Anlässlich eines Besuchs von Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder am Hauptstandort von Werner & Mertz in Mainz setzte sich Inhaber Reinhard Schneider dafür ein, mechanisches Recycling von Kunststoffverpackungen zu forcieren sowie die EU-Recyclingabgabe in eine Steuer auf Neuware umzuwandeln.
Politik trifft Mittelstand: Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat zusammen mit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder am Dienstag den Hauptstandort von Werner & Mertz in Mainz besucht. Reinhard Schneider, Inhaber des Unternehmens für ökologische Wasch- und Putzmittel, legte den aktuellen Stand der Recyclat-Initiative dar. Schneider hatte die Initiative 2012 ins Leben gerufen, in der sich Kooperationspartner entlang der Wertschöpfungskette für das hochwertige mechanische Recycling von Altplastik aus haushaltsnahen Sammlungen wie dem Gelben Sack einsetzen.
Mehr als 740 Millionen Flaschen aus 100 Prozent sogenanntem Post-Consumer-Recyclat sind in Mainz bislang hergestellt und abgefüllt worden, darunter die Produkte der Marke Frosch. Der aktuellste Erfolg sind die neuen Triggerverschlüsse der Reinigungsmittel, bei dem die mechanischen Bauteile aus Recyclat bestehen. Zudem leistet der Nachfüllbeutel aus Monomaterial einen wichtigen Beitrag zur Verpackungsvermeidung und für das hochwertige mechanische Recycling.
Kreislauf von Kunststoff für die Zukunft sichern
Im Austausch mit den Ministerinnen betonte Reinhard Schneider, wie wichtig es sei, den bisherigen Weg weiter zu gehen und das hochwertige mechanische Recycling von Kunststoffverpackungen zu forcieren. Pläne, das sogenannte chemische Recycling dem mechanischen Recycling gleichzustellen, stellten eine Gefahr für die Verpackungsrecycler dar. Zudem verhindere der günstige Preis von Neuplastik einen wirklichen Wandel.
“Für ein level-playing-field muss sich der Einsatz von klimaschädlichem Neuplastik verteuern. Das geht zum einen durch die Umwandlung der EU-Recyclingabgabe in eine Steuer auf Neuware und zum anderen durch die Streichung der Subvention für die Herstellung von Virginplastik.“
Reinhard Schneider, Inhaber Werner & Mertz
Dann könne sich der Einsatz von recyceltem Plastik eher rechnen und zu mehr Investitionen in das hochwertige mechanische Recycling führen.
“Die Stärkung der Kreislaufwirtschaft ist sowohl aus Umwelt- als auch aus Klimaschutzgesichtspunkten unabdingbar. Um hierbei voranzukommen, sollte die Abgabe, die auf nicht recycelte Verpackungsabfälle erhoben und an Brüssel gezahlt wird, so weiterentwickelt werden, dass sie eine Lenkungswirkung für die Hersteller entfaltet, damit diese Mehrweglösungen etablieren, recyclingfähige Verpackungen herstellen und verstärkt Kunststoffrezyklate für die Neuproduktion von Verpackungen einsetzen. Werner & Mertz ist Pionier in diesem Bereich, deshalb haben wir uns mit dem Unternehmen auch über Ansätze zur nachhaltigen Ausgestaltung der Plastikabgabe ausgetauscht.“Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz.
Beim Rundgang durch das moderne Produktionszentrum und in der Inhouse-Verpackungsfertigung des Partners Alpla auf dem Werksgelände von Werner & Mertz konnten sich die Ministerinnen ein Bild über die ganzheitlich-nachhaltige Arbeitsweise des Familienunternehmens machen.
Quelle: Werner & Mertz
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