Bei der Bremer Bühnen GmbH dreht sich alles ums Kleben. Das Unternehmen ist Schmelzklebstoffspezialist und bietet neben den Klebstoffen auch die passenden Auftragsgeräte – ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Seit Kurzem sorgt eine neue, selbst entwickelte Software dafür, dass der Klebeprozess noch sicherer wird.
Das im Jahr 1922 als kleiner Handwerksbetrieb in Bremen gegründete Unternehmen befindet sich heute in dritter Generation in Familienhand. Aus einem reinen Maschinenbauer wurde zunächst ein Spezialist in der Nagel- und Klammertechnik. Mitte der 1970er-Jahre stieg Bühnen in den Bereich Kleben mit Schmelzklebstoffen ein und entwickelt seither auch die passenden Auftragsgeräte. Dieses Geschäftsfeld wurde Anfang der 2000er-Jahre zum ausschließlichen Kerngeschäft.
“Wir erzielen heute rund 70 Prozent des Umsatzes mit Klebstoffen, 30 Prozent mit Gerätetechnik. Bühnen bietet seinen Kunden beides aus einer Hand und unterscheidet sich dadurch von anderen Anbietern. Kleben im industriellen Umfeld ist nicht einfach. Man muss den Prozess und die Rahmenbedingungen genau verstehen, um den passenden Klebstoff auszuwählen und richtig zu applizieren. Nehmen wir Verpackungen als Beispiel: Manche Verpackungen müssen hohen Temperaturen standhalten, andere unter Tiefkühlbedingungen bestehen – hier kommt es auf das Zusammenspiel von Klebstoff und Auftragsgerät an, und das beherrschen wir.“
Jan Hunke, Geschäftsführer und Gesellschafter
Das Unternehmen unterstützt und berät seine Kunden bei der Auswahl von Geräten und Schmelzklebstoffen – sowohl für den automatisierten als auch für den manuellen Klebstoffauftrag. Für die Kunden ein großer Vorteil, denn sie haben damit nur einen Ansprechpartner für den gesamten Klebeprozess.
Klebstoffdatenbank erleichtert die Auswahl
Schmelzklebstoffe sind lösungsmittelfreie, thermoplastische Ein-Komponenten-Klebstoffe, die durch Erwärmen aufgeschmolzen werden. In einer eigenen Datenbank hat Bühnen rund 3.900 verschiedene Schmelzklebstoffe hinterlegt, deren Leistungsspektrum der Klebstoffspezialist genau kennt.
“In unserem Labor können wir diese Klebstoffe testen. Wir prüfen unter anderem die Leistungsfähigkeit auf rund 30 verschiedenen Substraten. Eine Vorauswahl in der Datenbank macht es dann einfacher, sich im Dschungel der Möglichkeiten zurechtzufinden. Anschließend führen wir in unserem Anwendungstechnikum oftmals gemeinsam mit den Kunden Tests durch und erstellen Muster. Erst danach testet der Kunde einen Klebstoff auf seinen Anlagen unter realen Prozessbedingungen. So können wir eine effiziente Auswahl treffen.“
Christoph Zunder, Leiter Klebstoffe und Technik
Jede Verpackung stellt eigene Anforderungen an die Klebetechnik. Und so hat der Klebetechnikspezialist beispielsweise einen eigenen Teststand für Tiefkühlverpackungen entwickelt.
Um den automatisierten Klebeprozess einfacher und noch sicherer zu machen, hat das Unternehmen kürzlich eine eigene Software für seine HB-6000-Kolbenpumpengeräte entwickelt. Damit können Kunden aus voreingestellten Klebstoffen das eingesetzte Produkt auswählen. Die Software stellt sofort die richtige Verarbeitungstemperatur ein. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Prozesssicherheit der Anwendung. „Eine falsch eingestellte Temperatur führt häufig zu Problemen. Meist heißt es dann, der Klebstoff funktioniere nicht. In 95 Prozent der Fälle liegt der Fehler aber an der falschen Einstellung oder an anderen Bedienungsfehlern“, so Christoph Zunder.
Die Software bietet nun alle Informationen, die für die Klebung relevant sind, auf einen Blick. Seit Anfang Juli ist sie in allen Geräten standardmäßig installiert – ein Feature, das bei Bühnen ohne Aufpreis erhältlich ist.
Nachhaltiges Kleben ist gefragt
Nachhaltigkeit ist auch beim Kleben gefragt. „Wir haben bereits seit Jahren Klebstoffe mit biobasierten Anteilen im Portfolio. Diese kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn Biolebensmittel oder vegane Lebensmittel verpackt werden, sind aber auch für viele andere Anwendungen geeignet“, so Christoph Zunder.
“Bei der Entwicklung und Anwendung von Klebstoffen mit Bioanteil ist viel Fachwissen nötig. Da geht es beispielsweise um die Frage, wie wärmestabil nachhaltige Klebstoffe sind und ob sie später recycelt werden können. Dafür muss man aber auch den Recyclingprozess kennen.“
Bert Gausepohl, Geschäftsführer und Gesellschafter
Nachhaltigkeit bedeute aber nicht nur die Verwendung biobasierter Inhaltstoffe. Es geht auch um den Energieverbrauch im Klebeprozess: Sogenannte Low-Temperature-Klebstoffe etwa senken die Verarbeitungstemperatur und damit auch den Energieverbrauch. Schon ein Absenken der Temperatur von 170 °C auf 120 °C bedeutet eine nicht unerhebliche Einsparung.
Bühnen setzt aber nicht nur auf CO2-Reduktion, recyclingfähige Schmelzklebstoffe und biobasierte Anteile. Jan Hunke: „Daneben ist natürlich Vermeiden besonders wichtig: Kommt eine Anwendung mit möglichst wenig Klebstoff aus, ist das auf jeden Fall im Sinne der Umwelt. Daneben geht es aber auch um die Restentleerung von Kartuschen und vieles mehr. Hier haben wir noch sehr viele Ideen.“
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