Branchenverbände betonen: Kunststoffe leisten Beitrag zur Ressourceneffizienz

PET-Flasche
Die PET-Flasche ist der „Klassiker“ des Kunststoffrecyclings. (Bild: Forum PET/Starlinger)

Die Produkte der Kunststoffbranche leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Ressourceneffizienz. Deutschland verfüge innerhalb der EU über das beste Know-how zum Kunststoffrecycling. Darauf weisen verschiedene Verbände in ihrer Stellungnahme zur europäischen Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft hin.

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV), „Plastics Europe“ und die Sektion „Kunststoff- und Gummimaschinen“ im VDMA unterstützen in ihrem gemeinsamen, im März veröffentlichten Papier die durch die Europäische Kommission im Januar vorgelegte Kunststoffstrategie. Vor allem sprechen sich die deutschen Branchenverbände für mehr Dialog zwischen Herstellern, Wiederverwertern und Verwaltungsebenen aus.

Nach den Vorstellungen der EU-Kommission sollen bis 2030 alle Kunststoffverpackungen auf dem europäischen Markt recyclingfähig sein. Derzeit seien dies nur 30 Prozent der jährlich in Europa produzierten 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle. Einer der in der Strategie angekündigten Schritte ist, dass die europäische Statistikbehörde „Eurostat“ auf ihrer Internetseite eine neue Rubrik mit stets aktualisierten Daten zur Kreislaufwirtschaft eingerichtet hat.

Elfte Auflage des „Stoffstrombilds Kunststoffe in Deutschland“ startet

Wie viel Kunststoff wird in Deutschland produziert, verbraucht, weggeworfen und wiederverwertet? Dazu existieren bereits seit 1998 fortlaufend aktualisierte Daten. Verschiedene Organisationen und Verbände, darunter die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK), die BKV GmbH, „Plastics Europe“ und der VDMA, lassen seitdem in regelmäßigen Abständen die Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland“ erstellen. Die Datenerhebung für die elfte Auflage startete jüngst im März 2018. Durchgeführt wird die Studie von der „Conversio Market & Strategy GmbH“. Sie wird in den kommenden Monaten mehr als 2.000 Unternehmen aus den Bereichen Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragen und weitere bereits vorhandene Daten auswerten.

Die deutschen Branchenverbände stimmen dem EU-Dokument prinzipiell zwar zu und bekennen sich zum Kunststoffrecycling, heben aber auch eigene Positionen hervor. So fordern sie, den Einsatz von Kunststoffen ganzheitlicher zu betrachten. Beispielsweise spare der Einsatz von Kunststoffen zur Gebäudedämmung Heizöl ein, verhindere eine gute Lebensmittelverpackung aus Kunststoff, dass Nahrung verderbe, und reduzierten Leichtbaukomponenten aus Kunststoff den Treibstoffverbrauch von Verkehrsmitteln.

Kritik üben die Verfasser der Stellungnahme an der nach ihrer Meinung zu pauschalen Verwendung des Begriffs „Single Use Plastics“. Vielfach sei der Einsatz von Einmalprodukten sinnvoll. Diese generell als „Wegwerfprodukte“ zu betrachten, sei nicht angebracht. Gleichermaßen wird die Einführung einer Kunststoffsteuer abgelehnt, die der EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger angeregt hatte. Beklagt wird darüber hinaus, dass das Kunststoffrecycling benachteiligt werde. Kunststoffrecyclingbetriebe in Deutschland könnten beispielsweise vielfach ihre zu leistende Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht reduzieren.

Die Stellungnahme zum Nachlesen

Die gemeinsame Position der deutschen Kunststoffbranche zu Kunststoffen in der Kreislaufwirtschaft vom 21. März 2018 wurde auf den Internetseiten der beteiligten Verbände veröffentlicht. Unter anderem findet sie sich im Pressebereich auf der Internetseite des GKV:
http://www.gkv.de

Die Europäische Kommission informiert über ihre Kunststoffstrategie in einem Beitrag vom 16. Januar 2018:
https://ec.europa.eu/germany/news/20180116-plastikstrategie_de