Als Mitglied der R-Cycle-Community will sich Sidel für die Kreislaufwirtschaft und Rückverfolgbarkeit von Kunststoffverpackungen einsetzten. R-Cycle ist dabei ein offener Rückverfolgungsstandard für nachhaltige Kunststoffverpackungen. Entlang der Wertschöpfungskette wird ein digitaler Produktpass erstellt, der eine bessere Trennung von Verpackungen in Sortieranlagen ermöglicht.
Sidel ist jetzt Mitglied der R-Cycle-Community, die digitale „Produktpässe“ konzipiert, um das Recycling von Kunststoffverpackungen auf der ganzen Welt zu beschleunigen. Auf der Grundlage eines offenen Rückverfolgungsstandards kann R-Cycle Informationen über die recyclingrelevanten Eigenschaften von Kunststoffverpackungen erfassen. Diese Daten, die in einer Datenbank gespeichert werden, können dann von jeder Produktionsmaschine entlang der Wertschöpfungskette, von den Verpackungsherstellern und -verarbeitungsbetrieben bis zur Recyclingindustrie, abgerufen und aufgezeichnet werden. So wird ermöglicht, dass Abfallsortieranlagen vollständig recycelbare Verpackungen identifiziert können, und dazu beigetragen, recyclingfreundliche Materialien hoher Reinheit für die Verarbeitung zu vielfältigen hochwertigen Kunststoffprodukten zu erhalten.
„Sidel wurde vor Kurzem Mitglied der R-Cycle-Initiative, weil wir uns auch weiterhin intensiv für die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft einsetzen möchten. Ein globaler Standard, der Partner aus der ganzen Welt und aus allen Phasen des Lebenszyklus von Kunststoffverpackungen verlinkt, um alle relevanten Verpackungseigenschaften aufzuzeichnen und abzurufen, wird sich sehr positiv auf die Nachhaltigkeit von Produkten auswirken. Der Standard wird die Fertigungsprozesse und die Qualität der Rezyklate verbessern und die Umsetzung einer echten Kreislaufwirtschaft ermöglichen.“
Francesca Bellucci, Leiterin des Nachhaltigkeitsportfolios Produktinnovation und Marketing bei Sidel
Derzeit können recycelbare Kunststoffverpackungen nicht präzise genug von den Abfallströmen getrennt werden, um ein hochwertiges Recycling zu ermöglichen, weshalb die aktuellen Recyclingraten sehr niedrig sind – nur 9 Prozent des Kunststoffabfalls werden tatsächlich recycelt.
Es gibt vor allem zwei Hindernisse für ein erfolgreiches Kunststoffrecycling. Zum einen müssten mehr vollständig recycelbare Verpackungen hergestellt werden. In diesem Bereich hilft das Unternehmen den Kunden mit der Förderung der Verwendung von PET weiter, dem derzeit am stärksten recycelten verfügbaren Kunststoffmaterial. Das andere Hindernis ist die zunehmende Komplexität des Recyclingprozesses; auf diesen Faktor konzentriert sich R-Cycle.
„Es ist toll zu sehen, wie unsere Community kontinuierlich wächst und zukunftsorientierte Partner aus der Verpackungsbranche ihre hohen Innovationskapazitäten vereint in den Dienst von R-Cycle stellen. Hier steuert Sidel sehr viel Antriebskraft und ein starkes Engagement für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bei, das uns gemeinsam voranbringen wird.“
Dr. Benedikt Brenken, Direktor von R-Cycle
R-Cycle wird Hersteller weltweit mit einer Verbesserung der Prozesseffizienz und der Produktqualität unterstützen. Wer auf präzise Informationen über das Ausgangsmaterial zugreifen kann, trägt zu einer Beschleunigung der Produktion bei, und die Aufzeichnung von Produkteigenschaften stellt einen Mehrwert für die Kunden dar. Der digitale Produktpass wird hilfreich sein, um Konformität zu erreichen, um Informationen bereitzustellen, die für die aktuellen und künftigen Anforderungen von Kunden und Gesetzgebern, z. B. die Berechnung des CO2-Fußabdrucks, erforderlich sind, und für die erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR), einen politischen Ansatz, der den Herstellern die Verantwortung für die Verarbeitung und Entsorgung von Post-Consumer-Produkten zuweist.
R-Cycle liefert auch eine funktionierende Lösung für den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft der Europäischen Union, der die Rückverfolgbarkeit von Kunststoffverpackungen sicherstellen soll, um ihre Recyclingfähigkeit zu verbessern, und dafür das Tracking und Management von Informationen über Ressourcen und die Digitalisierung von Produktdaten einsetzt.
Der weltweit anwendbare und offene Rückverfolgungsstandard von R-Cycle gestattet eine lückenlose Dokumentation, die auf einer gemeinsamen Datenplattform gespeichert wird, auf die jede Produktionsanlage, von der Folien- oder Spritzgießmaschine bis hin zu Verarbeitungs-, Druck- und Abfüllmaschinen sowie Abfallsortier- und Recyclinganlagen, zugreifen kann. Dieser Standard gestattet die Erfassung von recyclingrelevanten Daten und ihre Abrufbarkeit über eine geeignete Markierung, z. B. ein digitales Wasserzeichen oder einen QR-Code, auf der Verpackung. Die Rückverfolgungstechnologie hinter R-Cycle basiert auf GS1-Standards – dem führenden globalen Netzwerk für branchenübergreifende Prozessentwicklung, das täglich von zahlreichen Branchen weltweit, z. B. für die Rückverfolgbarkeit von frischen Fleischprodukten, genutzt wird.
„Mit der Verlinkung sämtlicher Partner entlang der Wertschöpfungskette bildet R-Cycle die Voraussetzung für den Erhalt hochwertiger Recyklate für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft.“
Francesca Bellucci
Quelle: Sidel
Weitere Meldungen zu Recycling
Neue Personalie bei Grünem Punkt
Norbert Völl, langjähriger Pressesprecher, verlässt die GreenDot-Gruppe zum Jahresende. Marlene Staiger übernimmt seine Aufgaben.
Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen steigt
Im Jahr 2023 waren rund 82 Prozent der Kunststoffverpackungen, recycling- oder mehrwegfähig. Das zeigen aktuelle Zahlen der IK.
ReBioCycle entwickelt Kreislauflösungen für Biokunststoffe
Im Oktober fiel der Startschuss für das neue, EU-geförderte Projekt ReBioCycle, das zeigen soll, dass die Biokunststoffe PLA, PHA und stärkebasierte Compounds in großem Maßstab effizient recycelt werden können.
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für Klimaschutz
Die 7. Konferenz Verpackungsrecycling in Berlin beleuchtete die Rolle der Recyclingwirtschaft bei der Erreichung von Umweltzielen und Wettbewerbsfähigkeit.
Masterclass PPWR: Was kommt auf die Branche zu?
Mit der europäischen Verpackungsverordnung kommt Großes auf die Branche zu. Viele Fragen sind noch offen. Antworten gab es jetzt in der packaging journal Masterclass, die wir vor kurzem gemeinsam mit unserem Partner interzero Recycling Alliance in Berlin, Hamburg, München und Köln veranstaltet haben.
Biobasierter Klebstoff für nachhaltige Faltschachtelproduktion
Forschende des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung entwickeln im Projekt SUGRA biobasierte Klebstoffe für Faltschachteln.