Constab: Muttertagspralinen in weniger Plastik verpackt?

DBU Projekt Constab weniger Plastik
Kann bei der Verpackung von Muttertagspralinen weniger Kunststoff eingesetzt werden? Ein DBU-Projekt der Firma Constab zeigt, wie das geht. (Bild: Kerstin Heemann/ DBU)

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt ein Projekt des nordrhein-westfälischen Unternehmens Constab Polyolefin Additives zur nachhaltigeren Herstellung von Thermofolien.

Joghurtbecher, Obstschälchen oder das passgenaue Innenleben einer Pralinenschachtel – ein klassisches Präsent zum Muttertag – kommen selten ohne Kunststoff aus. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat nun mit rund 303.000 Euro ein Projekt zur Herstellung von sogenannten Thermofolien fachlich und finanziell unterstützt, die in einem speziellen Verfahren Energie und Material sparen.

Entwickelt wurde es von dem nordrhein-westfälischen Unternehmen Constab Polyolefin Additives zusammen mit dem Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart. Mit Hilfe spezieller Kunststoffharze können nun Energie und Material eingespart und Folien nachhaltiger produziert werden.

Constab Folie: dichter, fester und dennoch dünner

Das Innovative: Erstmalig wurden Harze mit speziellen Eigenschaften als umweltfreundliche Zusatzmittel eingesetzt, mit denen es Constab und der Uni Stuttgart gelungen ist, die sogenannte Umformtemperatur um 20 Grad abzusenken. Das spart Energie. Darüber hinaus lassen sich die Folien mit dem Zusatzstoff besser verarbeiten. Der Effekt: Sie sind sowohl dichter als auch fester – aber dennoch dünner.

„Die Foliendicke lässt sich um etwa 25 Prozent verringern, die Heizleistung um 20 Prozent. Durch diese Material- und Energieeinsparungen würde das neue Verfahren allein bei den Kunden, die bei uns Kunststoff-Granulate für das Herstellen von Thermofolien beziehen, rund 200 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen.“ Dr. Andreas Strunk-Westermann, Projektleiter

Constab DBU Projekt Thermofolienherstellung

Aus Vorfolien wurden Kunststoff-Becher tiefgezogen, die im abgebildeten Stauchversuch auf ihre mechanische Festigkeit untersucht wurden. (Bild: Constab)

Die optischen Eigenschaften konnten verbessert werden, die mechanischen blieben gleich. Ein stoffliches Recycling der Produkte ist problemlos möglich, da das neue Material auch in Monofolien eingesetzt werden kann. Strunk-Westermann kann sich daher einen breiten Einsatz der neuen Thermofolien vorstellen: „Der Trend geht zu einschichtigen Folien statt zum Verbundmaterial. Unser neuer Werkstoff könnte Verbundfolien ersetzen.“ Die neuen umweltfreundlichen Zusatzstoffe gibt es bereits als verkaufsfertiges Produkt.

Quelle: DBU