Bei welchen Verpackungen Verbraucher die Marke wechseln

Nachhaltigkeit bleibt Kaufkriterium: Laut einer aktuellen Pro-Carton-Studie geben fast die Hälfte der deutschen Verbraucher an, Marken wegen nicht recyclingfähiger Verpackungen zu meiden. Der Verband sieht in den Ergebnissen Chancen für zukunftsfähige Verpackungsstrategien.

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland treffen ihre Kaufentscheidungen auch mit Blick auf die Umwelt. Das zeigt die neue europäische Umfrage 2025 zur Wahrnehmung von Verpackungen, die der Verband Pro Carton durchgeführt hat. In Deutschland wurden 1.000 Verbraucher befragt – mit teils deutlichen Ergebnissen: So sagten 48 % der Befragten, dass sie bei nicht recyclingfähigem Verpackungsmaterial die Marke wechseln würden. Auch sogenannte Mogelverpackungen, also überdimensionierte Verpackungen mit wenig Inhalt, sorgen bei 42 % der deutschen Konsumenten für Ablehnung – der höchste Wert im europäischen Vergleich.



Kartonverpackungen genießen Vertrauen

Ein weiterer Befund: Karton liegt als bevorzugtes Verpackungsmaterial klar vorn. 89 % der Befragten in Deutschland gaben an, Karton gegenüber Kunststoff zu bevorzugen. Gründe sind laut Studie vor allem die gute Recyclingfähigkeit und die allgemeine Wahrnehmung von Papier- und Faserverpackungen als umweltfreundlicher. Entsprechend hoch ist auch das Vertrauen: 84 % sehen Wellpappe als gut wiederverwertbar an, 83 % Papier oder Karton – höhere Werte als bei Glas (82 %).

Regionale Herkunft und Pfandsysteme gefragt

Neben dem Verpackungsmaterial selbst spielt auch der ökologische Fußabdruck des Produkts eine Rolle. Die Hälfte der befragten Verbraucher gab an, gezielt mehr regionale Produkte gekauft zu haben. Rund ein Drittel sieht lange Transportwege als besonders umweltschädlich an. Unterstützt werden soll die Sammlung schwer recycelbarer Materialien laut Umfrage durch Pfandsysteme – 43 % der Deutschen würden solche Maßnahmen befürworten.

Branchenverband sieht Handlungsbedarf für Marken

Die Ergebnisse der Studie sollten aus Sicht von Pro Carton auch als Impuls für Industrie und Handel verstanden werden. Winfried Mühling, Direktor für Marketing & Kommunikation bei Pro Carton, sagte in der Pressemitteilung: „Die zunehmende Nachfrage der Verbraucher nach lokalen Produkten, ihre eindeutige Präferenz wiederverwertbarer Verpackungen auf Faserbasis und ihr klares Verständnis der Kreislaufwirtschaft sind für Marken und Einzelhändler in Deutschland eine große Chance.“

Die Befragung wurde von Pro Carton im Rahmen einer europaweiten Erhebung durchgeführt. Insgesamt nahmen 5.000 Konsumentinnen und Konsumenten aus verschiedenen Ländern teil. Ziel war es, Einstellungen zu Verpackungsmaterialien und nachhaltigem Konsumverhalten zu erfassen. Die vollständigen Studienergebnisse finden sich auf der Website des Verbands unter http://www.procarton.com.