Im Rahmen der interpack können sich Besucherinnen und Besucher nicht nur über die neuesten Verpackungslösungen der Aussteller informieren, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm besuchen. Ein Programmpunkt in Düsseldorf – die Save Food Initiative, die sich mit Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung befasst.
Weltweit gehen jährlich etwa 14 Prozent der Lebensmittel im Wert von rund 400 Milliarden US-Dollar zwischen der Ernte und dem Einzelhandel verloren (FAO, 2019). Gleichzeitig werden schätzungsweise weitere 17 Prozent auf der Ebene des Einzelhandels und der Endverbraucher verschwendet (UNEP, 2021). Diese Zahlen zu reduzieren, ist das Ziel der Save Food Initiative, die 2011 von der Messe Düsseldorf, der interpack und der Welternährungsorganisation, FAO, ins Leben gerufen wurde. Sie bringt internationale Organisationen mit Lebensmittelproduzenten und Verpackungsherstellern zusammen.
Auf der interpack informiert der Save Food Stand im Eingangsbereich Nord über die Initiative. Die Save Food Highlight Route wiederum bündelt Innovationen in diesem Bereich und der Thementag „Product Safety“ stellt entsprechende Studienergebnisse und Best Practices in den Mittelpunkt.
Technologien gegen Lebensmittelverschwendung
Mehrere Aussteller der interpack sind Mitglieder der Save Food Initiative. Die Save Food Highlight Route bietet Besucherinnen und Besucher einen Überblick über aktuelle Projekte und Produkte der teilnehmenden Mitglieder. Themen sind zum Beispiel, wie Lebensmittelverluste während des Abfüllprozesses minimiert werden können, wie eine zuverlässige Produktinspektion und hochwertige Versiegelung gelingen oder wie unerwünschte Verunreinigungen vermieden werden können. Zu sehen sind auch hochempfindliche Fremdkörperdetektoren für alle kritischen Kontrollpunkte im Produktionsprozess, um Rückrufaktionen und Fehlausschleusungen zu vermeiden, sowie Verpackungslösungen und Maschinen für die Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln.
Darüber hinaus zeigen viele weitere Aussteller der interpack Lösungen für die sichere Verarbeitung und Verpackung. Die Nahrungsmittelbranche gehört zu den Top-Besucherzielgruppen der Messe, dementsprechend groß ist das Angebot. Schwerpunkt für Nahrungsmittel sind die Hallen 5, 6, 11, 13 und 14 sowie für den Süß- und Backwarenbereich die Hallen 1,3 und 4.
Auch Start-ups nehmen sich des Themas an. So präsentiert zum Beispiel keäksack in der VDMA Technologie Lounge in der Halle 4 Craft Beer, das aus überschüssigem Brot hergestellt wird. Oder easy2cool zeigt in der Start-up Zone in der Halle 15 nachhaltige Isolierverpackungen für den Versand frischer oder tiefgekühlter Lebensmittel.
Neue Konzepte und Ideen mit Kooperation und Forschung
Reststoffe aus der Lebensmittelproduktion werden in der Regel entsorgt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Alternativen zu Kunststoffverpackungen. Eine nachhaltige Möglichkeit ist die Herstellung von biologisch-basierten und kompostierbaren Verpackungen aus Lebensmittelabfällen oder Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie. An dieser Idee arbeitet dieSave Food Initiative gemeinsam mit der Bahçeşehir Universität (BAU) in Istanbul.
In den vergangenen Monaten haben insgesamt 28 Studentinnen und Studenten verschiedene Ansätze getestet. Zwei Projekte konnten sich durchsetzen. Eine Kombucha-Scoby-Biofolie aus Orangen- und Teeabfällen zum Verpacken von trockenen Lebensmitteln hat großes Potenzial und gute Aussichten auf Anwendbarkeit. Ein anderes Team setzte die Idee um, Erdbeeren unter Schutzatmosphäre in einer Verpackung aus integrierter Nanofolie aus PLA und Reishülsen zu verpacken. Die Ergebnisse werden von der Universität und den Studierenden im Forum „Spotlight Talks & Trends“ am 9. Mai um 14.30 Uhr präsentiert.
Die Produktsicherheit ist die Kernaufgabe der Verpackung und eines der vier Hot Topics der interpack. Schon heute leistet die Branche einen wichtigen Beitrag, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Über aktuelle Projekte und Innovationen informiert der Thementag Produktsicherheit im Vortragsforum „Spotlight T alks & Trends“ im Eingangsbereich Nord. Am 9. Mai gibt es hier unter anderem einen Vortrag der FAO in Europa und Zentralasien über Kooperationen im Kampf gegen Nahrungsmittelverluste und -verschwendung und einen Überblick über Best-Practices in der Verpackungsbranche von der WPO (World Packaging Organization).
Quelle: interpack
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