Trotz gutem ersten Halbjahr ist die Stimmung unter den Herstellern von Aluminiumtuben und Aerosoldosen angespannt. Die Branche beunruhigen explodierende Gaspreise.
Eigentlich könnte man zufrieden sein. Das erste Halbjahr 2022 ist für die Branche ganz ordentlich verlaufen. Bei Aluminiumtuben zog die Nachfrage wieder an, bei Aluminium-Aerosoldosen zog die Nachfrage deutlich an. Und doch ist die Stimmung extrem angespannt.
Doch zuerst die guten Nachrichten: Bei Aluminiumtuben sorgte vor allem die Nachfrage aus dem pharmazeutischen Markt für gute Zahlen. Da sich auch die Aufträge aus dem Kosmetik- und Lebensmittelsektor positiv entwickelten, präsentiert sich der Markt für Aluminiumtuben insgesamt auf Vorjahresniveau stabil.
Aluminium-Aerosoldosen konnten wegen einer deutlich anziehenden Nachfrage nach Deodorants und Haarpflegemitteln sogar zweistellig zulegen. Allerdings bewegen sich die Mengen insgesamt immer noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Insgesamt machen Deodorants rund 60 Prozent der gesamten Ablieferungen von Aluminium-Aerosoldosen nach Deutschland aus.

Gasumlage sorgt für Mehrbelastungen
Neben der nach wie vor schwierigen Situation auf den Märkten für Transportdienstleistungen, die die Versorgungssicherheit in der Branche auf eine harte Probe stellen, sorgen die Entwicklungen auf den Energie- und insbesondere dem Gasmarkt bei den deutschen Herstellern von Aluminiumverpackungen für große Beunruhigung.
Die in Deutschland ab Oktober 2022 greifende Gasumlage in Höhe von 2,419 Cent pro Kilowattstunde, die eine Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten der deutschen Hersteller darstellt, sorge bei den heimischen Produzenten von Aluminiumverpackungen für erhebliche Mehrbelastungen, so Johannes Schick, Vorsitzender des Fachverbandes Tuben, Dosen und Fließpressteile bei Aluminium Deutschland.
Eine zusätzliche Belastung könnte durch die von der Politik geplante Gasverbrauchsreduzierung um rund 20 Prozent entstehen.
„Sollte sich die Verbraucherstimmung und die Nachfrage auf den Märkten für fast moving consumer goods aufgrund der schwierigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch nachhaltig eintrüben, könnte sich die Lage im Laufe des zweiten Halbjahrs verschlechtern“, resümiert Schick.
Quelle: Aluminium Deutschland e.V.
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