Speziell auf die Kundenwünsche angepasste Maschinen oder Automaten in unterschiedlichen Leistungsbereichen sind die Stärke des Verpackungsmaschinenbauers Blema Kircheis. Das Know-how wurde in den vergangenen zwei Jahren noch einmal erweitert: Das Unternehmen kann nun Interessenten komplette Produktionsanlagen zur Herstellung von Kartonverbunddosen anbieten.
Die Wurzeln des Unternehmens „Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG Blema Kircheis“ mit Standort in Aue (Sachsen) liegen in der Entwicklung und Herstellung kompletter Anlagen zur Produktion von Packmitteln aus Weißblech. 1993 wurde damit begonnen, ein weiteres Geschäftsfeld mit dem Schwerpunkt Maschinen zur Herstellung von Kartonverbunddosen aufzubauen. In den letzten beiden Jahren vollzog man den Schritt hin zur Lieferung kompletter Anlagen zur Herstellung von Kartonverbunddosen zuzüglich der Integration weiterer Produktfelder des Verpackungsmaschinenbaus.
Wie es mit Sicherheit auch in vielen anderen Bereichen des wirtschaftlichen Lebens der Realität entspricht, begann auch bei „Blema Kircheis“ der Aufbau des neuen Geschäftsfelds im Bereich Kartonverbunddose in eher kleinem Maßstab. Das Unternehmen hatte sich Anfang der 1990er-Jahre einen guten Ruf bei Unrund-Verschließmaschinen für Weißblechdosen und auch beim Verschluss von Kartondosen mittels eines Weißblechbodens erarbeitet. Das war letztlich der technische Ausgangspunkt dafür, dass ein renommierter europäischer Hersteller von Kartonverbunddosen die Maschinenbauer in Sachsen mit dem Bedarf an Verfahren und Maschinen zum Verschluss der Kartonverbunddose mit einem Kartonboden und damit verbundener Substitution des Weißblechbodens konfrontierte.
Entwicklung nach Kundenwunsch
Mit der darauffolgenden Entwicklung von Kartonbodensiegelautomaten mit bis zu zwölf auf einem Karussell angeordneten parallel zueinander arbeitenden Werkzeugen konnten adäquate Stückleistungen im Vergleich zum Verschluss der gefüllten Kartonverbunddose mittels Weißblechboden erzielt werden. Speziell auf den Kundenwunsch angepasste Maschinen bzw. Automaten in unterschiedlichen Leistungsbereichen wurden basierend auf dem Technologieeinstieg in den folgenden Jahren mit dem Ziel des weiteren Ausbaus des neuen Geschäftsfelds entwickelt.
Ende 2015 stand ein breites Maschinenprogramm für Kartonverbunddosen zur Verfügung. Hinter der Entwicklung jeder Maschine stand ein konkreter Kundenwunsch. Alle Entwicklungen wurden in enger Kooperation mit dem jeweiligen Packmittelhersteller umgesetzt. In dieser Form konnte sichergestellt werden, dass die Erfordernisse der Packmittelhersteller 100-prozentig umgesetzt wurden.
Unabhängig von dieser Herangehensweise wurden alle Verfahrens- und darauf aufbauenden Maschinenentwicklungen so ausgeführt, dass diese für den potenziellen Kunden wirtschaftliche Vorteile in seiner unmittelbaren Wettbewerbssituation generieren.
Beispiele dafür sind:
- die Senkung der Materialkosten durch Reduzierung der Wandstärke der Kartonverbunddose bei nach wie vor ausreichender Steifigkeit,
- die Erhöhung der Stückleistung infolge von Verfahrensinnovationen und Maschinenweiterentwicklungen,
- die Senkung der Investitionskosten dank der Zusammenfassung unterschiedlicher Verfahrensabläufe in einer Maschine, u. a. die Herstellung tiefgezogener Aluminiummembranen und das Einsiegeln dieser in die Kartondose,
- die Reduzierung des Ausschussanteiles durch eine in Echtzeit ablaufende Qualitätsüberwachung sowie die Vermeidung von Bedienfehlern und die Sicherung höchster hygienischer Standards auf Basis einfachster Bedien- und Reinigungskonzepte,
- die Senkung der Entsorgungsgebühr mittels der technologischen Untersetzung nachhaltiger Verpackungslösungen und
- die Entwicklung neuer Verfahren und Maschinen mit dem Ziel, Verpackungslösungen mit hohem Wiedererkennungswert, hoher Fälschungssicherheit und bestmöglicher Zweckmäßigkeit hinsichtlich Öffnungsverhalten, Restentleermöglichkeiten u. a. m. herzustellen.
Breites Maschinenspektrum aus einer Hand
Ende 2015 bot sich für das Unternehmen die Gelegenheit, den Geschäftsbereich „Packaging Solutions – ehemals Christian MAJER GmbH & Co. KG – von der Manz AG zu übernehmen. Damit wurde zum einen das Maschinenprogramm zur Herstellung von Kartonverbunddosen vervollständigt und zum anderen weitere Maschinentechnik zur Produktion anderer Packmittel wie Flaschenkapseln, Käseschachteln, spiralgewickelte Eiscremedeckel, Backformen sowie Hülsen und Rohren in das Programm des Unternehmens integriert.
„Ende 2015 bot sich die Gelegenheit, den Geschäftsbereich „Packaging Solutions“ – ehemals Christian MAJER GmbH & Co. KG – von der Manz AG zu übernehmen. In der Folge ist unser Unternehmen jetzt in der Lage, komplette Anlagen zur Herstellung von Kartonverbunddosen zu liefern“, betont der Eigentümer und Geschäftsführer der Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG Blema Kircheis, Aue, Uwe Leonhardt.
Die Vorteile für den Kunden liegen bei einem Komplettanbieter auf der Hand: Ein Ansprechpartner für Service, gewünschte Leistungserhöhungen und Optimierung sowie Unterstützung bei Produktumstellungen beispielsweise auf eine neue Dosengröße. Darüber hinaus erhalten die Kunden auf ihren konkreten Anwendungsfall hin angepasste individuelle Lösungen.
Dem weitergehenden Anspruch des Unternehmens entspricht es dabei, in ausnahmslos allen aufgeführten Technologiebereichen das über Jahre und Jahrzehnte hinweg erfolgreich praktizierte technische Konzept einer Modulbauweise zu realisieren. Höchste Qualität, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit bilden dafür die bestimmenden Restriktionen.
Stellvertretend für das etwa 50 unterschiedliche Maschinentypen umfassende Produktprogramm zur Herstellung von Kartonverbunddosen steht der Kartonbodensiegelautomat VUSM 160. Die vollautomatisch arbeitende Maschine ist für das Verschließen vor allem gefüllter Kartondosen mit einem Kartonboden konzipiert. Dabei wird ein gasdichter Verschluss mittels Wärmekontaktsiegeln garantiert.