Co-Packing 3: Verpackungshersteller Thimm

Co-Packing-Aktion zum Versand von Blumen und Präsenten zum Muttertag.
Co-Packing-Aktion zum Versand von Blumen und Präsenten zum Muttertag.

Im kommenden Jahr feiert die Thimm Gruppe ihr 70-jähriges Bestehen. Ein Jahr nach der Gründung begann Walter Felix Thimm mit einer eigenen Wellpappenproduktion. Auch die folgenden Generationen entwickelten das Verpackungsunternehmen, das nun die Sparte Lohnverpacken ausbaut, zielstrebig weiter. Heute zählt es zu den internationalen Branchenführern.

Die Thimm Gruppe versteht sich als einer der Vorreiter in der Branche, so durch den frühzeitigen Aufbau eines eigenen europäischen Vertriebsnetzes in den Nachbarländern, durch die Einführung eines hochwertigen Verpackungsdruckverfahrens in den 1970er-Jahren und seit 1990 durch die Erweiterung des Unternehmens um zentral- und osteuropäische Standorte sowie eine konsequente Spezialisierung und die Konzentrierung auf Großkunden. 2010 baute das Unternehmen durch die strategische Partnerschaft mit einem Printunternehmen und dessen vollständige Übernahme 2016 auch das Angebot an Druckprodukten für die industrielle Weiterverarbeitung aus. Diese Entwicklungen und eine breite Palette verpackungsrelevanter Dienstleistungen macht Thimm heute zu einem gefragten Multiplayer.

Anbieter von Produkten und Dienstleistungen

Als ein führender Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren und mit einem aktuellen Jahresumsatz von rund 570 Millionen Euro, mehr als 3.000 Beschäftigten an 19 Standorten in Deutschland, Tschechien, Rumänien, Polen, Frankreich und Mexiko firmiert das Unternehmen seit 2007 unter der Dachmarke THIMM – THE HIGHPACK GROUP. Zum Kundenkreis gehören namhafte Markenartikelkonzerne quer durch alle Branchen. Das Portfolio umfasst Transport- und Verkaufsverpackungen aus Wellpappe, hochwertige Displays und komplette Verpackungssysteme unter Verwendung verschiedener Materialkombinationen.

Das Ergebnis einer dynamischen Wachstumsstrategie ist Thimm Packaging Systems. 2013 wurde der Bremer Standort nach Nordhausen und Neuburg als ein weiterer Teil des Leistungsverbunds eröffnet. Dahinter steht das Ziel, Kunden durch eine starke Marktpräsenz so flexibel wie möglich zu beliefern. So war es folgerichtig, dass sich das Unternehmen seit 2013 an den beiden neuen Fertigungsstandorten im Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen und im Duisburger Hafen nun auch dem Co-Packing widmet.

Blick in die Produktionshalle und Lagerflächen im Werk Bremen.

Blick in die Produktionshalle und Lagerflächen im Werk Bremen.

Standort Bremen

Das Werk Bremen erschließt mit der Ansiedlung im Bremer GVZ, dem größten GVZ Deutschlands und einem bedeutenden Umschlagplatz für Waren, den norddeutschen Markt und verfügt zudem über eine ideale Anbindung an den internationalen Güterverkehr. Es macht so einerseits den Verbund von Thimm Packaging Systems noch leistungsfähiger und hat andererseits klare Wettbewerbsvorteile durch die Zugehörigkeit zu ihm. Es verfügt über eine Fläche von fast 20.000 Quadratmeter und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. Der Maschinenpark ist nochmals nahezu komplett an zwei anderen Standorten vorhanden, wodurch man sich dem Kundenbedarf sehr individuell anpassen kann und die Belieferung auch in Notfällen garantiert ist.

Das norddeutsche Werk produziert Verpackungssysteme aus Multimaterialien für die optimale Distribution und Kommissionierung verschiedenster Güter, von komplexen Automobilteilen über sensible Elektronikgeräte bis hin zu kleinteiligen Zubehörartikeln. „Für regional ansässige Firmen bieten wir den Vorteil kürzester Transportwege“, erklärt Jörg Struß, der das Werk in Bremen leitet. „Mit unserer hohen Lagerkapazität können Pufferlager eingerichtet werden, aus denen die Kunden auch extrem kurzfristig die benötigten Verpackungen abrufen können.“

Das Leistungsangebot von Thimm Packaging Systems beginnt bereits bei der Entwicklung der Verpackungen. Schutz, Kosten und Umweltverträglichkeit sind hier die entscheidenden Kriterien. „Wir arbeiten materialunabhängig und können daher immer die für die Kundenanforderungen am besten geeigneten Rohstoffe einsetzen. Dazu gehören Vollpappe, Wellpappe, Schaumstoff, Holz, Kunststoff und spezielle Schutzfolien. Was nicht selbst produziert werden kann, wird von qualifizierten Partnern bezogen“, erläutert Jürgen Düvel, Geschäftsführer Thimm Packaging Systems. Die bei Thimm Packaging Systems umsetzbaren Auftragsmengen reichen von einem Stück bis hin zu Großaufträgen, für die zusätzliche Anlagen beschafft werden.

In Bremen liegt der Fokus vor allem auf der Verarbeitung verschiedener Schaumstoffarten. Ergänzt wird der Anlagenpark durch Stanzmaschinen sowie eine Maschine zur Pappenverarbeitung.

Mitarbeiter bei der Konfektionierung einer Verpackung aus Wellpappen- und Schaumstoffkomponenten.

Mitarbeiter bei der Konfektionierung einer Verpackung aus Wellpappen- und Schaumstoffkomponenten.

Beispiele für kundenspezifisches Co-Packing

Ein typisches Beispiel für Co-Packing nennt Werkleiter Struß: „Für unseren Kunden Overath haben wir beispielsweise über 500.000 Sets mit Fitnessbällen und -rollen konfektioniert“, berichtet er. „Da die Ware für eine Handelsaktion von Discountern in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Portugal bestimmt war und alle diese Länder unterschiedliche Packvorschriften haben, sind wir letztendlich auf über 50 Set-Typen gekommen. Die Einheiten wurden dann in einer Exportverpackung zusammengeführt, palettiert und an die Logistikzentren von Overath verschickt oder direkt von den Logistikzentren der Handelsketten abgeholt.“

Ein bedeutendes Kundensegment für Thimm Packaging Systems stellt die Automotive- und Zulieferindustrie dar. So werden an einen ansässigen Automobilhersteller pro Tag mehrere Lkw mit Verpackungen für Autoteile geliefert, die über die Bremer Häfen aus Deutschland nach Übersee gehen. Binnen 24 Stunden können neue Verpackungen vom Kunden bestellt und auch abgerufen werden. Für einen Zulieferer der Automobilindustrie übernahm Thimm die Fertigung und Beschaffung von Komponenten für Einwegverpackungen. Zusätzlich konfektionierte Thimm die zu versendenden Blechteile aus Mehrwegbehältern in diese Einwegverpackungen. Für die Packleistung wurden die Blechteile in Mehrwegbehältern aus Stahl an den Thimm -Standort Nordhausen geliefert. Die Mitarbeiter packten die Teile in die neu produzierten Einwegverpackungen um. Dadurch wurde nicht nur der Logistik- und Transportaufwand reduziert, sondern es konnten auch die Lagerflächen des Kunden anders genutzt werden. Die Waren werden termingerecht zur Abholung bereitgestellt oder ausgeliefert. Alle geleerten Mehrwegbehälter werden durch Thimm aufbereitet und anschließend an den Kunden zurückgeführt.

Auch in der Versandhandelsbranche ist Co-Packing gefragt. Bei der jährlichen Kampagne des Blumenhändlers „Blume 2000“ übernahm Thimm das Co-Packing, das sowohl im Verpacken als auch im Versenden von Muttertagsgeschenken bestand. Zu den Blumenbestellungen im Onlineshop konnten die Kunden unter anderem Pralinen und Sekt bestellen. Alle Produkte lieferte „Blume 2000“ zu Thimm Packaging Systems. Diese Leistungen konnten durch die Anbindung an das Bestellsystem von „Blume 2000“ bearbeitet werden. Sobald eine Bestellung eintraf, wurde die Ware in die von Thimm entwickelten Verpackungen konfektioniert. Durch das Auslagern der Packprozesse konnte „Blume 2000“ seine Lagerflächen anderweitig nutzen und gleichzeitig Bedarfsspitzen flexibel bewältigen.

Jürgen Düvel, Geschäftsführer Thimm Packaging Systems

Jürgen Düvel, Geschäftsführer Thimm Packaging Systems

„Die Struktur von Thimm Packaging Systems ist einzigartig in unserer Branche“, erklärt Jürgen Düvel, Geschäftsführer Thimm Packaging Systems. „Dies wird auch dadurch gestärkt, dass wir als ein Unternehmen der Thimm Gruppe Teil eines führenden Lösungsanbieters für die Verpackung und Distribution von Waren sind.“