Cyclos-Zertifikat für Käseverpackung: Das Etelser Käsewerk setzt für seine Portionsverpackungen neuerdings Polypropylen-Monomaterial ein, dem das Institut cyclos-HTP jetzt eine maximale Rezyklatausbeute von nahezu 100 Prozent bescheinigt hat.
Bereits heute fordern viele grosse Handelsketten weitestgehend recyclingfähige Lebensmittelverpackungen – eine Forderung, die ab 2030 auch vom Gesetzgeber verlangt wird. Die Etelser Käsewerk GmbH hat deshalb Ende 2020 beschlossen, für ihre Portionsverpackungen künftig eine Monomateriallösung aus Polypropylen (PP) einzusetzen. Zusammen mit Nyco Flexible Packaging und der W. u. H. Fernholz GmbH & Co. KG wurde das Vorhaben umgesetzt: Das Institut cyclos-HTP GmbH hat die Monomaterialverpackungen geprüft und eine maximale Rezyklatausbeute von nahezu 100 Prozent bescheinigt.
„Wir stellen seit mehr als 100 Jahren hochwertigen Koch-, Schmelz- und Frischkäse her. Für Grossverbraucher, wie Gastronomie, Grossküchen und Hotellerie, produzieren wir unter anderem Portionsware in Form von 20g bis 40g Rechteckbechern mit Siegelplatine. Bisher bestand diese Verpackung aus einem Polystyrol-Becher und einer Aluminium-Deckelplatine, doch aufgrund der neuen Anforderungen, hinsichtlich der Recyclingfähigkeit von Lebensmittelverpackungen, haben wir uns Ende 2020 dazu entschlossen proaktiv vorzugehen und schon jetzt auf Polypropylen (PP) zu setzen.“ Jan Brüns, Geschäftsführer Etelser Käsewerk
Nyco Flexible Packaging und die W. u. H. Fernholz GmbH wurden damit beauftragt, eine Unterfolie und eine PP-Platine zu entwickeln. Dabei sollte die PP-Platine eine Heissabfüllung von bis zu 90° Celsius ermöglichen und vergleichbare Eigenschaften wie die bisher verwendete Aluminiumplatine aufweisen.
„Die einzelnen Materialien sind sehr unterschiedlich im Hinblick auf ihre Barriere-Eigenschaften und ihre Maschinengängigkeit. Polypropylen ist flexibel und dehnbar, was die Verarbeitung auf der FFS-Anlage erschwert. Eine Barriereschicht einzubauen, die die Recyclingfähigkeit nicht beeinträchtigt, aber das Lebensmittel optimal schützt, war gerade in punkto Nachhaltigkeit eine zentrale Bedingung.“ Kirsten Nitzl, Technical & Application Engineer bei Nyco Flexible Packaging.
Cyclos-Zertifikat bescheinigt Recyclingfähigkeit
Inzwischen wurde die Gesamtverpackung vom Institut cyclos-HTP GmbH geprüft und eine Rezyklatausbeute von über 99 Prozent bescheinigt. „Für ein Produkt mit Druckmotiv und Barriereanteil ist das die höchstmögliche Einstufung und somit ein exzellentes Ergebnis“, weiß Michael Roth, Werksleiter bei W.u. H. Fernholz GmbH. Doch nicht nur auf die Recyclingfähigkeit sind die beteiligten Unternehmen stolz – auch gestalterisch, optisch, haptisch und praktisch hebt sich die Verpackung gegenüber dem Marktstandard und dem Vorgängerprodukt ab.
Die PP-Oberfolie bietet beispielsweise hervorragende Eigenschaften gegen Wasserdampf und Sauerstoff, sodass das Produkt optimal geschützt wird und verfügt über größte sensorische Neutralität im direkten Lebensmittelkontakt. Die weiss eingefärbte Unterfolie ermöglicht, trotz komplexer PP-PP-Siegelmethodik, die Aufbringung von Mindesthaltbarkeitsdatum und Chargenkennung durch einen Laserprinter. Sogar der CO2-Verbrauch in der Logistik sowie der ökologische Fussabdruck der Verschlussfolie konnten mithilfe einer hohen Durchstossfestigkeit, einer besonders niedrigen Siegeltemperatur und einer markanten Gewichtsreduktion im Vergleich zu Aluminium, um mehr als 70 Prozent reduziert werden.
Für die Kunden ist besonders vorteilhaft, dass die einzelnen Komponenten der Monomaterial-Portionsverpackungen weder vom Verbraucher in Gastronomie und Krankenhäusern selbst, noch in der Abfallverarbeitung für das Recycling getrennt werden müssen.
Quelle: Nyco Flexible Packaging