ALPLA baut Extrusionsanlage für rPET

rPET Plastikflaschen mit Wasser und blauem Deckel GKV Bilanz 2020
(Bild: Oleksiy Mark / shutterstock.com)

Die ALPLA Group investiert am italienischen Standort Anagni gut fünf Millionen Euro in eine Extrusionsanlage für lebensmitteltaugliches recyceltes PET (rPET) aus gebrauchten PET-Flaschen.

Anagni in Mittelitalien ist für den international tätigen Hersteller von Kunststoffverpackungen und Recyclingspezialist einer der bedeutendsten Standorte für die Produktion von Vorformlingen (Preforms). Der Betrieb mit derzeit 91 Mitarbeitern verarbeitet jährlich rund 50.000 Tonnen PET, wovon aktuell nur ein sehr geringer Anteil Recyclingmaterial ist.

Preforms aus rPET

In Zukunft soll ein nennenswerter Teil der benötigten Menge mit Recyclingmaterial abgedeckt werden. Kunden erhalten so die Möglichkeit, Preforms aus bis zu 100 Prozent rPET zu beziehen. Dazu installiert ALPLA auf dem bestehenden Betriebsgelände eine Extrusionsanlage für jährlich 15.000 Tonnen rPET. Die Investitionssumme für den Bau des erforderlichen Gebäudes und die Anlage beläuft sich auf mehr als fünf Millionen Euro. Der Betriebsstart ist für die zweite Hälfte 2021 geplant.

Kreislaufwirtschaft ankurbeln

„Wir werden PET-Flakes aus gebrauchten Haushaltsverpackungen von lokalen Recyclern zukaufen, diese zu lebensmitteltauglichem Regranulat aufbereiten und am Standort für Preforms einsetzen“, informiert Fabio Mazzarella, Plant Manager in Anagni. Durch die Produktion des Recyclingmaterials direkt im verarbeitenden Betrieb ergeben sich laut Mazzarella attraktive Synergien in der Logistik und Lagerhaltung und möglicherweise beim Energieverbrauch. 

Georg Lässer, Head of Corporate Recycling bei ALPLA

(Bild: ALPLA)

„Wir wollen den Kreislauf von Flasche zu Flasche ankurbeln und Downcycling vermeiden. Darüber hinaus fördern wir damit lokale Recyclinglösungen in einer Region, die derzeit nicht über die nötige Infrastruktur für den Flaschenkreislauf verfügt.“ Georg Lässer, Head of Corporate Recycling bei ALPLA

Derzeit ist die Nachfrage nach Recyclingmaterial gut zu bewältigen. „Jedoch stellen wir mit dieser Maßnahme langfristig sicher, dass wir unsere Kunden bei der Umsetzung neuer Vorgaben und Ziele optimal unterstützen und Recyclingmaterial in höchster Qualität anbieten können.“

ALPLA gehört zu den führenden Unternehmen für Kunststoffverpackungen. Rund 21.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzieren weltweit an 178 Standorten in 45 Ländern maßgeschneiderte Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile. Die Unternehmensgruppe betreibt eigene Recyclinganlagen für PET und HDPE in Österreich, Polen und Spanien und in Form von Joint Ventures in Mexiko und Deutschland.

Quelle: ALPLA Group