Synchronfahrt steigert Umsatz im Spritzguss

KraussMaffei Synchronfahrt
Bei großen Logistikverpackungen wie Kisten oder Paletten lässt sich dank der Synchronfahrt das Gesamtjahresvolumen leicht um bis zu sechs Prozent steigern. (Bild: KraussMaffei)

Normalerweise wartet der Greifer auf ein Freigabesignal der Spritzgießmaschine bis er ins geöffnete Werkzeug einfährt. Mit der Funktion „Synchronfahrt“ der KraussMaffei Automation startet er schneller und spart so wertvolle Zykluszeit.   

Einspritzen, Nachdruck, Abkühlphase – Spritzgießen ist ein sequenzieller Prozess und die einzelnen Schritte sind in der Regel optimiert. Sie bieten deshalb wenig weiteres Potential zur Zykluszeitverbesserung. Was aber ist mit der Automation? Der zeitliche Anteil am Gesamtprozess ist zwar geringer, aber bei den meisten Anwendungen liefert gerade die Teileentnahme den Hebel, um die Zykluszeit zu reduzieren.  

KraussMaffei Synchronfahr
Lukrativer Frühstart: Mit der Funktion Synchronfahrt von KraussMaffei startet der Greifer des Roboters schneller und spart so wertvolle Zykluszeit. (Bild: KraussMaffei)

Zeitersparnis durch vorzeitiges Einfahren

Normalerweise bekommt der Roboter erst das Freigabesignal, wenn das Werkzeug komplett geöffnet ist. Die Funktion „Synchronfahrt“ erlaubt ein vorzeitiges Einfahren des Roboters. Damit erreicht der Roboter schon während der restlichen Öffnungsbewegungen die Entnahmeposition des Bauteils. Die Bewegungen von Werkzeug und Handling überlappen sich somit – das spart wertvolle Zeit.

Das Ziel ist, die produktionsfreie Zeit so kurz wie möglich zu halten. Dafür synchronisiert man die Bauteilentnahme und die Öffnungsbewegung der Maschine. Manchmal ist es dadurch zusätzlich möglich teure Greiferhardware einzusparen. Denn bei schwer entformbaren Teilen wird gerne die Auswerferbewegung genutzt. Das heißt, der Roboter greift während des Entformungsprozesses das Fertigteil und der Auswerfer „schiebt“ das Bauteil auf den Greifer. Dafür wird ein teures Pneumatiksystem am Handling benötigt („drucklos schalten“).

Wenn der Greifer jedoch mit dem Auswerfer fährt, geht es auch ohne Pneumatik. Je nach Komplexität der Anwendung kann die Synchronisierung bezogen auf die Schließen-, die Teile- oder die Auswerferbewegung erfolgen. Der Kunde bestimmt so den Optimierungsgrad. 

35 Prozent schnellere Entnahmezeit

Mit der Synchronfahrt lässt sich die Entnahmezeit um rund 35 Prozent verringern. Bei der Produktion von beispielsweise Mülltonnen bedeutet dies eine Reduktion der kompletten Zykluszeit um sechs Prozent – also eine entsprechende Steigerung des Gesamtjahresvolumens. Bei Paletten können es bis zu fünf Prozent und bei Kisten bis zu vier Prozent mehr Umsatz im Jahr sein.

KraussMaffei bietet die Synchronfahrt sowohl für Neumaschinen als auch in Form eines Updates für die MC6-Maschinensteuerung bei Bestandsmaschinen und kompletten Anlagen an, sodass sich die Investition schnell amortisiert. Die Synchronfahrt spielt ihre Vorteile bei den Linearrobotern der LRX Baureihe sowie den IR Industrierobotern von KraussMaffei aus. So macht sich der gewollte Frühstart schnell bezahlt.

Quelle: KraussMaffei