Seit dem 1. April ist Dr. Natalie Brandenburg neue Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi). In dieser Folge spricht sie mit Matthias Laux über ihre ersten Eindrücke, über Kreislaufwirtschaft als Normalität – und warum die Verpackungsbranche ihre Stimme deutlich hörbarer machen sollte.
Folge 28: „Die Verpackung ist Teil der Lösung – nicht das Problem.“
Sie hat Politikhintergrund, Konfliktforschung studiert, Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt – und seit Kurzem leitet sie eine der wichtigsten Brancheninstitutionen Deutschlands: Dr. Natalie Brandenburg ist neue Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi).
Im Gespräch mit Matthias Laux blickt sie zurück auf ihre ersten Wochen im Amt, die sie passenderweise beim Deutschen Verpackungskongress begonnen hat. Schnell wird klar: Brandenburg bringt nicht nur strategischen Weitblick, sondern auch Leidenschaft für Vernetzung, Kommunikation und Klarheit mit. Im Zentrum ihrer Arbeit steht dabei der Anspruch, das dvi als „Stimme der Verpackung“ weiter zu stärken – besonders im politischen Diskurs rund um Themen wie Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und die europäische Verpackungsverordnung (PPWR).
„Aus meiner Sicht liegt der Fokus dabei völlig falsch“
packaging journal: Frau Dr. Brandenburg, nach Ihrem ersten Auftritt beim Deutschen Verpackungskongress im März – wie haben Sie die ersten Wochen in Ihrem neuen Amt erlebt?
Dr. Natalie Brandenburg: Die ersten Wochen waren insgesamt großartig und sind zugleich unglaublich schnell vergangen. Es war eine sehr intensive Zeit mit völlig unterschiedlichen Themen – eine enorme Bandbreite. Was ich ganz besonders schätze, ist die Vielfalt meiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner. Ich wurde von den Mitgliedern des dvi sehr herzlich willkommen geheißen – schon beim Deutschen Verpackungskongress selbst. Das hat mich wirklich beeindruckt. Man kann sich keinen schöneren Einstieg wünschen. Darüber hinaus habe ich hier beim dvi ein großartiges Team vorgefunden. Insgesamt eine perfekte Ausgangsbasis.

„Wir brauchen eine deutlich hörbarere Stimme der Verpackung – gerade auch im politischen Raum.“
Podcast-Gast Dr. Natalie Brandenburg
packaging journal: Welchen Eindruck haben Sie bisher von der Verpackungsbranche, insbesondere im Hinblick auf Fortschrittlichkeit und Innovationskompetenz?
Dr. Natalie Brandenburg: Die Verpackungsindustrie ist hochinnovativ. Im Vergleich zu anderen Branchen ist sie mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert: Die Verpackung hat – wenn man es ganz allgemein betrachtet – im öffentlichen Diskurs ein schlechtes Image und wird häufig negativ dargestellt. Aus meiner Sicht liegt der Fokus dabei völlig falsch. Die Verpackungsbranche hat eine Erfolgsgeschichte zu erzählen. Das gelingt ihr bislang jedoch nicht ausreichend. Genau an dieser Stelle sehe ich eine wichtige Rolle des dvi. Das Thema liegt mir persönlich sehr am Herzen.
packaging journal: Die europäische Verpackungsverordnung (PPWR) ist derzeit stark im Fokus. Wie bewerten Sie diese als Geschäftsführerin des dvi?
Dr. Natalie Brandenburg: Die PPWR ist – um Stephan Rösgen zu zitieren – ein Opus magnum. Aus meiner Sicht handelt es sich um ein extrem umfassendes und inhaltlich sehr komplexes Werk, das unter enormem Zeitdruck entstanden ist. Betrachtet man die Inhalte, die geregelt werden sollen, erscheint dieser Zeitrahmen problematisch. Es kam infolgedessen zu fachlichen Fehlern. Derzeit befinden wir uns in der Phase der Ausgestaltung der „Delegated Acts“. Aus unserer Sicht ist es jetzt entscheidend, die Perspektiven der unternehmerischen Praxis in diesen Prozess einzubringen – als notwendiges Korrektiv. Der Zeitdruck ist nach wie vor hoch, keine Frage. Die Zeitpläne sind sehr ambitioniert.
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