🎧 Podcast: Uwe Melichar – Packaging zwischen Funktionalität und Design

Uwe Melichar ist Experte für Verpackungsdesign. Im Podcast-Gespräch gibt er Einblicke in seine Erfahrungen beim Thema Design und betont, wie wichtig es ist, dass Verpackungen sowohl ästhetisch als auch funktional und nachhaltig sind.

Folge 23: Balanceakt Packaging

Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Verpackungen sind für Uwe Melichar weiterhin brandaktuelle Themen für die Verpackungsbranche. Aber es gibt weitere Trends und Herausforderungen für die Branche. Im Gespräch mit packaging people gibt der Experte für Verpackungsdesign Einblicke in seine Erfahrungen beim Thema Design und betont, wie wichtig es ist, dass Verpackungen sowohl ästhetisch als auch funktional und nachhaltig sind.

Nachhaltige Materialien im Fokus

Fiber-Form fasziniert mich besonders. Es bietet nicht nur in der klassischen Eierkartonform viele Möglichkeiten, sondern wird heute in neuen Verfahren eingesetzt.

Ein zentrales Thema für Uwe Melichar sind nachhaltige Materialien. Darunter fällt beispielsweise Fiber-Form, das durch Technologien wie Papiermaché oder Spritzguss verwendet wird. „Fiber-Form fasziniert mich besonders“, sagt Melichar. „Es bietet nicht nur in der klassischen Eierkartonform viele Möglichkeiten, sondern wird heute in neuen Verfahren eingesetzt.“ Doch er sieht auch Herausforderungen: „Wenn man beispielsweise versucht, eine Flasche aus Papier zu machen, funktioniert das nicht einfach so. Man braucht in irgendeiner Form eine Barriere, und oft steckt dann doch Plastik darunter.“

 

Wiederverwendbare Verpackungen: Chancen und Herausforderungen

Beim Thema wiederverwendbare Verpackungen betont Uwe Melichar, dass diese in vielen Fällen sinnvoll sind. „Wiederverwendbare Verpackungen machen oft Sinn, aber es ist nicht immer die beste Lösung“, betont er. Entscheidende Faktoren seien unter anderem die Transportdistanzen und der Aufwand für die Reinigung. „Es kommt wirklich darauf an, wie groß der Aufwand ist, etwas zu reinigen und wieder zu befüllen. Nur wenn diese Faktoren im Gleichgewicht sind, macht Reuse wirklich Sinn.“

Ein Beispiel, das er nennt, ist ein wiederverwendbares Versandkartonsystem, das bis zu fünfmal genutzt werden kann: „Der Vorteil liegt darin, dass wir ein Netzwerk von Rückgabestellen haben, bei denen die Kartons gesammelt, gereinigt und dann wieder in den Umlauf gebracht werden. Dadurch reduzieren wir die Transportwege und können so den ökologischen Fußabdruck minimieren.“

Es gibt klare Vorgaben, wie groß oder schwer eine Verpackung im Verhältnis zum Füllgut sein darf

Balanceakt

Für Melichar ist es entscheidend, dass Verpackungen nicht nur nachhaltig sind, sondern auch ihre Hauptaufgabe erfüllen: den Produktschutz. „Eine Verpackung muss das Produkt schützen – das ist ihre erste und wichtigste Aufgabe. Ob ich nun ein paar Nike-Schuhe oder Käsescheiben verpacke, die Anforderungen sind völlig unterschiedlich“, erklärt er. Hier sieht er die größte Herausforderung für nachhaltige Verpackungslösungen: die Balance zwischen ökologischen Zielen und Funktionalität zu finden.

Auch die politischen Vorgaben spielen eine Rolle. „Es gibt klare Vorgaben, wie groß oder schwer eine Verpackung im Verhältnis zum Füllgut sein darf“, sagt Melichar und verweist auf die Forderungen, Verpackungen zu optimieren. „Das sind wichtige Vorgaben, denn jede eingesparte Verpackung reduziert den Materialverbrauch und trägt somit zur Nachhaltigkeit bei.“