PepsiCo startet Pilotprojekt für Shrinkfolien

Pepsico nutzt Shrinkfolien aus Rezyklat
(Bild: Pepsico)

Erstmals wurde in einem Testprojekt mit dem Grünen Punkt die Gebindefolie für Pepsi-Flaschen und –dosen zu zehn Prozent aus recyceltem Plastik aus dem Gelben Sack, zu 40 Prozent aus Recyclingkunststoff aus anderen Quellen und nur noch zur Hälfte aus neuem Kunststoff hergestellt.

Verlaufen weitere Qualitätstests erfolgreich, ist das nächste Ziel, die reguläre Produktion umzustellen – auf Folie aus Folie. Bisher kommen Flaschen und Getränkedosen zumeist in Shrinkfolie als Sechsergebinde und die wiederum auf Paletten in den Handel. Zum sicheren Transport werden die Sixpacks mit meterlangen Palettenfolienbahnen umwickelt. Alles aus neuem Kunststoff.

„Das ist eine charmante Art und Weise das Augemerk der Konsumenten auf sich zu lenken und sich zu unterscheiden sowie ein Ausdruck unseres Qualitätsanspruchs auch beim Design und somit ein wichtiges Marketinginstrument. Aber sie landen nun einmal sehr schnell im Müll. Deshalb haben wir unsere Folienzulieferer beauftragt haben, uns eine recycelte Variante zu entwickeln.“

Kai Klicker-Brunner, Head of Corporate Affairs und Teil der Geschäftsführung PepsiCo Deutschland.

Der Lieferant wandte sich an den Grünen Punkt, der unter anderem die Getrenntsammlung von gebrauchten Verkaufsverpackungen in Deutschland aufgebaut hat und heute einer der führenden Kunststoffrecycler ist.

Vielversprechender erster Versuch mit Recyclingfolie

Der Pilottest Anfang Dezember 2021 im Pepsiwerk Niederroden Trials auf den Abpacklinien für 0,33-Liter-Dosen und 1,5-Liter-PET-Flaschen war ein Erfolg: 50 Prozent der Gebindefolien im Testdurchlauf waren aus recyceltem Material. Ein Fünftel des recycelten LDPE (Low Density Polyethylen, Weich-Polyethylen) in der Schrumpffolie wurde durch Rezyklat aus dem Gelben Sack ersetzt. „Besteht die Verpackung auch weitere Tests, wäre das der Startschuss, unsere Produktion umzustellen“, so Kai Klicker-Brunner.

Bis zu einem Viertel des Verpackungsabfalls im Gelben Sack oder der Gelben Tonne europaweit besteht aus Folie. Schon lange recycelt Systec Plastics Eisfeld diese. Doch das ist ein Riesenaufwand für die Tochtergesellschaft des Grünen Punkts.

„Folie hat eine sehr große Oberfläche und saugt deshalb Schmutz auf wie ein Schwamm, bleibt immer grau, riecht selbst nach der Reinigung noch streng und ist nicht so dicht wie beispielsweise das Hartplastik eines Joghurtbechers.“ 

Norbert Völl, Press Officer Der Grüne Punkt 

Während aus mehr als der Hälfte des Kunststoffmülls im Gelben Sack hochwertige neue Recyclingprodukte bis hin zu Verpackungen beispielsweise für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel entstehen, werden aus den Folien nur einfache Produkte wie Baueimer oder Rasengitter. „Das war uns zu wenig, deshalb haben wir ein neues Verfahren entwickelt.“ Die aussortierten Folien werden nach Qualitätskontrolle gereinigt und zerkleinert. Diese Kunststoffschnipsel kommen in einen Extruder, werden geschmolzen und heraus kommt ein Granulat. „Aus diesem neuen Rezyklat, das wir Systalen nennen, lassen sich viel hochwertigere Produkte herstellen, auch flexible Verpackungen“, so Norbert Völl.  

Diese Entwicklung steht erst am Anfang. Die zunächst insgesamt der Folie zugesetzten zehn Prozent sollen sukzessive wachsen. Das Ziel ist sauberes Material für neue, stabile Folien. „Angesichts der riesigen Folienmengen steckt hier gigantisches Potenzial“, sagt Völl und Michael Wiener, der Geschäftsführer der Duales System Holding, ergänzt: „Wenn ein Kunde wie PepsiCo als erster dieses Material in einer so wichtigen Anwendung wie Sixpack-Folie einsetzt, dann ist das ein wirklich mutiger Schritt.

So klar und hell wie bislang wird die Gebindefolie künftig dann nicht mehr aussehen. „Aber wenn die Leute wissen und verstehen, warum die Verpackung anders aussieht, werden sie das bestimmt in Kauf nehmen“, ist sich Kai Klicker-Brunner von PepsiCo sicher.

Quelle: PepsiCo

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