Im Gespräch mit Thomas Reiner, dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi), werfen wir einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen der Verpackungsbranche. Das Gespräch fand auf dem Deutschen Verpackungskongress 2025 statt – einer der wichtigsten Veranstaltungen der Branche, die jährlich zentrale Themen, Herausforderungen und Innovationen diskutiert.

Gleich zu Beginn des Interviews wird deutlich: Die Erwartungen an die Verpackungsindustrie sind enorm – aber kann sie diese überhaupt erfüllen? Thomas Reiner bringt es auf den Punkt:
 „Die Verpackungsindustrie ist buchstäblich auch nur die Verpackung. Das eigentliche Thema sind Konsum, Mensch und Produkte. Wir können leisten, was wir leisten müssen – solange die Rahmenbedingungen stimmen.“

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist der Arbeitskräftemangel. Nicht nur Fachkräfte fehlen, sondern zunehmend auch einfache Arbeitskräfte. Automatisierung wird zur Lösung, doch die Branche kämpft mit Ineffizienz und steigenden Anforderungen.
„Früher sprach man von Fachkräftemangel, heute haben wir einen Arbeitskräftemangel. Unternehmen können sich nicht mehr auf Mitarbeiter verlassen, sondern müssen produktiver und effizienter werden.“

Natürlich darf ein Blick auf die EU-Verpackungsverordnung (PPWR) nicht fehlen, die seit Kurzem in Kraft ist und für viele Unternehmen mehr Fragen als Antworten liefert. Reiner gibt der neuen Verordnung die Schulnote 3 minus – eine zurückhaltend positive Bewertung.
„Es gibt eine große Sehnsucht danach, endlich klare Fakten zu haben. In einer idealen Welt wären wir eher bei einer 4 oder 5, aber zumindest gibt es jetzt einen ersten Schritt nach vorne.“