die Ausbeute der gesammelten Leichtverpackungen kann in der neuen Sortieranlage stark gesteigert werden. Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich sorgt bei Kunststoffverpackungen für eine Sortiertiefe von 58 Prozent, die Anlage von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt soll 80 Prozent schaffen.
“Die adaptierten Recyclingziele des EU-Kreislaufwirtschaftspaket erfordern eine grundlegende Steigerung der Sammlung sowie eine signifikante Verbesserung der Sortiertiefe. Mit dieser hochmodernen Sortieranlage sind wir für die zunehmende Mengen an Abfall und Rohstoffen bestens gerüstet.“
Martin Prieler, ARA Vorstand
Die Sortierkapazität der Anlage ist wesentlich für die Erreichung der Recyclingquoten bei Kunststoffverpackungen, die Österreich bis 2025 von aktuell 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln muss. Mit der Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr spielt die Anlage eine Schlüsselrolle in der Erreichung des EU-Recyclingziels und kann 50 Prozent der erforderlichen Sortierkapazität für Leichtverpackungen in Österreich abdecken.
“Wir begrüßen diese strategische grenzüberschreitende Partnerschaft mit unseren österreichischen Partnern, um zusätzliche Rohstoffe für mehr Recycling und Kreislaufwirtschaft zu gewinnen.“
Laurent Auguste, CEO Der Grüne Punkt
Ausgestattet mit modernster Nahinfrarotsensorik ist die neue Sortieranlage als zukunftssichere Investition zu verstehen, die voll digitalisiert Rohstoffe aufbereitet und unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz eine deutlich höhere Ausbringung bei gleichzeitig gesteigerter Qualität erzielt. Insgesamt 20 verschiedene Abfallfraktionen sollen die Sensoren erkennen, analysieren und sortenrein trennen, um die wertvollen Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen für das Recycling vorzubereiten. Betrieben durch eine eigene PV-Anlagen und andere nachhaltige Energieträger setzt die Hightech-Anlage auf nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung.
“Der Bau der Sortieranlage im zukünftigen Rohstoffpark Enns bringt regionale Wertschöpfung und schafft 40 neue Green Jobs in Österreich.“
Kurt Bernegger, Bernegger Geschäftsführer
Mit einer Hallenhöhe von 25m wird die neue Anlage im oberösterreichischen Ennshafen zu einer der höchsten in Europa zählen, sie sorgt damit für geringen Flächenverbrauch und einen effizienten Materialfluss. Der Standort ist logistisch nachhaltig geplant und ermöglicht durch den direkten Bahnanschluss für die gleichzeitige Entladung von bis zu 5 Ganzzügen einen emissionsarmen und klimafreundlichen Transport per Schiene. Der Standort ist mit Blick auf die Novelle des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) strategisch besonders günstig gelegen. Schließlich pusht die Novelle den emissionsarmen Transport per Bahn; schon in wenigen Jahren sind mehr als zehn Tonnen Abfall bereits ab 100 km über die Schiene zu transportieren.
“Für einen modernen Wirtschaftsstandort ist der Umgang mit Ressourcen entscheidend. Diese innovative Anlage trägt dazu bei Oberösterreich ein Stück weit ökologischer zu machen. Die Investition zeigt eindrucksvoll, dass Klimaschutz in Oberösterreich einen hohen Stellenwert hat. Wir sind allen Beteiligten dankbar für diese Initiative.“
Thomas Stelzer, Landeshauptmann
Quelle: Der Grüne Punkt
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