Verbesserte Rahmenbedingungen und steigende Nachfrage ermöglichen regionalen Getränkeabfüllern in Tansania ein erstaunliches Wachstum. So auch bei Watercom – einem Unternehmen, das innerhalb weniger Jahre gleich in zwei KHS-Linien für Wasser, Softdrinks und Säfte investiert hat.
Mit konstant hohen jährlichen Wachstumsraten von fünf bis fast acht Prozent seit dem Jahr 2000 ist Tansania einer der dynamischsten Märkte in Subsahara-Afrika. Die Bevölkerung des ostafrikanischen Landes wächst schnell, die urbane Mittelschicht ebenso – vor allem in den städtischen Regionen. Das hält Chancen vor allem für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie bereit, die sich seit Jahren auf Expansionskurs befindet.
Einer der großen Unternehmensverbünde ist die in der früheren Hauptstadt Daressalam ansässige Oilcom Group. Vor wenigen Jahren ergänzt Oilcom sein Portfolio mit der Marke Afya um Wasser. Dieser Markt entwickelt sich rasant, in keinem afrikanischen Land wird heute mehr abgepacktes Wasser pro Kopf getrunken als in Tansania. Die eigens gegründete Tochtergesellschaft Watercom setzt auf hohe Qualität und sieht als Alleinstellungsmerkmal dabei die Nutzung von modernem Hightech aus Europa.
“Das Land ist für uns ein enorm wichtiger Markt. In den vergangenen zwei Jahren haben wir in der Vertriebsregion Ostafrika die meisten unserer Anlagen hierhin verkauft – sowohl an die großen Unternehmen als auch an kleinere Anbieter, die zunehmend in den Markt einsteigen. Dabei sind besonders PET-Linien gefragt: Kunststoffflaschen sind für die lokalen Verbraucher am ehesten erschwinglich. Wie in Tansania üblich, streben die Getränkehersteller nach hoher Autarkie, indem sie nicht nur die Behälter, sondern beispielsweise Preforms oder Kappen selbst herstellen.“
Denise Schneider-Walimohamed, Managing Director von KHS East Africa
Watercom installiert 2017 die erste KHS-Linie für Wasser und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke. Auf ihr können pro Stunde bis zu 40.000 Flaschen mit einem Volumen von 0,5 Liter abgefüllt werden. Die Anlage umfasst alle Komponenten vom Sirupraum über den Streckblas-Füllblock und Etikettierer bis hin zu Packer und Palettierer. Letztere sind in Afrika eher ungewöhnlich, da hier angesichts niedriger Personalkosten und geringerer Linienleistungen meist – wenn überhaupt – manuell palettiert wird. Als zusätzliche Serviceleistung steuern die Experten des Bottles & Shapes-Serviceprogramms ein materialsparendes Flaschendesign für verschiedene Formate bei, das maßgeblich zur Markenbildung beiträgt.
Auf Wachstumskurs
2020 wird eine weitere Linie beauftragt, die fast identisch mit der ersten ist. Allerdings hat sich die KHS-Streckblastechnik seit 2017 weiterentwickelt. Die neueste Generation der InnoPET Blomax Serie V besticht mit intelligenter Prozesssteuerung, Near-Infrared(NIR)-Heizung und einfachem, modularem Aufbau. Zahlreiche Optimierungen reduzieren zudem den Energie- und Blasluftverbrauch um bis zu 40 Prozent.
Innerhalb kürzester Zeit hat das Unternehmen sich durch Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund 100 Millionen Euro als einer der größten Abfüller des Landes aufgestellt. Auf seinem insgesamt 800 Hektar großen Firmengelände betreibt es inzwischen insgesamt drei Wasserlinien, zwei Linien für kohlensäurehaltige Softdrinks sowie Saft und nimmt für sich in Anspruch, einer der Marktführer in Tansania zu sein. Ein weiterer Betrieb ist im Nachbarstaat Malawi geplant. KHS wird hier eine dritte Linie beisteuern.
Wert für rPET steigt
Die Kreislaufwirtschaft des rund 60 Millionen Einwohner zählenden Landes steckt zwar noch in den Anfängen, die Politik hat die Notwendigkeit von ökologischem Umdenken und Handeln jedoch erkannt. Während die Recyclingquote für Plastikabfall in Tansania insgesamt fünf Prozent beträgt, liegt der Wert für PET bereits bei 20 Prozent – und steigt stetig weiter an. Ein Pfandsystem existiert bisher nicht, allerdings gibt es vielerorts Sammelstellen für gebrauchte PET-Flaschen, die Sammlern eine am Gewicht orientierte Vergütung zahlen. Von hier geht der Wertstoff dann zur Wiederverwertung an lokale Recyclingunternehmen oder – zum weitaus größten Teil – an Exporteure. An der Sammlung und Weiternutzung ihrer Verpackungsmaterialien beteiligen sich inzwischen zunehmend die großen Lebensmittelverarbeiter und Getränkeabfüller selbst.
“Wir haben bei uns inzwischen einen Markt für recyceltes PET, in dem etwa Hersteller von Kunststoffpaletten und -kisten als Abnehmer auftreten.“
Salum Nahdi, Director und CEO von Watercom
Quelle: KHS
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