Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Trend. Auch bei Beauty-Produkten fragen die Verbraucherinnen und Verbraucher kritisch nach, aus welchen Materialien die Verpackungen bestehen und was nach der Nutzung mit ihnen passiert. Das deutsche Kosmetikunternehmen Cosnova stellt sich den Herausforderungen und geht das Thema breit an.
Bei den beiden neuen Clean ID Mineral Eyeshadow Palettes für helle und mittlere Hauttypen ist es Zeit, die Augen strahlen zu lassen. Und dies geht ganz ohne schlechtes Gewissen. Die jeweils sechs veganen, hochpigmentierten und supersoften Nude-Shades bestehen zu 91 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen. Sie kommen – wie die gesamte Clean ID Range – ohne Mikroplastikpartikel und Silikone aus. Das wunderschöne, neue Packaging besteht überwiegend aus recyceltem Papier. So sind 70 Prozent weniger Kunststoff notwendig, und selbst die vegane Druckfarbe kommt ohne Mineralöl aus.
In ihrer hellblauen Kunststoffhülle sieht man der CATRICE Glam & Doll Volume Mascara Waterproof auch auf den zweiten Blick nicht an, dass sie ein Pionier des deutschen Beauty-Unternehmens Cosnova ist. Denn 82 Prozent der Verpackung bestehen aus Rezyklaten, also Bestandteilen, die vollständig aus wiederverwertetem Kunststoff hergestellt sind. Die übrigen 18 Prozent sind bewusst aus neuem Kunststoff hergestellt. Sie berühren das Produkt direkt und so kann die absolute Schadstofffreiheit der Mascara garantiert werden kann.
„Wir sehen uns angesichts des Klimawandels und anderer globaler Herausforderungen in der Verantwortung, unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten.“ Silvia Steinert, Direktorin Corporate Responsibility bei Cosnova
Die Nutzung von Rezyklaten ist eine Säule in der „Zero Waste“-Strategie des hessischen Mittelständlers, der sich in wenigen Jahren mit seinen Marken – u. a. essence, CATRICE und L.O.V – vom kleinen Start-up zum Mengenmarktführer für dekorative Kosmetik in Deutschland und Europa entwickelt hat.
Materialeinsparung schont Ressourcen am effektivsten
„Uns ist bewusst, dass unser stärkster Hebel in unserem täglichen Tun liegt. Beim Thema Verpackungen leitet uns deshalb die Frage: Wie können wir in unserer Lieferkette eine generelle Abfallreduzierung erreichen?“, betont Silvia Steinert, Direktorin Corporate Responsibility bei Cosnova. Die Vermeidung von Virgin Plastics steht dabei ganz oben auf der Liste. Bei der Entwicklung neuer Produkte überlegen die Packaging-Experten von Anfang an, welche Teile und Materialien wirklich nötig sind. Schließlich werden die Rohstoffe am effektivsten geschont, die gar nicht erst verwendet werden. So können erhebliche Mengen an Neuplastik eingespart werden, ohne Kompromisse bei der Performance machen zu müssen.
Plastics For Change: Kooperation für mehr Recycling
Damit aus alten Verpackungen neue entstehen können, müssen sie recyclingfähig sein. Das ist insbesondere im globalen Kontext eine Herausforderung, da nur wenige Länder über ein elaboriertes Recycling-System verfügen, wie es beispielsweise in Deutschland existiert. Und auch hierzulande müssen zahlreiche Kriterien wie die Sortenreinheit der Einzelteile oder die Farbgebung berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollten nur die Kunststoffarten verwendet werden, für die es auch einen etablierten Recyclingstrom gibt.
Gerade Entwicklungs- und Schwellenländer stehen bei der Infrastruktur noch ganz am Anfang. Beispielsweise existiert in Indien so gut wie kein Recyclingsystem. Plastikprodukte enden nach einmaligem Benutzen auf Mülldeponien, werden verbrannt oder finden ihren Weg über die Flüsse ins Meer. Um hier zu einer Verbesserung beitragen zu können, unterstützt Cosnova die gemeinnützige Organisation Plastics For Change. Ein gemeinsames Projekt in den Städten Mangalore und Bangalore dient dem Auf- und Ausbau zweier Plastic Collection Center. Arbeiterinnen und Arbeiter sammeln achtlos weggeworfene Kunststoffe in der Umgebung und bereiten sie auf, indem etwa Flaschen von Etiketten befreit und komprimiert werden. So entsteht die Grundlage für Rezyklat. Das Konzept hilft also gleich dreifach: Die Menschen vor Ort erhalten eine fair bezahlte und sichere Arbeit. Zudem wird die Umwelt entlastet, und es steht mehr Material für Rezyklate zur Verfügung.
Das Beauty-Unternehmen plant eine langfristige Zusammenarbeit mit dieser NGO und erprobt derzeit, ob die so gewonnenen Rohstoffe auch für die Verpackungen der eigenen Produkte nutzbar gemacht werden und so den Kreislauf direkt schließen können. Cosnova will dazu beitragen, die Kosten für Rezyklate zu reduzieren und sie so auch wirtschaftlich zu einer echten Alternative zu entwickeln.
Cosnova berücksichtigt auch PoS-Items und Transportverpackungen
Rezyklate finden bei entsprechender Eignung nicht nur bei der direkten Produktverpackung Verwendung, sondern auch in den sogenannten Beauty Shops. Das sind Theken zur Produktpräsentation, deren Module und Einsatzteile angesichts der regelmäßigen Aktualisierung des Sortiments mindestens zweimal im Jahr umgerüstet werden. Seit Anfang 2020 setzt Cosnova hier in Zusammenarbeit mit einem Zulieferer ebenfalls auf wiederverwertetes Material. Die Theken sparten allein in diesem Jahr bei den Einsatzteilen des Frühling-/Sommer-Sortiments von essence und CATRICE dreizehn Tonnen Neuplastik ein. Das entspricht in etwa dem Gewicht von viereinhalb Mittelklasseautos. Außerdem arbeitet das Unternehmen daran, die Anzahl der Einsatzteile zu reduzieren und Bauteile mehrfach zu verwenden.
Auf dem Weg in den Handel können die Lieferanten bei der Transportverpackung bereits viel Abfall vermeiden. Cosnova hat hierzu eine Liste mit Mindestanforderungen und wünschenswerten Maßnahmen erstellt. Die Geschäftspartner sind verpflichtet, einen möglichst hohen Recyclinganteil und zertifizierte Materialien für ihre Transportverpackungen einzusetzen.
Ökobilanz von Kunststoff besser als ihr Ruf
Angesichts der vielen Maßnahmen des Beauty-Unternehmens, seine Kunststoffverpackungen umweltfreundlicher zu gestalten, kommt die Frage auf: Warum werden nicht einfach andere Materialien genutzt? Einfach weil der vielseitige Wertstoff besonders gut für die spezifischen Anforderungen geeignet und zudem die Ökobilanz oft besser als sein Ruf ist. Beispielsweise ist für die Herstellung weniger Energie als bei anderen Materialien nötig. Aufgrund des geringen Gewichts spart Kunststoff in der Logistik viel CO2. Mit nachhaltigen Konzepten wie der hellblauen Glam & Doll Mascara will Cosnova Kunststoff und die gesamte Wertstoffkette umweltfreundlicher machen. Denn auch in der Kosmetikbranche ist die Zukunft grün.