Die Fachpack hat nach drei Tagen ihre Tore geschlossen. „Endlich wieder normales Messe-Feeling!“, so der Tenor der Aussteller und Besucher auf der Messe. Rund 32.000 Fachbesucher, davon jeder Dritte aus dem Ausland, nutzten die Gelegenheit sich an den Messeständen der 1.154 Aussteller über neueste Trends und Innovationen zu informieren und mit Experten drängende Verpackungsfragen zu diskutieren.
Das diesjährige Leitthema „Transition In Packaging“ traf laut Veranstalter NürnbergMesse den Nerv der Zeit. „Auch wenn die Gesamtsituation für viele Unternehmen derzeit nicht leicht ist, zeigte sich die europäische Verpackungsbranche auf der Fachpack äußerst innovativ und lösungsorientiert“, resümiert Heike Slotta, Executive Director Exhibition, NürnbergMesse. Die zeitgleich stattfindende Powtech war auch fürs Fachpack-Publikum spannend: Knapp ein Viertel gab an, sich für das Messeangebot der Fachmesse für Mechanische Verfahrenstechnik und Analytik zu interessieren. In 2023 pausiert die Fachpack turnusgemäß und findet erst 2024 wieder statt.
“Messen sind Schmelzpunkte für neue Ideen, hier wird die Zukunft greifbar. Natürlich erscheint unsere nächste Zukunft als Folge von Pandemie, Ukraine-Krieg, steigenden Energiekosten und Inflation alles andere als rosig. Aber gerade deshalb müssen wir uns darüber unterhalten, wie wir den Wandel gestalten. Und hier sei im Jargon der Konsumgüterindustrie gesprochen: Der Wandel ist ein „Schnelldreher“ geworden seit Nachhaltigkeit, Digitalisierung beschleunigt Fahrt aufgenommen haben, Verbrauchererwartungen und Rahmenbedingungen sich stetig ändern.“
Heike Slotta, Executive Director Exhibition, NürnbergMesse
Die Fachpack bot ein umfangreiches Angebot entlang der Prozesskette Verpackung: angefangen bei Packstoffen und Verpackungsmaschinen über Verpackungsdruck und -veredelung bis hin zu Logistiksystemen und Services. Die Besucher reisten aus 89, überwiegend europäischen, Ländern an. Nach Deutschland kamen sie vor allem aus Österreich, Italien, Polen, der Schweiz, den Niederlanden, Tschechien, Frankreich, der Türkei und Slowenien nach Nürnberg. Im Vergleich zu den Vorveranstaltungen stieg der internationale Anteil auf rund 32 Prozent (2021: 29 Prozent).
Über 90 Prozent des Fachpublikums waren (sehr) zufrieden mit dem Fachangebot in den Messehallen, wie die Ergebnisse einer Besucherbefragung durch ein unabhängiges Institut belegen. 85 Prozent der Fachbesucher gaben an in Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen ihres Unternehmens einbezogen zu sein. Mehr als die Hälfte haben eine leitende Position. Die Besucher kamen vor allem aus den Branchen Nahrungs-, Genussmittel, Getränke, Pharma und Medizin, Kosmetik, Chemie, Elektronik, Automotive, Handel, Verpackung und Logistik.
Am ersten Tag der Fachpack hat das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) die Gewinner der Gold-Awards beim diesjährigen Deutschen Verpackungspreis bekannt gegeben. Die sechs besten Innovationen des Jahres 2022 kommen aus den Kategorien Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Verpackungsmaschinen und Nachwuchs. Gefeiert wurden darüber hinaus 32 innovative Lösungen, die sich bereits im August über einen Deutschen Verpackungspreis freuen konnten.
packaging journal TV - Messe-Rundgang auf der Fachpack 2022
Umsatzplus bei Herstellern von Verpackungen
Verpackungshersteller konnten 2021 Produktion und Umsatz steigern. Das zeigen aktuelle Zahlen des Gemeinschaftsausschusses Deutscher Verpackungshersteller (GADV). Bei der Produktionsmenge hatten Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton den größten Anteil, wobei Verpackungen aus Kunststoff den größten Produktionswert erzielten.
Im Jahr 2021 wurden rund 19,6 Millionen Tonnen Packmittel hergestellt, womit die Produktionsmenge um 4,8 Prozent stieg. Auch der Produktionswert legte deutlich um 10,9 Prozent zu und lag 2021 bei rund 35,8 Milliarden Euro. Wie in den Jahren zuvor generierten die Kunststoffverpackungen mit einem Anteil von rund 44 Prozent den größten Anteil am Produktionswert, mengenmäßig waren die Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe mit rund 49 Prozent die größte Packmittelfraktion.
Auch die exportstarke Verpackungsmaschinenbranche wird aktuell von produktionstechnischen und die weltwirtschaftlichen Beeinträchtigungen und Krisen gebremst. Aufgrund des im ersten Halbjahr erzielten Exportvolumens verbunden mit einem guten Auftragsbestand wird gleichwohl für 2022 ein niedriges Produktionsplus erwartet. 2021 stieg laut VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen das Produktionsvolumen für Verpackungsmaschinen um 4,6 Prozent auf 7 Mrd. Euro.
Der Export der rund 300 Hersteller erhöhte sich 2021 auf 5,922 (Vorjahr 5,673) Mrd. Euro und liegt damit nur geringfügig unter dem bisher höchsten vor der Covid-Pandemie erreichten Volumen. Der Exportwert entspricht 84 Prozent des Produktionsvolumens. Stärkste Abnehmer für deutsche Verpackungsmaschinen sind traditionell die EU-Staaten vor Nordamerika sowie Asien. Nach Abnehmerländern gruppiert liegen die USA weit vor China, Frankreich und Polen. Der weltweite Außenhandel mit Verpackungsmaschinen summiert sich auf fast 22 Milliarden Euro; hier besetzt die innovationsstarke deutsche Branche mit rund 26 Prozent Anteil seit Jahren die Spitzenstellung vor Italien.
Termin vormerken: In 2023 pausiert die Fachpack turnusgemäß und findet das nächste Mal vom 24. bis 26. September 2024 im Messezentrum Nürnberg statt.
Quelle: NürnbergMesse
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