Glasverpackungshersteller Vetropack nimmt den Betrieb in seinem Werk Gostomel in der Ukraine vorsichtig wieder auf. Das Unternehmen hat damit begonnen, einen der beiden verbliebenen Schmelzöfen aufzuheizen. Die Produktionsanlage war Ende Februar 2022 bei einem russischen Militärangriff schwer beschädigt worden.
Mit der Wiederaufnahme der Produktion ist der Standort nun für mögliche neue Krisenszenarien gerüstet. Nach etwas mehr als einem Jahr läuft die Produktion von Glasverpackungen im ukrainischen Vetropack-Werk PrJSC Gostomel bei Kiew wieder an. Der erste Schmelzofen wird auf Temperatur gebracht und befüllt, und voraussichtlich im Juni wird das erste Neuglas produziert.
Vetropack nimmt zunächst die Produktion von Weißglas für Lebensmittel und Getränke wieder auf, da das Unternehmen hier die größte Nachfrage sieht.
„Der inländische Markt erholt sich langsam, und viele Unternehmen nehmen die Produktion wieder auf. Wir erwarten, dass die Nachfrage nach Glasverpackungen für Lebensmittel und Getränke im Jahr 2023 um etwa sieben Prozent gegenüber 2022 steigen wird, was unserer Produktionskapazität entspricht.“
Pavel Prinko, General Manager des Geschäftsbereichs Ukraine und Republik Moldau
Das Aufheizen des zweiten Ofens soll bald folgen. Priorität bei der Wiederaufnahme des Betriebs hat der Schutz der Belegschaft. Außerdem ist der Standort auf alle möglichen Notfallszenarien vorbereitet. Vetropack hat verschiedene technische Szenarien entwickelt, um die Energieversorgung im Falle eines Stromausfalls sicherzustellen. Das Unternehmen hat das elektrische Verteilsystem umgebaut und zusätzliche Generatoren installiert. Auch für mögliche Unterbrechungen der Gasversorgung wurden entsprechende Notfallpläne erstellt.
Bis zum Ausbruch des Krieges produzierte Vetropack am ukrainischen Standort mit drei Schmelzöfen und acht Produktionslinien eine Vielzahl von Glasverpackungen. Am 24. Februar 2022 musste das Unternehmen jedoch aus Sicherheitsgründen die Produktion einstellen. Kurze Zeit später wurde das Werk schwer beschädigt – einer der drei Schmelzöfen wurde irreparabel zerstört. Aufgrund dieses Schadens war das Unternehmen gezwungen, rund zwei Drittel der rund 600 Arbeitsplätze am Standort abzubauen. Vetropack hat nun 139 Mitarbeitende – vor allem ehemalige Mitarbeitende des Werks – eingestellt, um die Produktion wieder aufzunehmen.
Vetropack-Stiftung Gostomel vergibt Hilfe
Vetropack hat im Sommer 2022 eine Stiftung gegründet, um Mitarbeitende zu unterstützen, deren Haus oder Wohnung zerstört wurde oder die schwer verletzt sind. Mitarbeitende anderer Standorte, Geschäftspartner und Kunden spendeten für diesen Zweck – in wenigen Monaten kamen 960.000 Schweizer Franken zusammen. Anfang 2023 begann die Vetropack Gostomel Stiftung mit der Auszahlung der ersten Gelder. Bis April 2023 hat Vetropack bereits mehr als 50 Mitarbeitende unterstützt.
Quelle: Vetropack
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