Mit einer speziell auf das Salongeschäft zugeschnittenen Nachhaltigkeitsstrategie will der Geschäftsbereich Kao Salon Division die globalen Nachhaltigkeitsziele der Kao Gruppe unterstützen. Dabei geht es sowohl um umweltverträgliche Formulierungen als auch um nachhaltige Verpackungen. Beide Aspekte vereint jetzt die neue Haarfarbenlinie Topchic Zero.
Das japanische Chemie- und Kosmetikunternehmen Kao ist mit seinen Produkten weltweit vertreten. In Europa ist Kao neben dem Endverbrauchergeschäft und der britischen Luxuskosmetikmarke Molton Brown mit seinem professionellen Salongeschäft vertreten, dessen globale Forschung und Produktion im hessischen Darmstadt angesiedelt sind. Bekannteste Marke ist Goldwell, die jetzt mit Topchic Zero eine neue, rundum nachhaltige Haarfarbenlinie auf den Markt gebracht hat. Das neue Produkt aus überwiegend natürlichen Inhaltsstoffen ist vegan und nahezu vollständig biologisch abbaubar. Seine Verpackung besteht sogar bis zu 100 Prozent aus recycelten und recycelbaren Verpackungsmaterialien.
„Wir fertigen die Tube aus 100 Prozent recyceltem Aluminium, das eine erheblich bessere Energiebilanz aufweist als neuwertiges Aluminium“, erläutert Manfred Lott, Director Packaging Development, Europe Research Laboratories bei Kao. „Unsere Haarfärbeprodukte sind ja sensibel, vor allem sauerstoffempfindlich, und da brauchen wir eine Verpackung mit sehr guter Barriere. Kunststoff reicht hier hinsichtlich der Barriereeigenschaften in der Regel nicht aus.“ Lediglich der Tubenverschluss besteht aus PCR-Kunststoffmaterial, hat aber wegen seines kleinen Querschnitts keine negativen Auswirkungen auf die Barrierewirkung.
„Bei allen unseren Verpackungen ist es vorrangiges Ziel, das eingesetzte Material zu reduzieren, wo immer es möglich ist“, sagt Lott. Im aktuellen Fall ist das mit der Faltschachtel besonders gut gelungen. Sie besteht nicht nur aus gewichtsreduziertem, aber stabilem Karton aus zertifizierten Quellen, sondern kommt auch ohne Beipackzettel aus. „Bei Produkten wie Haarcolorationen gibt es eine Fülle an Informationen, die normalerweise der Beipackzettel enthält. Wir haben aber jetzt die Innenseite der Faltschachteln mit all diesen Informationen bedruckt und sparen damit rund 25 Prozent Material ein.“ Eine spezielle Perforation sorgt dafür, dass die Faltschachtel leicht geöffnet und komplett aufgeklappt werden kann – Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen damit alle Informationen auf einen Blick.
Alle Materialien im Kreislauf führen
Neben der Verpackungsreduzierung geht es dem Unternehmen auch um Recyclingfähigkeit. „Faltschachtelkarton ist bekanntlich sehr gut zu recyceln, die Aluminiumtube ebenfalls. Hier existieren weltweit Sammelsysteme, die helfen, das Material im Kreislauf zu führen. Die Recyclingfähigkeit unserer Verpackungen ist uns also sehr wichtig, doch sie darf die Produktqualität nicht einschränken. Und auch eine nachhaltige Verpackung muss natürlich auf unseren Maschinen gut verarbeitbar sein“, erklärt Manfred Lott. „Unser Ziel ist es jedoch, in Zukunft keine Verpackung mehr zu verwenden, die nicht recycelfähig ist. Das will ja auch die EU mit ihrer geplanten Verpackungsverordnung und wir haben bereits frühzeitig begonnen, Lösungen zu entwickeln.“
Und auch der Einsatz von Rezyklat soll weiter gesteigert werden. Im aktuellen Fall ist das mit Aluminium aus Post-Consumer-Rezyklat bereits gelungen. „Auch im Kunststoffbereich verwenden wir bereits recyceltes PET, das im Markt gut verfügbar ist. Jetzt kommen aber auch recyceltes PP und PE immer mehr zum Einsatz.“
In seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich das Salongeschäft von Kao unter anderem als Ziel gesetzt, bis 2025 die Hälfte seiner kunststoffbasierten Verpackungen aus recycelten oder biobasierten Materialien herzustellen. 80 Prozent aller Verpackungen sollen dann so konzipiert sein, dass sie recycelt werden können. Und auch Sekundärverpackungen will man dann nur verwenden, wenn sie absolut notwendig sind – und wenn sie recycelbar sind oder aus recycelten Materialien hergestellt werden. Am Produktionsstandort für das globale Salongeschäft in Darmstadt will Kao seine CO2-Emissionen gegenüber 2017 um 50 Prozent reduzieren. „Nachhaltigkeit ist bereits seit einigen Jahren unser Kernthema, in der Verpackungsentwicklung und darüber hinaus – nicht nur, weil es für Kao als Unternehmen wichtig ist, sondern auch, weil es ein Kundenbedürfnis ist. Für unsere Kundinnen und Kunden spielt vor allem Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Und so steht die bestmögliche Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Funktion bei uns im Fokus.“
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